Über Cirque du Soleil:
Ursprünglich aus einer Gruppe von 20 Straßenkünst- lern 1984
hervorgegangen, hat Cirque du Soleil die Zirkuskunst komplett neu
erfunden und wurde zum Weltführer im künstlerischen
Entertainment. Aus Montreal kommend, hat die kanadische
Organisation Staunen und Begeisterung bei über 200 Millionen
Zuschauern mit 40 Produktionen hervorgerufen, die in fast 450
Städten in 60 Ländern auf sechs Kont- nenten gastierten. Cirque du Soleil beschäftigt welt- weit etwa 5.000 Mitarbeiter, davon etwa 1.300 Künstler und Artisten aus rund 50 Ländern.
Über „Corteo“:
„Corteo“ feierte bereits im April 2005 als Zeltshow Premiere und wurd vom Theaterautor, Regisseur, Clown und Choreograf Daniele Finzi Pasca kreiert und in Szene gesetzt. Bis 2015 war die Show unter dem Grand Chapiteau auf der ganzen Welt zu sehen. Seit März 2018 tourt diese Cirque du Soleil-Show als sogenannte Arena Show. Seit seiner Premiere begeis- terte die Show mehr als
acht Millionen Zuschauer in 19 Ländern auf vier Kontinenten – nun steht Wien
für sechs Tage auf dem Tourplan.
In „Corteo“ sind insgesamt 51 internationale Artist/
innen, Musiker und Sänger/in aus 16 verschiedenen Ländern auf der Bühne zu sehen. Das Geniale am legendären kanadischen Zirkus ist, dass bei „Corteo“ Artisten aus Russland, Ukraine und Belarus wunder- bar miteinander arbeiten. Kunst verbindet einfach. Kostümdesignerin Dominique Lemieux schuf mit viel Liebe zum Detail mehr als 260 Kostüme aus mehr als 900 verschiedenen Stoffen für das-Ensemble und stellte dabei die natürliche Schönheit der Künstler in den Vordergrund.
Die Handlung.
„Corteo“ ist der Begriff für eine fröhliche Prozession und Motto dieser wunderschönen Darbietung. Der Träumer-Clown Mauro träumt von seinem eigenen Begräbnis. Seine ehemaligen Zirkuskollegen erwei- sen ihm mit einem Italienischen „Festzug” die letzte Ehre. Ein kunterbunter Traum voller Höhepunkte und Erinnerungen aus Mauros erfülltem und aufregen- dem Zirkusleben beginnt:
Vier grazile Gestalten, die ehemaligen Geliebten des Clowns, verabschieden sich von Mauro, während sie mit anmutiger Luftakrobatik auf drei prachtvollen Kronleuchtern über Mauros Bett wirbeln. Von einem kleinen, liebenswerten Engel erhält Mauro seine Flügel inklusive einer Unterrichtslektion, wie man damit fliegt. An seine unbeschwerte Kindheit erin- nert sich Mauro offensichtlich besonders gerne. Auf zwei Trampolinbetten zeigt eine Gruppe kleiner Kinder (vier Artisten) auf spielerische Art Akrobatik der Spitzenklasse und jedes Kunststück übertrifft das vorherige an Waghalsigkeit. Die nächste Num- mer, Cyr Wheel, verlangt durch dieses kreisförmige |
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Sportgerät den fünf Artisten perfekte Körperbeherr- schung sowie größte Geschicklichkeit und Kraft ab. Begleitet von Gitarrenklängen und leidenschaftli- chem Gesang vollführt eine junge Künstlerin schein- bar mühelos Verrenkungen, während sie auf einer aufgehängten Pole-Stange über den Boden fliegt. Abwechslungsreich geht es weiter, wenn auf einem Golfplatz ein kleiner kecker Golfball sein Spielchen mit dem Riesenclown und dem dummen August spielt. Eine plötzlich erscheinende menschliche Marionette fordert Mauro zum Ballspielen auf. Der Träumer-Clown lässt sich nicht lange Bitten und kündigt ein Match zwischen AC Milan gegen Rapid Wien an. Eine Zigeunerin setzt ihren ganzen Körper und alle ihre Gliedmaßen ein, um eine Vielzahl von Reifen gleichzeitig zu drehen und zu wirbeln. Zirkus- zauber liegt in der Luft, wenn die entzückende klein- wüchsige Clownin Valentyna an einem Bund Helium- ballons schwebt und vom Publikum zärtlich durch den Saal geschubst wird. Danach ist es wieder Zeit für Spannung, Aktion und Dynamik, wenn sich vier exzellente Akrobaten gegenseitig auf dem „Schleu- derbrett“ in die Höhe katapultieren und dabei an- spruchsvolle Sprünge zeigen.
Mit der spektakulären Nummer Paradis geht es im zweiten Teil nahtlos weiter. Ein trampolinförmiges Netz und drei weit auseinander befindliche korea- nische Spannrahmen bilden ein Universum, in dem waghalsige Luftakrobatik der Extraklasse als natür-
lichste Sache der Welt erscheint. Dabei werden Artis- tinnen zwischen den Plattformen mit anmutiger Leichigkeit durch die Luft geschleudert und verblüf- fen einmal mehr mit Präzision und Höchstschwierig- keitsgrad. Nach so viel Nervenkitzel sorgen Mauro und der Riesenclown mit zarten Klängen von Kristall- gläsern und tibetischen Schalen für etwas Entspan- nung, während Mr. Loyal sein bemerkenswertes Talent unter Beweis stellt. Große Geschicklichkeit ist die Grundvoraussetzung für die folgende Jonglage- nummer. Vier junge Artisten jonglieren mit Ringen, Reifen und Keulen. Während ihrer rasanten Darbie- tung verschmelzen Jonglage und Akrobatik mitein- ander. Die Leiterakrobatik zählt ebenfalls zu den verblüffenden Highlights. Bei seinem Versuchen, den Engel, der ihn von oben beobachtet, zu erreichen, versetzt ein Leiterkünstler die Zuschauer durch seine überragende Balance und Gewandtheit auf einer be- sonders langen, frei stehenden Leiter in unglaubli- ches Staunen. Der Humor ist
dann im einzigartigen „Teatro Intimo“ zu Gast. Acht bereits bekannte Figu- ren zwängen sich in ein winziges Theater, um eine wilde und verrückte Version von „Romeo und Julia“ aufzuführen, dass es hierbei ständig zu unerwarte- ten Wendungen kommt, versteht sich eigentlich von selbst. Danach liegt Romantik in der Luft, wenn das Strapaten-Duo an langen Bändern voller Zärtlichkeit und Poesie scheinbar mühelos in schwindelerregen- der Höhe durch die Luft schwebt. Dabei bringt das |
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Paar mit einem wortlosen, aber dennoch ausdrucks- starken Akrobatik-Duett ihre romantischen Gefühle füreinander zum Ausdruck. Ihre innige Harmonie spiegelt sich in einer Reihe von akrobatischen und artistischen Posen.
Zum Schluss fliegt Mauro, der Träumer-Clown, auf seinem Fahrrad über die Bühne und betrachtet von oben zufrieden das bunte Treiben auf der Bühne, wo sich ein letztes Mal die Wege mehrerer Artisten kreu- zen. Während der Tournik-Nummer dient den Artis- ten ein zentraler Würfel mit zwei zusätzlichen Reck- stangen auf jeder Würfelseite als Arbeitsgerät. Purer Nervenkitzel und die Missachtung der Schwerkraft fesseln die Zuschauer auf ihren Plätzen, wenn bis zu acht Artisten gleichzeitig synchron auf den Reck- stangen turnen.
Danach heißt es endgültig Abschied nehmen von Mauro und seinen Kollegen. Zum großen Finale stürmen noch einmal alle exzellenten Artisten auf die Bühne und zelebrieren gemeinsam die Freude am Leben.
Fazit:
In der famosen Inszenierung des Schweizer Regis- seurs Daniele Finzi Pasca konnten lustige Clowns, herausragende Artisten und grandiose Akrobaten ihre Talente präsentieren. Mit einer zweistündigen Show voller Anmut, Gefühle und Gegensätze, sowie farbenprächtigen Kostümen begeisterte das Bühnen- spektakel seine Wiener Premierengäste. Die Dreh- bühne, die das Publikum in zwei gegenüberliegende Bereiche
aufteilte, wurde zur Spielfläche für Engel, tragischkomische,
tollpatschige und akrobatische Clowns, entzückende Kleinwüchsige
und Riesen sowie für den Zirkusdirektor mit der Pfeife. Zu den vielen Höhepunkten zählten unter anderem eine atemberaubende Trampolin- und Schleuder- brettnummer, bei denen sich die akrobatischen Spitzensportler der Schwerkraft einfach widersetz- ten. Ebenfalls faszinierend war der leidenschaftliche „Lufttanz“ eines Strapaten-Duos, welches mit schein-
bar spielerischer Leichtigkeit über die Bühne flog und für romantische Stimmung beim Publikum sorg- te. Klassische Jongleure verliehen der mitreißenden Show einen nostalgischen Touch und brachten eu- phorisch klatschende Zuschauer zum Lachen und Staunen. Eine fantastische achtköpfige Band sorgte für die passende und vor allem wunderschöne musi- kalische Untermalung. Einfach magisch!
UNISEX-Bewertung: 5 von 5 Punkte
21. – 26.09.22, Cirque du Soleil – „Corteo“
Wiener Stadthalle, Halle E Dr. Roland Rainer Platz / Märzpark, 1150 Wien
www.stadthalle.com
Web-Tipp: www.cirquedusoleil.com |