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EVENT-TIPP: DER HEXER – Crime-Time in der Kulturszene Kottingbrunn!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Robert Eipeldauer (6), Barbara Pálffy (4)

Der „Hexer“ ist zurück! Die beiden Premieren von „Der Hexer“ von Edgar Wallace lockten zahlreiche Krimifans in die Kulturszene Kottingbrunn.
Bereits vor der „Corona-Zeit“ war die Premiere der heurigen September-
produktion „Der Hexer“ so gut wie ausverkauft. Da pro Aufführung statt 240 nur 120 Personen in den Saal dürfen, musste das Publikum auf zwei Premierenabende aufgeteilt werden: auf eine Donnerstag-Premiere am 3. September und auf eine Freitag-Premiere am 4. September.
Freitagabend, am 4. September 2020, gelang es dem gesamten Team mit Engagement, Spielfreude und Fleiß die Gunst des Premierenpublikums zu gewinnen. Einer von Wallace‘s berühmtesten Krimis „Der Hexer“ bot span-
nende und packende Unterhaltung bis zum Schluss.
Tipp: Ein sicherer und besonderer Theatergenuss ist noch bis 27. Septem-
ber 2020 in der Kulturszene möglich. Prädikat: absolut sehenswert!

„Hallo, hier spricht Edgar Wallace!“ – und dann ging es schon los mit der ersten Leiche – und viele weitere sollten auf der Theaterbühne folgen...
1. Teil: Der Hexer
Für die einen ist Arthur Milton, der sogenannte „Hexer“, ein Verbrecher, für die anderen ist er ein Held und Rächer wie Robin Hood. Schließlich bestraft er die Bösen – allerdings auf seine Weise: Er treibt sie in den Tod, weshalb er aus England ausgewiesen wurde und seitdem in Australien lebt.
Nun wurde seine Schwester Gwenda Milton, die Sekretärin des Rechtsanwaltes Dr. Maurice Messer, tot in der Themse gefunden – es war Mord! Jetzt warten alle – auf die Rache des Hexers!
Scotland Yard widert eine Chance, den Hexer, der ein Meister der Tarnung ist, endlich zu fangen. Chefinspektor Sir John und Inspektor Higgins von Scotland Yard stehen zusätzlich vor der schwierigen Aufgabe, den Mörder von Gwenda Milton zu finden, bevor der „Hexer“ ihn bestraft. Zur Freude von Inspektor Higgins bietet der pensionierte Scotland Yard-Inspektor Warren, der als einziger den „Hexer“ schon einmal gesehen hat, seine Hilfe an.
Zum Begräbnis von Gwenda Milton reist die Frau des „Hexers“, Miss Cora Ann Milton, nach London, sowie ein Australier namens James W. Wesby.
Scotland Yard deckt währenddessen einen Mädchenhandel, den Messer mit Mutter Oberin Cynthia B. Hopkins, Ingenieurin Francis S. Shelby und Handlanger Thomas Reddingwood) betreibt, auf. Der angebliche Kriminalreporter James W. Wesby ist erstaunlich gut informiert und rettet Miss Elise Penton, die Freundin von Higgins, und Higgins selbst vor Messers kriminellen Bande. Nach und nach entledigt sich Dr. Messer seiner Komplizen und fühlt sich nun sicher genug, die Polizei um Schutz vor dem „Hexer“ zu bitten, denn Miss Cora Ann Milton hat einen Besuch bei ihm angekündigt. Alle sind im Büro von Dr. Messer versam-
melt, plötzlich geht das Licht aus … trotz Polizeiaufgebot passiert ein Mord ....
Ist jeder derjenige, für den er bzw. sie sich ausgibt? Wissen Sie schon jetzt, wer der Hexer ist? Kann Scotland Yard endlich den „Hexer“ fangen oder gelingt dem „Meister der Verkleidung“ durch einen Trick erneut die Flucht? Wie viele Leichen gibt es? Antworten auf diese Fragen erhalten Hobby-Detektive im ersten Teil.
  2. Teil: Neues vom Hexer
Nach der Pause wird der vermögende Lord Curtain von seinem Neffen Archie Moore unter Beihilfe der Haushälterin Miss Edwards ermordet und hinterlassen eine vermeintliche Visitenkarte des „Hexers“. Doch dieser befindet sich wieder in Australien. Um seine Unschuld zu beweisen, reist er gemeinsam mit seiner Gattin Cora Ann und Butler Finch nach London, denn es wurde eine Gerichts-
verhandlung mit ihm als Angeklagten in Abwesenheit angesetzt. Um sich vom Mordverdacht zu befreien, nimmt der „Hexer“ die Stelle eines beisitzenden Richters ein und lässt ein Tonbandgerät aus einem Versteck am Tatort ab-
spielen, mit dem die Täter eine falsche Spur legen wollten.
Im Hause Curtain geschieht ein weiterer Mord, dem Lady Curtain zum Opfer fällt. Kurz darauf wird auch Archie Moore tot aufgefunden. Doch die Ermittler von Scotland Yard sind von Arthur Milton, dem „Hexer“, Unschuld überzeugt. Cora Ann kann ihren Mann, den „Hexer“, von einer Zusammenarbeit mit Scotland Yard überzeugen, denn als Gegenzug verspricht Sir John die Ein-
stellung der Verfolgung des „Hexers“ für die Dauer der Mithilfe in diesem Fall.
Dann überschlagen sich die Ereignisse: Auf die nun nächste Verwandte des Toten, die Künstlerin Margie Fielding, wird ein Mordanschlag verübt, welcher aber glücklicherweise verhindert werden kann. Daraufhin zieht Margie Fielding, in die Villa Curtain ein. Kurz darauf ist Rechtsanwältin Mrs. Bailey tot. Charles, Archie Moore’s Sohn, wird trotz Polizeibewachung entführt. Lady Aston, die Schwester von Lady Curtain, gesteht, die Stimme aus dem Funkgerät als die von Philip Curtain, dem totgeglaubten Bruder von Lord Curtain, erkannt zu haben.
Wer ist der Drahtzieher der Verbrechen? Ist der „Hexer“ diesmal wirklich un-
schuldig? Welcher Hinweis führt auf die falsche bzw. richtige Fährte? Und können Arthur und Cora Ann Milton zusammen mit Archibald Finch fliehen oder wird das Trio diesmal von Inspektor Higgins ausgetrickst? Die Antworten auf diese Fragen werden an dieser Stelle natürlich nicht verraten – dieses Theaterrätsel müssen Sie schon selbst lösen und erleben!
Hinter der Bühne:
Bereits im Vorfeld wurde vom Team hinter der Bühne perfekte Arbeit geleistet: Regisseur Anselm Lipgens hat die Kinofassung der 60er-Jahre für die Bühne geringfügig adaptiert und in einer temporeichen Inszenierung zur Aufführung gebracht. In den authentischen Kostümen von Katharina Kappert fühlten sich die Schauspieler sichtlich wohl. Die Masken von Jolanta Kögler und Gorana Milosavic gaben die Charaktären ihren letzten Feinschliff. Günter Kolbert baute eine flexible Bühne, welche Bühnenbildnerin Diana Auer mit 60er-Jahre-Flair ausstattete. Bei den Innenraumszenen wurden Hinweistafeln zum Spielort aufgehängt, so konnten die Theaterbesucher der Handlung leichter folgen. Für die Außenszenen wurden auf einen Vorhang Impressionen in Schwarz-Weiß projiziert. Gut ausgeleuchtet wurde die Bühne von Bernhard Hitzenhammer, der die schaurige Atmosphäre zusätzlich verstärkte. Edgar Wallaces Texte wurden durch stimmungsvolle Musik von Fritz Rainer (Musikalische Leitung, Drums) und Ronald Bergmayr (Reeds) in ihrer Wirkung erhöht. Mit ihren Instrumenten setzte das Duo wichtige Akzente und untermalte vor allem die Übergänge und Bühnenumbauten.
Auf der Bühne:
In bewährter Weise stehen auch in der diesjährigen Septemberproduktion Profis und erfahrene Amateurschauspielerinnen und -schauspieler der Kulturszene Kottingbrunn gemeinsam auf der Bühne. Und die 20-köpfige Besetzung über-
zeugte bei der Freitagpremiere durchgehend:
In „Der Hexer“ stand Sam Madwar als Inspektor Edgar Brian Higgins von Anfang an mit besonders viel Engagement auf der Bühne. Optimal besetzt war ebenfalls Wolfgang Fingernagel in der Rolle des Chefinspektors Sir John Walford. Unge-
mein facettenreich und vielschichtig verkörperte Georg Kusztrich seine Rollen – vom Inspektor Warren, über Arthur Milton, Gepäckträger, Polizist, Arzt bis zum zweiten Richter. Der von Franz Schiefer dargestellte Inspektor James W. Wesby war geheimnisvoll, und als Sprecher von Edgar Wallace instruierte er auch das Publikum zu Beginn des Stücks. Ihren weiblichen Charme versprühten Sarah Jahn als Miss Elise Penton, Higgins Verlobte, und Nicole Gerfertz-Schiefer als Miss Jean Osborne, Sir John’s Sekretärin, sowie im zweiten Teil als Kellnerin und zweite Nachbarin. Ingrid Spörker überzeugte als Gatten des „Hexers“ Miss Cora Ann Milton. Hervorragend besetzt war die kriminelle Bande: Franz Grünwald, der als skrupelloser Rechtsanwalt Dr. Maurice Messer einen Mädchenhandel mit seinen Komplizen betrieb, und im zweiten Teilin in die Rolle eines Richters schlüpfte. Brillant war auch Gabriele Lesnigg als strenge Mutter Oberin Cynthia B. Hopkins und als Rechtsanwältin Mrs. Bailey. In ihren Doppelrollen erfüllten Martina Gutmann als Ingenieurin Francis S. Shelby und Mylady Curtain sowie Martin Hauer als Handlanger Thomas Reddingwood und Lenny die Erwartun-
gen. In der Rolle des schrulligen Archibald Finch ging Heinz Scharb auf der Bühne vollkommen auf. Enisa Meindl hatte als Mordopfer Gwenda Milton einen sehr kurzen Auftritt, und als Künstlerin Margie Fielding eine ebenfalls lebens-
gefährliche Rolle. In weiteren Rollen überzeugten Walburg Weissenböck als Lady Aston, Mylady Curtains Schwester sowie Johanna Kusztrich als Miss Edwards, Haushälterin. Neben Josef Trimmel als Lord Horace William Curtain, Philipp Curtain stand auch noch Klaus Weissenböck als Archie Moore, Mylady Curtains Neffe, auf der Bühne. Auch der Nachwuchs wird in der Kulturszene Kottingbrunn gefördert. So komplettierten Simon Stadler-Lamisch als Zeitungs-
junge und Charles, Archie Moore’s Sohn, Stella Gros und Yara Winter als die Mädchen Angel und Susan den breit gefächerten Cast.

Fazit:
Gleich zwei Kultkrimis von Edgar Wallace, dem „King of Thrillers“, stehen im September 2020 in der Kulturszene Kottingbrunn am Programm: „Der Hexer“ und die Fortsetzung „Neues vom Hexer“
Eine spannende Inszenierung, welche auf den legendären Verfilmungen der 1960er-Jahre basiert, gepaart mit tollen Akteuren auf der Bühne, trockener Humor und viele Leichen fesselte das Publikum am zweiten Premierenabend. Die Gruseleffekte waren wunderbar auf die Möglichkeiten einer Theaterbühne adaptiert. Höchst verdient und voller Hochachtung für diesen langen Krimi-
abend (2 x ca. 1 ½ Stunden) belohnte das begeisterte Publikum das Kreativteam und die gut eingespielten Darsteller zum Schluss mit frenetischen Applaus. UNISEX-Bewertung: 4 von 5 spannungsgeladene Punkte

Termine:
03. – 06., 11. – 13., 18. – 20. & 25. –27.09.20, Kulturszene Kottingbrunn
Weitere Informationen unter www.kulturszene.at.
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