DIE ECHTEN über ihr Programm:
Aber warum „Dingsda“? Die Antwort der Gruppe auf diese Frage ist sowohl ein-leuchtend als auch dings: „Wir haben uns stundenlang den Kopf zerbrochen, um einen passenden Titel zu finden.
Dann dachten wir uns: Warum nicht „Dingsda“? Es ist so vielschichtig. – Genau wie unser Programm! Außerdem kann man es sich leicht merken, auch wenn man mal vergisst, worum es eigentlich geht!
– Wir machen ja schon bald 25 Jahre das dings da ohne die echten Instrumente, dafür aber mit beatboxing, Vokaltrompeten und Mundgitarren. Aber diesmal“, so die Stimmband einstimmig, „wird keine*r im Publikum mit trockenen Ohren nach Hause gehen. Dafür singen wir mit unserem Namen. Amen.“
Über die Premiere:
Bereits zum 17. Mal feierten DIE ECHTEN Premiere mit einem neuen Programm. Nach eigenen Angaben haben die vier Stimmakrobat*innen die „Dingsda“-Lebensphase erreicht. Die Anzeichen dafür: sie sind ein bisschen vergesslich und sie verwenden gerne Allternativbezeichnungen. Ihre zahlreichen Erfah-rungen, Lebensweisheiten, Altagsszenen einer Ehe bis Hausarbeit verpacken sie nun in neue humorvolle Songs. Mit wienerischen Texten zu internationalen Hits aus der Pop- und Rockwelt brachte das A cappella-Quartett die Premierengäste zum Schmunzeln.
Nach einem humorvollen Einspieler betraten DIE ECHTEN die Bühne im Vindobo-na und stellten sich dem Publikum musikalisch vor „Mia kumman aus Wien“ (Bb-Dur). Das Publikum durfte auch gleich mitsingen „Jammern ist out, Singen ist in“. Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem alles „Wurst“ ist, auch wenn man „ZSpät dran“ (A-Moll) ist. In „Jolene“ (C-Moll) sang Alex über sein Leben, welches aus sieben Jobs, sieben Tage die Woche von morgens bis abends nur aus Arbeit besteht. Chris sorgte mit „I darrots ned“ (Bd-Moll) für jazzige Klänge und unterstützt wurde sie von ihrer eigenen Jazz-Band – Stephan und Alex an der Mund-Trompete. Danach verbreitete Alex „Melancholie“ (D-Dur) im Saal. Chris philosophierte über Oxymoron, z.B. fettarmer Speck, gescheit deppert, politisch korrekt. Wien ist die lebenswerteste, aber auch die unfreundlichste Stadt. Die folgende Szene vom Stammtisch in einem typischen Wiener Beisl gab Einblick in die wienerische Seele. Das Motto „Es muss was weitergehn“ (Fis-Moll) verpackten DIE ECHTEN im nächsten Song. Entspannt und mit einem Lächeln im Gesicht lauschten die Fans Andy bei „Smile“ (A-Dur). Ein klassisches Outfit-Dra-ma spielte sich im Schlafzimmer ab, als Chris die wichtigste Frage, die eine Frau so haben kann, stellte: „Was ziag I an“ (A-Dur). Gut, wenn Mann die richtigen
Worte findet „Don‘t worry, be happy!“. In ihrem neuen Programm
erweiterten
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DIE ECHTEN ihre Band und holten ihren Soundmaster Karl Wagner als Gitarristen auf die Bühne. Vor der Pause präsentierte Alex seinen für ihn selbst geschriebe-nen Song „Hamma Kumma“ (A-Moll, Arbeitstitel: „Scheiß di net an“).
Das zweite Set startet mit einem wunderbaren Experiment – „Kollektives Schlag-zeug“, hier wurde das Publikum aktiv eingebungen und unter der Leitung von Stephan zu unterschiedlichen Teilen eines Schlagzeugs. Alexs Sohn hatte beim freiwillig-sozialen erzwungenen Sozialjahr seine Inspiration für einen folgenden Song über die Zeit als Baby – „I mach in die Hose“ (D-Dur) zur Melodie von Rain-hard Fendrichs Hit „Strada del Sole“. Nach der Geschichte über den Beginn des Lebens stellte Andy die Frage „Kennst du mei Oma“ (B-Moll). Unvergesslich blieb Stephan ein Schönheitswettbewerb und fragte: „Wer ist schön und wer nicht?“ Seine Antwort: „Bin ned schee“ (Bb-Dur). Stafan outete sich auch als Autoexper-te, der Automarken an Hand von Rücklichtern erkennt. Bei genauem Lauschen konnte man in der nachgestellten Autofahrt „AutoLog“ so manche Marke her-aushören. Umjubelt waren auch „Jugendliebe Heidrun“ (C-Moll) und „Sing my song“ (Bb-Dur). Chris sang in einem bereits bekannten Song „Biegln“ (C-Moll) über die nicht so beliebte Hausarbeit. Im offiziell letzten Song „In mein Hois“ (Eb-Dur) gaben DIE ECHTEN einen Einblick hinter die Kulissen, wenn die Stimme nach einem Auftritt weg ist.
Zur großen Freude der Fans kehrten die Vocal Comedians für eine Zugabe zu-rück auf die Bühne: Chris brillierte mit einer südostfinischen Polka und mit „Licht aus“ gingen die Lichter auf der Bühne aus und im Publikumsbereich an. Kräftiger Jubel und tosender Applaus zum Schluss waren der beste Beweis für die gelungene Premiere. Trommelwirbel und bravo!
Fazit:
Über Schreibblockaden können sich DIE ECHTEN definitiv nicht beklagen. Ganz im Gegenteil! Die stimmgewaltigen Vokalist*innen singen, mundposaunen, trompeten und beatboxen sich durch alle lebenslustigen Themen.
Übrigens, der Gruppe mit Hang zu Wortspielereien ist Nachhaltigkeit wichtig, daher wurden ein paar Songs „gevintaged“. Nach eigenen Angaben ist das ge-samte Liedgut ökologisch abbaubar und aus bodennaher Freilandstimmung. ;-)
Kurz gesagt: Es war wieder ein beeindruckendes Hörerlebnis. Viel Spaß mit DIE ECHTEN und „Dingsda“!
UNISEX-Bewertung: 4,5 von 5 Punkte
Web-Tipp: www.dieechten.com |