EVENT-TIPP: AMAKULT SPIELT DER LETZTE DER FEURIGEN LIEBHABER – eine amouröse Komödie! Text: Andrea Beckert, Sujet: Clemens Künzel, Fotos: Gerhard Maly Kottingbrunn / Wien, 03.02.2024. AmaKult spielt als erste Eigenproduktion in diesem Jahr eine Komödie in 3 Akten von Neil Simon: „Der letzte der feuri-gen Liebhaber“. Wie zu erwarten, war ein bestens unterhaltenes Premierenpublikum von Franz Schiefers Inszenierung und den tollen Amateurschauspie-ler*innen Franz Grünwald, Gabriele Mattehs und Anita Hauer begeistert. All jene, die eine witzige und sehr menschliche Geschichte sehen möchten, ist diese amüsante Bühnenstück wärmstens zu empfehlen – noch zu sehen bis 18. Februar in der Kulturszene Kottingbrunn. Prädikat: absolut sehenswert! 2021 konnte AmaKult diese spritzige, tiefsinnige Komödie rund um die Fremd-gehversuche von Barney Cashman pandemiebedingt nur als interaktive Online-Version inkl. Tipps vom Publikum für einen erfolgreichen Seitensprung auf die „Bühne“ bringen. „So sehr wir in der Zeit, als die Theater geschlossen bleiben mussten, diese innovative Online-Theaterform genossen haben, freuen wir uns dennoch unermesslich, dieses wunderbare Stück nun ganz klassisch auf die Bühne bringen zu können. So kann sich die ganze Bandbreite an körperlichen Aktionen, die Barneys Fremdgehversuche so mit sich bringen, noch einmal völ-lig neu entfalten“, erklärt Regisseur Franz Schiefer. Dieses Mal kann das Publi-kum Barney Cashman live im Markowetztrakt bei seinen Rendezvous begleiten. Inhalt: Barney Cashman, 59 Jahre alt, Besitzer eines Fischrestaurants, hat seine High-school-Liebe Thelma geheiratet. Nach 35 Ehejahren wird er von Torschlusspanik erfasst. Der Monogamie überdrüssig, ständig nach Fisch riechend, träumt er vom Seitensprung. Die Frage nach dem Wo hat er gelöst: Die blitzblank saubere Wohnung seiner Mutter ist einmal wöchentlich verfügbar, wenn die Gute ehren-amtlich in einem Krankenhaus Dienst tut. Es fehlt ihm nur noch die passende Dame für sein romantisches Abenteuer. Und tatsächlich findet Barney auch sehr spezielle Damen für seine Fremdgehversuche: • Elaine Navazio, Stammgast des Fischrestaurants, verheiratet, raucht Zigaret-ten, trinkt gerne Bourbon und wie es sich herausstellt, weit abenteuerlustiger als unser zaghafter Held. • Jeanette Fischer, beste Freundin von Barneys Frau, eine schwer depressive und melancholische Person, die dem Möchtegern-Casanova vorrechnet, dass nur 8,2 Prozent des Lebens lebenswert wären. Wohin werden Barneys amouröse Abenteuer führen? Wird er bei beiden Damen, deren Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten, erfolgreich sein? Sie dürfen es in der Kulturszene Kottingbrunn noch bis 18. Februar miterleben! Fazit über die Premiere: Die umjubelte Premiere Freitagabend, am 2. Februar 2024, von „Der letzte der feurigen Liebhaber“ (Aufführungsrechte: Deutscher Theaterverlag) war ein voller Erfolg. Unter der gelungenen Regie von Franz Schiefer brachten die erfahrenen Amateurschauspieler*innen die prickelnde Komödie mit großer Leidenschaft und viel Energie auf die Bühne. Am Premierenabend begeisterten drei routinier-   te Mitglieder der Amateurtheatergruppe der Kulturszene Kottingbrunn: Franz Grünwald, Gabriele Mattehs, (Enisa Meindl fehlte leider krankheitsbedingt bei der Premiere) und Anita Hauer. Überzeugend spielte Franz Grünwald den nervösen, biederen Barney Cashman, 59, Besitzer eines Fischrestaurants, der seine Ehefrau Thelma liebt. Trotzdem ist der Nichtraucher nach 35 Ehejahren der Monogamie überdrüssig und träumt von einem Seitensprung. Vor allem das Zusammenspiel von Hauptprotagonisten und den Damen mit konträren Charakteren funktionierte ganz wunderbar. Zitat aus dem Stück: „Prüfe ihn nicht, Jeanette! Es ist nicht gut für die Ehe, wenn man zu viel prüft.“ Gabriele Mattehs hatte sichtlich Spaß an ihrer Rolle, der verheirateten, hem-mungslosen Elaine Navazio. Denn die attraktive, schlagfertige Dame weiß, was sie will – nämlich Zigaretten, Bourbon und andere Ehemänner, um ihr sinnliches Verlangen auszuleben. Zitat aus dem Stück: „Mr. Navazio nimmt an, ich sei ver-heiratet. Ich nehme es, wie es kommt.“ Anita Hauer mimte die schwer depressive und melancholische Jeanette Fischer, die beste Freundin von Thelma. Mit gekonnt gesetzten Nuancen in Mimik und Gestik erhöhte sie die Wirkung ihrer emotionalen Ausbrüche auf der Bühne. Sie weiß nicht, warum sie seiner Einladung gefolgt ist, denn sie fühlt sich nur emo-tional und geistig zu Barney hingezogen, findet ihn aber nicht körperlich anzie-hend. Besonders emotional wurde es, als Jeanette dem Möchtegern-Casanova vorrechnete, dass nur 8,2 Prozent des Lebens lebenswert sind. Zitat aus dem Stück: „Es gibt auf dieser Welt nur unanständige Leute oder Idioten.“ Günter Kolbert hat auf der Bühne im Markowetztrakt ein blitzblank sauberes Wohnzimmer von Barneys Mutter eingerichtet. Hinter der Bühne (bzw. hinter dem Publikum positioniert) leisteten auch Bernhard Hitzenhammer (Licht-design und Ton) und Franz Schiefer (Licht und Ton) tolle Arbeit. Kurz gesagt: Dank jeder Menge Pointen und Lacher während der Komödie war es ein vergnüglicher Premierenabend, danke! UNISEX-Bewertung: 4 von 5 Punkte Der letzte der feurigen Liebhaber 02. (Premiere) – 04., 09. – 11.& 16. – 18.02.24, Kulturszene Kottingbrunn, Markowetztrakt Schloß 1, 2542 Kottingbrunn, www.kulturszene.at