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EVENTRÜCKBLICK: LAKECIA BENJAMIN – Power-Woman am Altsaxofon!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Andrea Humer
Wien, 20.03.2024. Am 19. März präsentierte Lakecia Benjamin ihr „Phoenix“-Programm im Großen Saal des Wiener Konzerthauses. Die energiegeladene US-Altsaxofonistin kam mit Pianist Oscar Perez, Kontrabassist Elias Bailey und Drummer E. J. Strickland, um Musik, Liebe, Leben, Frieden und Freude zu zelebrieren. Die Setliste voll mitreißender Rhythmen war auch ein Tribut an starke schwarze Frauen im Jazz. Ein Mix aus Jazz, Funk, Soul und Hip-Hop wurde von Lakecia Benjamin und ihrer Band exzellent dargeboten – so war es reinstes Vergnügen, im Publikum zu sitzen. Dieses Highlight ist Anwärter auf die Auszeichnung „Konzert des Jahres“. Prädikat: black power pur! |
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Ein fulminantes Wien-Konzert:
Durch die direkte Anreise des Quartetts aus Hamburg verspätete sich der Kon-zertbeginn um rund 30 Minuten. Kurz nach 20:00 Uhr stand die New Yorker Alt-Saxofonistin im Goldglitzeroutfit mit ihren virtuosen Mitmusikern gemeinsam auf der Bühne. „Wien, wir zelebrieren heute Abend Musik, Liebe, Leben, Frieden und Freude“, gab die energiegelade Lakecia Benjamin lautstark das Motto des Abends gleich zu Beginn an. Bereits nach wenigen Tönen schwappte die Atmo-sphäre im Großen Saal des Wiener Konzerthauses in Partystimmung um.
Im Mittelpunkt ihres zweiten Gigs im Wiener Konzerthaus stand ihr aktuelles Al-bum „Phoenix“, auf dem Lakecia Benjamin ihren schweren Autounfall verarbeitet hat und spüren lässt, wie sie nach der Pandemie wieder zurück ins Leben fand.
Als Opener wurde „Trane“ zum Besten gegeben. Danach folgte ein emotionales „Amerikkan Skin“, welches Rassismus als gesellschaftliches Problem widerspie-gelt. Zum Sirenensound eines Polizeiwagens rezitierte Benjamin im rasend-schnellen Sprechgesang die Bürgerrechtlerin und Aktivistin Angela Davis, die seit den 1970ern eine Symbolfigur der Black-Power-Bewegung ist. Die revolutio-näre Hoffnung würde gerade bei Frauen liegen, „die von der Geschichte im Stich gelassen wurden“, war da zu hören. Nach „New Mornings“ ging es mit Richard Rodgers „My Favorite Things“ aus dem Musical „The Sound of Music“ (1959) wei-ter. Bei den beiden Balladen „Amazing Grace“ (Anonymous) und „Mercy“ (Lakecia Benjamin) zeigte sie ihre sanft-melancholische Seite. Bei der Coverversion von Patrice Rushens „Jubilation“ stand der Pianist Oscar Perez im Mittelpunkt. Wäh-rend ihrer komplexen Improvisation über Themen aus Antonín Dvořáks Sym-phonie Nr. 9 e-moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“ war die New Yorkerin ganz in ihrem Element. Ein weiteres Highlight war „Cissy Strut“ (Art Neville, Leo Nocen-telli, George Porter Jr., Joseph Modeliste, 1969).
Die charismatische Künstlerin führte durch den Abend und plauderte auch mit dem Publikum.
Österreich sei ihr Lieblingsland in Europa, denn hier gibt es Schnitzel. „Wir sind hier wegen Liebe, Frieden und Schnitzel!“, scherzte Lakecia Benjamin und fragte das Publikum im Wiener Konzerthaus: „Wie heißt noch die-se wunderbare Mehlspeise?" Die Sachertorte muss bei der Künstlerin einen kuli-narischen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Dann hatte Lakecia Benjamin noch eine gute und eine schlechte Nachricht für die Fans: die schlechte Nachricht zu erst: das Konzert ging dem Ende zu – die gute Nachricht: es gab noch eine funky Zugabe „Spirit of Revolution Music“.
Begleitet von tosendem Schlussapplaus huschte Lakecia Benjamin durch den Saal, um im Foyer auf ihre Fans zu warten. Die Fans nutzten die seltene Gele-genheit für Selfies, Small Talk und liesen sich CDs signieren. Ein wunderbarer Abschluss eines famosen Konzerts! Das Wiener Publikum war restlos begeistert.
Fazit:
Dienstagabend stellte die US-Altsaxofonistin Lakecia Benjamin ihr herausragen-des Können eindrucksvoll unter Beweis. Kein Wunder, denn die in New York ge-borene Benjamin (* 20. Oktober 1982) arbeitete u.a. mit Stevie Wonder, Alicia |
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Keys, Macy Gray, The Roots und Anita Baker zusammen. Mit virtuoser Leichtig-keit und viel Leidenschaft entlockte sie ihrem Altsaxofon abwechslungsreiche Tempi und Grooves. In jedem Ton hörte man ihre phänomenale Technik und spürte ihre unbändige Spielfreude. Ebenso souverän wirkte Benjamins rasend-schneller Sprechgesang mit politischen Botschaften.
Auch ihre gleichberechtigten Mitmusiker – Oscar Perez am Klavier, Elias Bailey am Kontrabass und E. J. Strickland am Schlagzeug – überzeugten mit techni-scher Brillanz und großem Engagement.
Von den Wiener Fans wurde das Quartett mit tosendem Applaus und stehende Ovationen gebührend gefeiert. Ein echtes Konzerthighlight!
UNISEX-Bewertung: 5 von 5 Punkte
Lakecia Benjamin
19.03.24, Wiener Konzerthaus, Großer Saal
Lothringerstraße 20, 1030 Wien
www.konzerthaus.at
CD-Tipp: LAKECIA BENJAMIN – Phoenix (Album)
VÖ: 24.03.23
Label: Whirlwind / Indigo
www.lakeciabenjamin.com |
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