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EVENTRÜCKBLICK: DIE FLEDERMAUS reloaded – eine köstlich amüsante Operette!
Text:Andrea Beckert; Fotos: Rolf Bock

Schon im Jahr 1871 hatte die ursprüngliche Vorlage als Verwicklungskomödie in Paris Premiere – drei Jahre später feierte Johann Strauß (Sohn) mit diesem Stoff seinen fulminanten Eintritt in die Welt der Operette. Im Rahmen des Schloss Weitra Festivals erschien im Sommer 2018 das Verwirr- und Verwicklungsstück in neuem Gewand – als Komödie mit Musik. Im Oktober 2019 begeistert die „Königin der klassischen Operette“ im Wiener Metropol.
Inhalt:
Im kammerspielartigen ersten Akt nimmt die Dreiecksbeziehung eines gutb-
ürgerlichen Ehepaares, Rosalinde und Gabriel von Eisenstein, rasch Fahrt auf. Gegenseitige Betrugsabsichten werden von allen Beteiligten minutiös geplant.
Dr. Falke, alias die Fledermaus, will sich für einen früheren Streich seines Freundes Gabriel von Eisensteins revanchieren und ladet Gabriel, in der Nacht, bevor dieser eine Arreststrafe wegen Beleidigung einer Amtsperson antreten muss, zu einem rauschenden „Souper“ bei Prinzessin Orlowskaya ein. Währenddessen gibt Rosalinde dem Kammermädchen Adele, die vorgibt, ihre kranke Tante besuchen zu wollen, frei, um sich mit ihrem ehemaligen Gesangs-
lehrer zu vergnügen. Doch das Techtelmechtel wird vom Gefängnisdirektor Frank unterbrochen, der Herrn Eisenstein abholen will. Um den guten Ruf von Rosalinde zu bewahren, gibt sich Alfred als deren Gemahl aus und lässt sich ins Gefängnis abführen.

Im lustspielartigen zweiter Akt ist ein rauschendes Fest im Gange. Ganz nach dem Motto der russischen Prinzessin Orlowskaya „Ich lade gern mir Gäste ein“ erscheinen die Gäste nach und nach. Eisenstein tritt als „Marquis Renard“ auf, Adele wird als junge Künstlerin Olga vorgestellt, Gefängnisdirektor Frank wird als „Chevalier Chagrin“ in die Gesellschaft eingeführt. Etwas später erscheint die als ungarische Gräfin verkleidete Rosalinde. „Im Feuerstrom der Reben“ gelingt es Rosalinde, Gabriel, der es auf die maskierte Frau abgesehen hat, seine Taschenuhr zu entwenden, um ihrem Gemahl später seine Untreue zu beweisen.

Im dritten und letzten Teil wird das Gefängnis zur Ausnüchterungszelle der Sehnsüchte und Leidenschaften. In der Morgenstunde tritt der schwer bezechte Frank seinen Dienst als Gefängnisdirektor an. Der noch mehr betrunkene Gefängniswärter „Frosch“ ist „Atemlos“ bei der Arbeit. Dr. Falke und Prinzessin Orlowskaya verstecken sich hinter einem Spionspiegel und beobachten das Geschehen. Adele und ihre Schwester Ida sind Frank gefolgt. Danach erscheint der echte Eisenstein, der seine Strafe antreten will und erfährt vom Frosch, dass er doch schon gestern eingeliefert worden sei. Als Rosalinde auftaucht, die Uhr vorweist, die sie als „ungarische Gräfin“ verkleidet ihrem Ehemann beim Fest von Orlowskaya abgenommen hat, wird so manches und vorhersehbares Geheimnis gelüftet.
Im großen Finale wird dann klar: Die gesamte Inszenierung ist die gelungene „Rache der Fledermaus“ alias Dr. Falke. Als Trost bleibt ein Zitat von Johann Strauß (Sohn): „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.“
  Fazit:
In der komödiantischen Inszenierung von Metropol-Chef Peter Hofbauer und seiner Tochter Florentina werden die eingängigen Melodien von Johann Strauß mit Witz und Situationskomik ergänzt. Einige Pointen und Seitenhiebe auf die österreichische Politik („b'soffene G'schicht“) dürfen da natürlich nicht fehlen.
Das gesamte Leading Team zeichnet für eine schwungvolle Umsetzung verant-
wortlich. Andy Hallwaxx hat beim rasanten Verwirr- und Verwicklungsstück für durchgehende Dynamik geachtet. Unter der musikalischen Leitung von Max Hagler wurde die Musik, vor allem für Pianino, neu arrangiert. Ilona Glöckel sorgt mit detailreichen Kostümen und wandelbarem Bühnenbild dafür, dass sich die sehr guten Schauspieler auf der Bühne wohlfühlen. Die Choreografien von Elisabeth Blutsch sind stimmig, ebenso wie Licht- und Tontechnik.
Den männlichen Darstellern stehen ebenbürtige weibliche Schauspielerinnen gegenüber – alle sind gut bei Stimme und voller Esprit. Und bei so viel Elan auf der Bühne kann auch mal eine Requisite kaputt gehen, wie beispielsweise die Handschellen, mit denen Alfred hätte abgeführt werden sollen.
Alfred Pfeifer mimt den gerissenen Dr. Falke, alias die Fledermaus. Eric Lingens verkörpert Gabriel von Eisenstein, der ins Gefängnis muss und am Ende von seiner Frau als betrogener Betrüger entlarvt wird. Jung, schöne und schlau ist Gabriels Ehefrau Rosalinde, die von Conny Mooswalder meisterhaft dargestellt wird. Peter Kratochvil hat als ehemaliger Gesangslehrer Alfred nur Augen für Rosalinde. Georg Leskovich überzeugt als Gefängnisdirektor Dr. Frank. Juliette Khalil meistert ihrer schauspielerisch wie gesanglich anspruchsvolle Rolle des Kammermädchen Adele mit Bravour. Sofie Denner spielt Adeles Schwester Ida. Neu in dieser Inszenierungen ist, dass die Rolle des Prinzen Orlofsky diesmal von einer Frau gesunden wird. Und so überzeugt Tania Golden als heißblütige oligarchische Russin Orlowskaya. Publikumsliebling Ronny Kuste, bekannt z.B. aus „Ti Amo“ und „Charley's Tante“, stellt als Dr. Blind sein Talent als Komiker unter Beweis. Mit seinem fulminanten Auftritt im dritten Akt als betrunkener und redseliger Gefängniswärter „Frosch“ hat der sich selbstbezeichnende „Piefke“ die Lacher des Publikums auf seiner Seite.
Die temporeiche Version der berühmten Strauß-Operette fand beim Publikum durchwegs anerkennende Zustimmung und so gab es am Ende der Vorstellung am 11. Oktober 2019 viel Applaus. Wer in die Welt der Operette eintauchen möchte, hat bis Ende Oktober (und zu Silvester) im Metropol Gelegenheit dazu.

02. – 05., 08. – 10., 15. – 19., 22. – 26. & 29. – 31.10.19, Wiener Metropol
Hernalser Hauptstraße 55, 1170 Wien, www.wiener-metropol.at
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