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Thomas Mauerhofer, Harald Baumgartner, Marina Zettl &  Peter Schönbauer
EVENTRÜCKBLICK: MARINA & THE KATS – happy listening!
Text und Fotos: Andrea Beckert

Wien, 25.03.2022. Marina & The Kats, die kleinste Big Band der Welt, waren im Lockdown fleißig. Dabei ist ihr geniales Album mit dem Namen „Different“ entstanden. Ihrem Indie-Swing-Stil sidd sie treu geblieben. Endlich Konzert! Zur großen Freude der Band und vor allem der geduldigen Fans war das Quartett wieder in der Sargfabrik zu Gast. Nicht nur Vollblutmusikerin Marina Zettl begeisterte mit ihrer charmant verführerischen Stimme, sondern auch die „Kats“, die an ihren Instrumenten virtuos agierten. Viel Neues, auch ein bisschen Altes wurde Donnerstagabend von der sympathischen Band gebo-
ten. Auch wenn Marina im gleichnamigen Song „The Truth Is Boring“ singt – diese Wahrheit ist ganz und gar nicht fad: Dieses Konzert-Juwel zauberte Donnerstagabend allen Zuhörerinnen und Zuhörern ein Lächeln ins Gesicht. Prädikat: fulminant!
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Marina Zettl Marina Zettl Marina Zettl
Das Konzert-Highlight:
Bewundernswert war nicht nur die klare Stimme der quirligen Marina Zettl, son-
dern auch ihr versiertes Spiel mit dem Besen auf ihrem Markenzeichen, den Snare Drums. Thomas Mauerhofer (Gitarre, Vocals), Harald Baumgartner (Per-
kussion, Vocals) und Peter Schoenbauer (Bass, Bass Drum, Vocals) sorgten für authentisches Swing-Feeling.
Auf der Setliste standen nur eigene Kompositionen – Altes und Neues. Mit „Kat Walk“ aus ihrem Album „Wild“ (2016) startete die vierköpfige Band ein wahres Swing-Feuerwerk. Grandios ging es mit „3's A Crowd“ als dem aktuellen Album „Different“ weiter. Die schon länger nicht mehr gespielte Nummer „Broke“ aus ihrem Debütalbum „Small“ (2015) passte gut zur aktuellen Situation. Nahtlos ging es mit „Dirty“ weiter.
Zwischen den Songs erzählte Marina Zettl über ihre persönlichen Erfahrungen im Lockdown. Sie hat ihre innerliche Schublade geöffnet und hatte viel Zeit zum Nachdenken. Weil der Band so langweilig war, schrieben sie auch ein Kochbuch. Die Bandmitglieder essen nicht nur gerne, sondern sie trinken auch gerne „C-o-f-f-e-e“, belebend wie Kaffee war auch ihre musikalische Liebeserklärung an das koffeinhaltige Getränk. Fröhlich swingte sich das Quartett durch „The Way You’re Kissing Me“ aus „Swingsalabim“ (2019).
Neben den vielen Powersongs durfte eine Ballade nicht fehlen. In einer dieser „Schubladen“ der gebürtigen Grazerin war auch das Thema Familie. Vor „Just Like You“ plauderte sie über zu hohe Erwartungen bei Familientreffen und ihrer Erkenntnis, dass man doch viel mehr von seinen Eltern hat, auch jene Eigen-
schaften, die man nicht so super findet, als man zugeben will. Und lieferte auch gleich die Lösung: Man soll etwas relaxter sein, dann geht es leichter. Ein super Motto,danke! Auf „Speak Softly“ und „Cinderella“ folgte dann eine kurze Pause.
Mit dem fulminanten „Easy Does It!“ (Motto: „Alle sind herzlich willkommen!“) eröffneten Marina & The Kats den zweiten Teil. Die allgemeine Zwangspause nützten die Musiker zur Grundlagenforschung, ihre daraus entstandenen Eigen-
kompositionen mit viel Wortwitz gipfelten in ihrem neuen Indie-Swing-Album „Different”. Für Furore bei den Fans sorgten folgende Kostproben: Marina Zettl: „Ich finde den Swing sehr schön, nur zu Hause höre ich etwas anderes.“ Und weil sie schreiben kann, was ihr gefällt, lies sie in den Titelsong „Different“, in dem es logischerweise ums Anders-Sein geht, auch andere, rauere Töne einflie-
ßen. Und Gott sei Dank traf sie damit auch den Musikgeschmack ihrer großen Fangemeinde. Einblicke in ihre Gefühlswelt gab die große Grüblerin Marina in „Ponder“. In den beiden folgenden Songs ging es um das emotionale Thema Beziehung. In „The Truth Is Boring“ ging es um Fake News am Ende einer Bezie-
hung, die Vollblutmusikerin will statt der ganz normalen, langweiligen Wahrheit lieber mehr Drama. Und mit einer berührenden Ballade sagte die selbstbewusste Sängerin endgültig „Goodbye“ zur Beziehung. Mitreißend dynamisch präsentier-
te sich „Avalon“ aus dem Album „Swingsalabim“ (2019). Die Künstlerin selbst nennt Deadlines ihre „Schulter zum Anlehnen“. Und so war es naheliegend, dass sie unter „Pressure“ aufblühte und noch einmal zur Höchstform auflief. Toll!
 
Bei tosendem Applaus und Standing Ovations kam dann echtes Konzert-Feeling auf. Abgerundet wurde das Konzert mit einer Zugabe: „Sorry“. Nach dem letzten Ton kamen Marina Zettel die Worte „Sorry, hier kommt das Konzert zum Ende.“ wohl nur schwer über die Lippen und ein Seufzen ging durch den Raum.
Und dennoch – mit strahlenden Augen und einer großen Portion guter Laune, die in diesen schlimmen Zeiten wichtiger denn je ist, machten sich die glück-
lichen Konzertbesucher auf den Heimweg. Es war schlicht und ergreifend ein wunder, wunder schönes Konzert. Dankeschön!

Fazit:
Swing versprüht immer gute Laune! Beim lang ersehnten Konzert von Marina & The Kats passte einfach alles perfekt zusammen. Die charmante Stimme von Marina Zettl und der lässige Sound ihrer Bandkollegen Thomas Mauerhofer, Harald Baumgartner und Peter Schönbauer ergaben ein immenses Hörerlebnis im Kulturraum der Sargfabrik. Während der zwei Stunden konnte sich niemand dem Groove entziehen. Mal rau und herrlich ungehobelt, mal impulsiv und mit-
reißend, dann wieder sehnsuchtsvoll und elegant, aber immer sehr gefühlvoll und authentisch – Auszüge aus ihren erfolgreichen Platten präsentierte die Band mit einem zwinkernden Auge.
Wer je in den Genuss einer ihrer zahlreichen, energiegeladenen Swing-Gigs ge-
kommen ist, wird das bestätigen: Marina & The Kats sind eine echte Bereiche-
rung der österreichischen Musiklandschaft. Bitte weiter so!

CD-Tipp: MARINA & THE KATS – „Different“
VÖ: 25.06.21
Label: Parramatta / Sony Music

Web-Tipp:
Weitere Informationen und alle Tourdaten unter www.marina-thekats.com
Thomas Mauerhofer Marina Zettl Thomas Mauerhofer, Harald Baumgartner, Marina Zettl &  Peter Schönbauer
Harald Baumgartner  Peter Schönbauer Thomas Mauerhofer, Harald Baumgartner, Marina Zettl &  Peter Schönbauer
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