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Nici Neiss, Michaela Ehrenstein, Wilhelm Prainsack und Barbara Edinger
EVENTTIPP: DER TATORTREINIGER – Kultserie feierte seine Wiener Erstaufführung!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Freie Bühne Wieden / Rolf Bock

Wien, 5. Mai 2022. Die Wiener Erstaufführung von „Der Tatortreiniger“ feierte Mittwochabend eine umjubelte Premiere. Drei abwechslungsreiche Episoden aus der mit dem renommierten Grimmepreis ausgezeichneten Kultfernsehserie von Mizzi Meyer, 1965 als Ingrid Lausund in Ingolstadt geboren, stehen noch bis 19. Mai auf dem Spielplan der „Freie Bühne Wieden“.
In den drei für die Bühne kompakt adaptierten Folgen werden Menschenrechte, Tierwohl und Gleichgeschlechtliche-Ehe thematisiert. Die Geschichten der einzelnen Episoden selbst sind nicht so spannend, es sind vor allem die konträren Figuren, die aufeinandertreffen. Durch die immer wieder neu entste-
hende Situationskomik, humoristisch pointierte Dialoge und etwas Sarkasmus wird es zu einer abwechslungsreichen Produktion, bei der man im Laufe des Abends nachdenklich wird, so zum Beispiel bei der Ballgymnastik mit Silke, beim Rollstuhltanz mit Kim und beim Reigen mit der schönen Pretty.
Die Regiearbeit teilten sich Michaela Ehrenstein, Stefanie Gutmann und Nici Neiss. Schauspieler Wilhelm Prainsack begeisterte das Premierenpublikum als Tatortreiniger Heiko „Schotty“ Schotte mit trockenem Humor. Minutenlangen Applaus und „Bravo!“-Rufe gab es am Ende von den Theaterbesucher-
Innen als Reaktionen auf die Wiener Erstaufführung von „Der Tatortreiniger“ in der „Freie Bühne Wieden“. Prädikat: Unterhaltsam!
Michaela Ehrenstein, Nici Neiss und Wilhelm Prainsack Michaela Michaela Ehrenstein: „Den „Tatortreiniger“ habe ich durch Nici Neiss kennengelernt und war von dem Konzept dieser Serie begeistert. Wie offen der sympathische „Schotty“seinen Mitmenschen begegnet, nicht intellektuell, son-
dern mit Hausverstand und philosophisch deren Haltungen und dabei auch seine eigenen Einstellungen hinterfragt, ist großartig. Für die „Freie Bühne Wieden“ habe ich Episoden ausgewählt, die zeigen, dass militante Haltungen nie gut sind, auch nicht, wenn man damit eigentlich die Welt verbessern will. Und dass Dialog immer wichtig ist. Auch mit Andersdenkern.“

Der Tatortreiniger
05. – 19.05.22, Freie Bühne Wieden

Wiedner Hauptstraße 60b, 1040 Wien
Web-Tipp: www.freiebuehnewieden.at

Zum Abend:
Heiko „Schotty“ Schotte – von Beruf „Tatortreiniger“ – beseitigt, was eine Bluttat hinterlässt – Flecken im Teppich, im Bad oder am Fenster – alles, was für die Leute der Spurenbeseitigung, kurz Spube, eben anfällt. Eigentlich könnte er ungestört arbeiten, würden nicht bei jedem Einsatz Personen auftauchen, die mit dem Verblichenen in Verbindung standen. „Schotty“ ist immer bereit, sich mit den Freunden und Angehörigen der Mordopfer auf ein Gespräch einzulas-
sen. Dabei begegnet er unterschiedlichen Menschen und Lebenseinstellungen ...
Wilhelm Prainsack
Wilhelm Prainsack und Barbara Edinger Özgür
In einer eher abgelegenen Pension trifft Tatortreiniger Heiko Schotte auf die hochschwangere Silke. Nicht nur aufgrund des einsetzenden Blasensprungs gerät „Schotty“ in Panik. Obwohl sie keine türkischen Vorfahren hat, will die blonde Frau ihren Sohn Özgür nennen, weil es ein schöner Name ist und „freier Mensch“ bedeutet. Eine Diskussion um Vornamen, Vorurteile und gesellschaft-
liche Hürden im Leben eines heranwachsenden Kindes beginnt …

Unter der Regie von Michaela Ehrenstein stehen Wilhelm Prainsack als Titelfigur, Barbara Edinger als Silke und Justyna El Hadef als Hebamme auf der Bühne.
Barbara Edinger und Wilhelm Prainsack
Wilhelm Prainsack und Nici Neiss Fleischfresser
Darf man Tiere essen? Es gibt wohl niemanden, der diese Frage überzeugter be-
jahen würde als „Schotty“. Bis er bei der Reinigung des Tatorts mit der Nachb-
arin des Opfers ins Gespräch kommt. Die Tierschützerin und radikale Veganerin Kim hat sich von ihrem Freund getrennt, weil er heimlich Fleisch gegessen hat. Die Veganerin macht dem Tatortreiniger ein interessantes Angebot ...

Unter der Regie von Stefanie Gutmann diskutiert Wilhelm Prainsack als Tatort-
reiniger „Schotty“ mit Nici Neiss als Kim und René Magul als Lottich über Massentierhaltung und Moral.
Wilhelm Prainsack und René Magul
Michaela Ehrenstein und Wilhelm Prainsack Ja, ich will!
„Schotty“ kann es nicht glauben. Pretty, die hübsche Frau ihm gegenüber, hat ihn gerade gefragt, ob er nächsten Samstag gegen Geld eine fremde Frau heiraten würde. Natürlich nicht! Schotty hat seine Prinzipien! Aber was, wenn diese Frau in Lebensgefahr ist? Die farbige und lesbische Frau wird in ihrem Heimatland verfolgt und diese Ehe ist ihre letzte Rettung. Soll er tatsächlich eine Frau heiraten, nur für Geld?

Unter der Regie von Nici Neiss zeigen neben Wilhelm Prainsack auch Michaela Ehrenstein als Pretty und Stefanie Gutmann als Johanna vollen Körpereinsatz.
Michaela Ehrenstein und Wilhelm Prainsack
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