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AmaKult spielt Pension Schöller
EVENT-TOTIPP: AMAKULT SPIELT „PENSION SCHÖLLER“ – ein Publikumsmagnet der sehr humorvollen Art!
Text: Andrea Beckert, Inhalt: Pressetext, Sujet: Clemens Künzel, Fotos: Kulturszene Kottingbrunn

Kottingbrunn / Wien, 27.04.2024. Seit über 130 Jahren ist die „Pension Schöller“ bereits ein Klassiker des deutschsprachigen Boulevardtheaters. AmaKult, die Amateurtheatergruppe der Kulturszene Kottingbrunn, spielt den Schwank in 3 Akten von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby in einer witzigen Bearbei-tung von Nicole Gerfertz-Schiefer und einer pointierten Inszenierung von Franz Schiefer und Ingrid Spörker. Vor 12 Jahren wurde das Lustspiel in der Kulturszene Kottingbrunn schon einmal gespielt. Am 26. April feierte die beliebte „Pension Schöller“ eine weitere frenetisch umjubelte Premiere. Wer gerne und viel lacht, der ist bis 12. Mai 2024 in der „Pension Schöller“ in der Kulturszene Kottingbrunn genau richtig. Prädikat: garantiert humorig!
Inhalt:
Ort, Zeit: Wien und Baden bei Wien, in der heutigen Zeit.
Ladislaus Kubicek (Franz Grünwald) will in Baden ein Nervensanatorium eröf-fnen. Mental Health ist schließlich ein boomender Geschäftsbereich. Doch zuvor will er sich eine solche Einrichtung einmal anschauen. Also reist er nach Wien, lernt die typischen unfreundlichen Wiener Kellner in Gestalt von Josef (Walter Tröstl) kennen, erfährt, was eine „Love Parade“ ist und bittet in Sachen „Besuch eines Nervensanatoriums“ seinen Neffen Alfred (Stefan Kolbinger) um Hilfe. Dieser hat nur leider keine Ahnung, wie er seinem Onkel diesen ausgefallenen Wunsch erfüllen soll. Alfreds vorlauter Freund Ernesto (Matthias Spörker), ein begabter Maler, der sein Leben in vollen Zügen genießt, allerdings schon: Sie nehmen den Onkel mit zu einem geselligen Abend in die Pension Schöller und präsentieren ihm diese als Nervensanatorium. Schließlich sind die dort Wohnen-den wirklich eine „verschrobene Gesellschaft“, da wird der Schwindel schon nicht auffliegen. In der „Pension Schöller“ begegnet Ladislaus einer neugierigen Verfasserin von Schundromanen (Martina Gutmann), einem cholerischen Major (Wolfgang Fingernagel), der sich unbedingt mit ihm duellieren will, einem prah-lenden Weltenbummler (Walter Tlapak), der schon einmal einem Löwen im Pyja-ma gegenüber stand, einer geheimnisumwobenen Wahrsagerin (Regina Brun-ner), die die Liebe in der Luft spürt, einem Möchtegern-Schauspieler mit Sprach-fehler (Franz Schiefer) und einer berühmten Sängerin (Gabriele Mattehs), die ihren großen Auftritt am liebsten jeden Tag neu erleben will. Dazu kommt noch ein arg verschrobener Pensionsbesitzer (Markus Weber), der nicht nur Kneipp-Anhänger, sondern auch ein bezaubernder Pantoffelheld ist, nebst Gattin (Anita Hauer). Diese ist nahezu manisch auf der Suche nach einem Ehemann für die gemeinsame Tochter (Rebecca Varga). Dabei hat diese längst ihren Herzaller-liebsten gefunden – nur ist er leider in das „Land des Lächelns“ entschwunden.
Ganz nebenbei ereignet sich in der „Pension Schöller“ auch eine Liebesgeschich-te – mit zwei Liebespaaren sogar! Vielleicht könnten es sogar drei werden, denn für einen „Omi-Geschmack“ sieht der Major eigentlich ganz gut aus.
Das turbulente Treiben in der „Pension Schöller“ beeindruckt Ladislaus zutiefst: „Die sind nicht normal“, ist er überzeugt. Die Situation spitzt sich zu, als die Gäste der Pension Ladislaus einige Tage später in seinem Haus in Baden auf-suchen – aus den unterschiedlichen Gründen. Er hält sie für „entsprungen“ – und seine Mutter (Burgi Weissenböck), seine Schwester (Maria Koisser), seine Nichte (Susanne Waldhauser) sowie deren Sohn (Konstantin Weissenböck) be-ginnen, sich ernsthaft Sorgen um Ladis mentalen Zustand zu machen …
Wird Leopold Schöller sein „L“ wieder bekommen? Wird Tochter Friederike ihren Herzallerliebsten wiederfinden? Kann jemand, der seiner Schwester ein Verhält-nis mit Marcello Mastroianni und eine Ehe mit einem Inuit namens Nanuk Nanuk andichtet, wirklich normal sein? Aber was heißt schon normal … Mal sehen, wer zuletzt lacht!

Fazit:
Bei diesem Publikumsmagneten blieb am Premierenabend kein Auge trocken. In der Textversion auf Basis des Originalstücks ließ Nicole Gerfertz-Schiefer unter-
  schiedliche Generationen aufeinanderprallen. Gespickt ist die geschickt konstru-ierte Geschichte voller Turbulenzen mit hitzigen Dialogen und wunderbarem Humor. Das Besondere dabei: Es gibt noch mehr schrullige Charaktere in der modernen „Pension Schöller“. In der Fassung veränderten sich die Familienver-hältnisse von Ladislaus Kubicek und der Familie Schöller ein wenig. Mit Ladis‘ Mutter Urli und ihrem Urenkel Isi kamen zwei neue Generationen ins Spiel und hatten mit flotten Sprüchen die Lacher auf ihrer Seite. Und so nebenbei sorgte auch noch ein wunderbares Ehegeplänkel zwischen Pensionsbesitzer Ludwig Schöller und seiner Frau (statt Schwägerin) Amalie für heitere Komik. Zustätzli-che Wirrungen brachten Madame Auralia, eine Wahrsagerin und Gast in der Pen-sion Schöller, Herr Günter, Hausmeister in den Pension Schöller, und Josephine, Sängerin und Gast der Pension Schöller, auf die Bühne.
Themen aus unserer heutigen Welt, wie Handys, Elektroautos und Love Parade, fügten sich harmonisch in den Komödienklassiker ein. In der pointenreichen und irrsinnig witzigen Inszenierung von Franz Schiefer und Ingrid Spörker bril-lierten siebzehn höchst professionelle Amateurschauspieler sowie Franz Schie-fer selbst auf der Bühne. Mit großer Spielfreude bei der Sache waren Franz Grünwald als Ladislaus Kubicek, genannt Ladi, Maria Koisser als Magda Spros-ser, seine Schwester, Burgi Weissenböck als Johanna Kubicek, beider Mutter, Susanne Waldhauser als Paula, Magdas Tochter, Konstantin Weissenböck als Isidor, genannt Isi, Paulas Sohn, Stefan Kolbinger als Alfred Kubicek, Ladis und Magdas Neffe, Matthias Spörker als Ernesto Kissling, Alfreds Freund, Walter Tla-pak als Weltenbummler Bernhard Bernhardy, Martina Gutmann als Schriftstelle-rin Lieselotte Müller, Markus Weber als Pensionsinhaber Ludwig Schöller, Anita Hauer als Amalie Schöller, Ludwigs Frau, Rebecca Varga als Friederike, beider Tochter, Franz Schiefer als Leopold Schöller, Ludwigs Bruder, der Mann ohne „L“, Wolfgang Fingernagel als Major a.D. Gröbl, Gabriele Mattehs als Sängerin Josephine, Walter Tröstl als Kellner Josef, Regina Brunner als Wahrsagerin Ma-dame Auralia und Franz Zimmermann als Herr Günter, der „Mann für alle Fälle“.
Für die Kostüme zeichneten Ingrid Spörker und das Ensemble verantwortlich. Das ansprechende Bühnenbild von Franz Schiefer hat Günter Kolbert, der Ende Mai in seine wohlverdiente Pension geht, gebaut. Bernhard Hitzenhammer (Lichtdesign) und Enisa Meindl (Licht, Ton) trugen ihres zum Theatergenuss bei.
Kurz gesagt: Freitagabend war herzhaftes Lachen aus der Kulturwerkstatt, dem großen Saal der Kulturszene Kottingbrunn, zu hören. Denn das Publikum war zu Recht vom turbulenten Bühnengeschehen samt schillernder Charaktere und pointenreicher Dialoge begeistert. Wie zu erwarten, zum Schluss ließen sich die Premierengäste zu tosendem Applaus hinreißen. Bravo!

UNISEX-Bewertung: 5 von 5 Punkte

Pension Schöller
26.04. (Premiere) – 28.04., 03.05. – 05. & 10.05. – 12.05.24, Kulturszene Kottingbrunn, Markowetztrakt

Schloß 1, 2542 Kottingbrunn
www.kulturszene.at
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