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Eva D.
COVERSTORY: EVA DAMYANOVIC – publiziert ihren Debütroman „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“ & wir verlosen ein signiertes Buch!
Text & Fotos: Andrea Beckert, Leseprobe: Eva Damyanovic, Buchcover: Martina Berger, Titelfoto: Joachim Haslinger

Wien, 20. November 2024. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frau Margarete liest – Der feministische Buchklub“ präsentierten die Vorsitzende des Kulturvereins Szene Margareten Mag. Sabine Hofmann und die Bezirksvorsteherin vom 5. Wiener Gemeindebezirk Silvia Jankovic die vielfältige Unter-haltungskünstlerin und Schauspielerin Eva Damyanovic, welche vielleicht als Kabarettistin Eva D. besser bekannt ist. Bei ihrer Lesung in der Bücherei Margareten (Pannaschgasse 6, 1050 Wien) gab die Powerfrau zwei Kostproben aus ihrem Debütroman „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“ zum Besten. Die ehemalige Bezirksrätin, Kulturveranstalterin und Managerin Mag.a. E.M. Susanne Wouk, die für die erkrankte Sandra Frauenberger einsprang, führte charmant und eloquent durch den Abend und entlockte der Stargästin so manches berufliches und privates Geheimnis. Prädikat: wunderbar!
Über die humorvolle Lesung:
Für die beliebte Kabarettistin Eva D. war es nach sechs Programmen an der Zeit, eine längere, ganze Geschichte zu schreiben. Nach zwei Jahren Arbeit mit Hö-hen und Tiefen erschien ihr Debütroman „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“.
Dienstagabend lud „Frau Margarete liest – Der feministische Buchklub“ zu einem humorvollen Abend. Highlight war eine kurze Lesung von Eva Damyanovic inkl. Gesangs- und Tanzeinlage in der gut besuchten Bücherei Margareten. Danach liesen die anwesenden Gäst*innen den Abend bei inspirierenden Gesprächen mit Getränken und kleinen Häppchen gemütlich ausklingen.

Über den Debütroman „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“:

Dieser kurzweilige „Road Trip durchs Leben“ ist voll subtiler Selbstironie, hoch feministisch auf eine Art und Weise, bei der man nicht kämpfen muss, Selbst-liebe zu den eigenen Rundungen und einer Riesenportion Frauenpower.
Eva Damyanovic, die nach eigenen Angaben täglich zum Zahnarzt für ein Stam-perl Birnenschnaps und ein Stück Toblerone geht, erzählt im wohldosierten, zü-gigen Tempo über ihren hohen Ruhepuls, vom Wiedersehen mit ihrer Jugendlie-be beim Kauf Betablockerkauf in der Apotheke, Family Pizza „Quattro Formaggi“ als Seelentröster und den anschließenden Plagereien im Fitnessstudio, über den Tod ihrer Freundin Anna, von der Liebe zu Zuckerwatte und deftigen Hartwürs-ten, von einer Kindheit in einem Paradies voller Schuhe und noch vieles mehr.
Für pure Unterhaltung bis zur letzten Seite sorgen traurige, berührende, humor-volle, herzerwärmende und zwischendurch auch hocherotische Themen. Fiktion verschwimmt hier gekonnt mit Autobiografie. Oder wie Peter, ihr Zahnarzt, sa-gen würde: „Das Leben ist ein einziges Provisorium!“
Wie sieht Evas Zahnarzt mit Sexappeal aus? Und was hat es mit einem Stamperl Birnenschnaps und einem Stück Toblerone beim Zahnarzt auf sich? Wieso hat der Film „Flashdance“ Evas Leben verändert? Warum ist die Weihnachtsfeier in einem Schuhgeschäft in Braunau in Erinnerung geblieben? Sie wollen die Ant-worten auf diese Fragen und noch mehr erfahren? Dann lesen Sie doch einfach den empfehlenswerten Debütroman „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“ von Eva Damyanovic.

Über die Autorin:
Eva Damyanovic, geboren 1970 in Oberösterreich, studierte Theaterwissen-schaften und Germanistik in Wien und Berlin. Als Kabarettistin und Schauspiele-rin ist sie unter dem Künstlernamen „Eva D.“ bekannt. Sie lebt in Wien.

Titel: „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“ // Autorin: Eva Damyanovic // VÖ: 18.04.2024 // Verlag: Edition Roesner // Genre: Roman // Sprache: Deutsch // Einband: Taschenbuch // Seiten: 157 Seiten // Auflage: 1. Auflage // Web-Tipps: www.eva-d.at, www.edition-roesner.at
EVA DAMYANOVIC – Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir
Leseprobe aus dem Buch:
Ich erinnere mich dunkel an einen meiner zahlreichen Liebhaber. Arnold war an-gehender Herzspezialist in Berlin. Als alles noch ganz frisch war und wir nicht wussten, wohin unsere gemeinsame Reise führen sollte, fühlte er mir vor lauter Erregung oder auch Verzweiflung den Puls. Mein ganzer Körper bebte, als er zärtlich mein Handgelenk ergriff. Dann trat eine nicht enden wollende Stille ein.
Nach gefühlten Stunden sah mich Arnold ernst an und sagte: „Dein Ruhepuls ist viel zu hoch, das könnte auf Dauer gesehen ein gesundheitliches Problem werden!“
Diese Diagnose sollte mein weiteres Leben maßgeblich beeinflussen. Letztend-lich überwachte Arnold einen Sommer lang leidenschaftlich und gewissenhaft mein Herz … Genau diese Geschichte fällt mir ein, während ich genüsslich mei-ne Family Pizza ‚Quattro Formaggi‘ verspeise. Seit Tagen fühlte ich mich nicht gut, war rastlos, unausgeglichen und erschöpft. Plötzlich hatte ich eine Art Er-leuchtung am helllichten Tag. Na klar! Der Ruhepuls! Wie konnte ich ihn nur ver-gessen, vernachlässigen, verdrängen?! Männer kamen und gingen, doch er blieb immer bei mir, war ein Teil von mir. Und ich habe ihn leichtfertig vergessen.
Während der Gorgonzola meinen Gaumen streichelt, treffe ich lebensnotwendi-ge Entscheidungen. Ich gehe heute noch ins Fitnessstudio. Disziplin ist mein zweiter Vorname.
Zwei Stunden später bin ich schon dort und überwinde die fünf Stockwerke bis zur Rezeption. Es gäbe zwar einen Lift, aber der geht nicht, der geht nie. Ab-sichtlich. So kann man sich gleich nebenbei mehr oder weniger unauffällig auf-wärmen. Bereits im Mezzanin bekomme ich keine Luft mehr. Die Family Pizza liegt mir gehörig im Magen. Mein linkes Knie sticht. Ich bin schockiert über mei-nen körperlichen Zustand. Letztendlich schaffe ich es aber doch bis zum Gipfel.
Ein junger, äußerst attraktiver Trainer mit Glatze, dicken Muskeln und einem auffälligen Eiterpickel genau unter der Unterlippe kommt auf mich zu. Er macht einen betrunkenen Eindruck; wir verstehen uns aber auf Anhieb prächtig. In Windeseile wird mir ein neuer Jahresvertrag verkauft. Währenddessen schwärmt er von meiner auffällig schönen Haut und meint, ich sei bestimmt süße neun-unddreißig, so wie er. Als ich ihm von meinem kürzlich gefeierten halben Jahr-hundert berichte, ist ihm das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Dann erzählt er mir vom Schlaganfall seines Vaters. Ein Macher, ein Handwerker, ein-undsechzig Jahre alt – und jetzt ein Pflegefall. Ich hingegen erzähle ihm von meiner gleichaltrigen und geliebten Freundin Anna und ihrem kürzlich diagnos-tizierten unheilbaren Krebs. Gemeinsam fangen wir zu weinen an.

In der Nacht träume ich wieder einmal von meiner knapp bestandenen Mathe-matik-Matura. Dieses Mal ist es ein lebensgroßer Rechenturm, den ich nicht be-zwingen kann und unter dessen Last ich beinahe ersticke. Wann hört das end-lich auf?
In der Früh fühle ich mich elend, aber trotzdem begebe ich mich ins Fitnessstu-dio. Die fünf Stockwerke sind wieder die reinste Tortur. Ich nehme mich zusam-men und schaffe es bis in die Garderobe. Dort werfe ich mich mit letzter Kraft in mein coolstes Sportoutfit: graue, hautenge Sporthose, oranges, brustschmei-chelndes T-Shirt mit einer saftigen Riesenananas darauf und dazu noch meine gestern frisch erworbenen neongelben Turnschuhe. Einmal Stilikone, immer Stilikone!
Voller Elan und mit lauter Musik im Ohr stürze ich mich auf den Crosstrainer. Der Putzmann kommt vorbei und begrüßt mich auffallend freundlich. Das schmeichelt mir und steigert die Laune. Er hat mich scheinbar nicht vergessen.
So, aber jetzt volle Konzentration. Los geht‘s! Ich gebe alles und bin top moti-viert. Nach neun Minuten moderater Trainingsfrequenz beschließe ich das Aus-dauertraining für heute zu beenden. Ich reinige das Gerät und gehe Richtung Matte für ein paar kleine Bauchmuskelübungen.
Plötzlich ertönt eine Ansage aus dem Lautsprecher: Achtung, Achtung! Eine Durchsage an unsere verehrten Kunden! Wegen einer technischen Störung schließen wir unser Geschäft. Verlassen Sie bitte unverzüglich und auf kürzes-tem Wege das Gebäude! Folgen Sie den Anweisungen des Personals! Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Mein Puls steigt in der Sekunde rasch an. Das soll gesund sein? Ich schaue mich hysterisch um und überlege, wie ich strate-gisch am schnellsten das Fitnessstudio verlassen könnte. Ich sehe schon die Schlagzeile: „Tod im Fitnessstudio!“, vor mir.
Der Putzmann muss meine Verzweiflung bemerkt haben und eilt auf mich zu. Er erklärt mir, dass das Ganze nur eine Testdurchsage sei. Ich atme erleichtert auf; eine andere Frau neben mir ebenso.
Ich lege mich auf eine Matte und übe mich in der Yoga-Totenstellung. Die Durchsage kommt in Summe noch ganze zehnmal. Ich nehme mir vor, den Rest des Tages blau zu machen, mir eine Family Pizza ‚Tonno‘ zu gönnen und vom Meer zu träumen.

Zuvor gehe ich aber noch zu meiner praktischen Lieblingsärztin, Frau Förster. Ich erzähle ihr aufgeregt meine Ruhepulstheorie, natürlich nicht mit allen pikan-ten Details. Sofort wird das Blutdruckmessgerät ausgepackt, und siehe da: Mein Blutdruck ist einigermaßen normal, aber ich habe einen Ruhepuls von neunzig! Nicht lebensbedrohlich, aber in meinem fortgeschrittenen Alter sehr wohl ernst zu nehmen. Frau Förster verschreibt mir eine Babydosis Betablocker, eine halbe Tablette pro Tag, damit mein Herz nicht so viel arbeiten muss. Zusätzlich rät sie mir zu viel mehr Bewegung und konsequenter Essensreduktion.
Dranbleiben ist jetzt das Allerwichtigste. Ich bin voll motiviert und gehe schnur-stracks zur Apotheke nebenan.
Vor mir steht ein Mann, dessen Stimme und Statur mir irgendwie bekannt vor-kommen. Er erzählt einer jungen, bildhübschen Apothekerin von seinen Herz-problemen, und ich mische mich von hinten ein: „Jürgen, das hilft alles nichts mehr!“
Er dreht sich um wie von der Tarantel gestochen und schreit glückselig: „Eva, was machst du denn da?“ Jürgen, meine erste große Liebe, mein erster Mann, mein Seelenverwandter −, und jetzt ein Wiedersehen beim Betablockerkauf, nach so vielen Jahren! Haben wir nicht gerade erst unsere ersten Kondome ge-meinsam gekauft?
Wir fallen uns in die Arme. Die Apothekerin rollt die Augen; ist sie ob unserer jugendlichen Leidenschaft etwa eifersüchtig? Ich vereinbare mit Jürgen, dass er nach dem Zahlen draußen auf mich wartet.
Erinnerungen steigen in mir hoch. Damals, als wir in der großen Pause vorm Schulbuffet beschlossen, gemeinsam nach Brasilien abzuhauen und ein neues Leben zu beginnen. Unsere geheimen Kusstreffen am Klo während der Handar-beitsstunde. Sein wahnsinnig romantisches Liebeslied, das er extra für mich geschrieben und dann auf einer Kassette aufgenommen hat. Ich habe es heute noch im Ohr.
Ich bezahle und falle Jürgen beim Ausgang gleich noch einmal in die Arme. Was für ein Zufall! Irgendwann löst sich Jürgen sanft von mir und erzählt von seinem Vorhofflimmern. Wir entdecken aufgeregt, dass wir ab jetzt dieselben Betablo-cker nehmen müssen, Jürgen allerdings eine ganze Tablette. Im Schnelldurch-lauf erzählen wir uns unsere Leben. Dann geben wir uns gleich drei Verspre-chen. Erstens, dass wir ab jetzt cooler werden und das Leben ein bisschen ruhi-ger angehen werden. Zweitens, dass wir jetzt in unserer Mission als Betablogger wieder vereint sind. Drittens, dass wir uns ganz bald wiedersehen müssen.
Es riecht nach Sommer und nach früher. Ich fange die Zeit ein und halte sie fest. Das Leben kann so aufregend sein, und ich bin noch dabei. Mein Herz klopft wie wild.

Um neun Uhr früh ruft mich Anna an. Ich kann sie um vierzehn Uhr auf der Pal-liativstation besuchen kommen.
Seit Tagen warte ich auf diesen Anruf. Ich bin gerade im Drogeriemarkt und be-komme schlagartig einen Heulanfall.
Zehn Minuten später kommt eine SMS mit Angaben zu Station und Zimmernum-mer, zwanzig Minuten später noch eine SMS: „Bitte, keine Blumen oder Mitbring-sel“. – Anna mochte Mitbringsel noch nie. Beim fünfzigsten Geburtstag ihres Mannes wurde mir von ihr strikt verboten in meinem LieblingsSchnickschnack-Geschäft einzukaufen. Ich war fast ein bisschen gekränkt.
Dieses Mal verstehe ich es. Ich verlasse fluchtartig den Drogeriemarkt und laufe panisch nachhause. Wie überstehe ich die Zeit bis zu meinem Besuch bei Anna?
Ich war noch nie auf einer Palliativstation. Aber da muss ich jetzt durch. Wenn jemand schwach sein darf, dann Anna. Anna, meine älteste Freundin. Wir ken-nen uns seit wir drei Jahre alt waren. Sie ist ein Teil von mir, von meiner Jugend. Und jetzt verlässt sie mich. Vor ein paar Monaten haben wir noch schallend über unsere beginnende Inkontinenz gelacht, heftig übers Älterwerden diskutiert und uns mit einem Augenzwinkern gefragt, wen von uns beiden es wohl zuerst erwi-schen wird. Und jetzt das! Es ist irreal, unfair und so schrecklich.
Zuhause angekommen lege ich mich erschöpft aufs Sofa und falle in einen tie-fen Schlaf. Ich träume von Anna.
...
Susanne Wouk und Eva D. Susanne Wouk und Eva D. Eva D.
Eva D. EVA DAMYANOVIC – Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir
Eva D.
Wir verlosen ein signiertes Buch!
Machen Sie gleich mit, denn jeder kann den Debütroman „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“ gewinnen! Viel Glück!

Senden Sie eine Email mit Ihrem Vor- und Nachnamen und einer Postadresse an redaktion@unisex.at, Kennwort: „Mein Zahnarzt sagt Mädchen zu mir“, Einsendeschluss: 17.12.24, 10:00 Uhr!

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