EVENTRÜCKBLICK: MUSICAL UNPLUGGED 15 – ein Querschnitt aus dem Repertoire beim Jubiläumskonzert! Text: Andrea Beckert, Fotos: Christoph Sieghart www.sieghart.at 31.05.2022. Kottingbrunn lockte Musicalfans aus Nah und Fern an – denn am Montag, 30. Mai 2022, fand in der Kulturszene das 15 Jahre Jubiläums- konzert von „Musical Unplugged – free voices, one piano“ statt. Grund genug für Organisator Florian Schützenhofer und seinen talentierten Künstler- innen und Künstlern – Viktoria Azer, Ulli Bäer, Christine Rösslhuber, Denise Schrenzer, Celine-Denise Unden, Michael Vinzenz, Nicolas Vinzenz und Pianist Walter Lochmann – diesen Anlass mit einem facettenreichen Programm auf der Bühne gebührend zu feiern. Bekannte Musicalsongs aus „Elisabeth“, „Rebecca“, „Mozart!“, „Les Misérables“, „Jesus Christ Superstar“, „The Rocky Horror Picture Show“, „Miss Saigon“ und viele mehr erfreuten sich großer Beliebtheit. Abgerundet wurde die Setliste mit Hits von Udo Jürgens, Reinhard Fendrich, Wolfgang Ambros, Georg Danzer bis Nena. Prädikat: großartig! „Musical Unplugged“ kommt ganz ohne schillernde Outfits, großen Bühnenkulissen und Tanzeinlagen aus. Denn weniger ist oft mehr! Der Formation ge- lingt es seit der Gründung im Jahr 2007 mit schlich- tem Auftreten zu berühren – so auch am 30. Mai. Das Jubiläumskonzert: Die Woche hätte nicht besser beginnen können, weil Montagabend standen begnadete KünstlerInnen auf der Bühne der Kulturszene Kottingbrunn. Rund um Mastermind von „Musical Unplugged" Florian Schüt- zenhofer überzeugte die aktuelle Besetzung in ver- schiedenen Konstellationen – ob Soli, Duette, Quar- tett bis zur Chornummer. Den ganzen Abend bekam das wunderbare Ensemble tatkräftige Unterstützung von Walter Lochmann am Piano. Mit seinen flinken Fingern auf dem Klavierflügel sorgte er für ein musi- kalisches Fundament, auf dem die fabelhaften Stim- men der Sängerinnen und Sänger besonders gut zur Geltung kamen. Zusätzlich begeisterte der Tastenvir- tuose mit zwei furiosen Klaviersoli. Wie immer präsentierte die Truppe einen abwechs- lungsreichen Querschnitt aus der Welt des Musicals. Gleich zu Beginn kamen Nummern aus dem Erfolgs- musical „Elisabeth“ zu Gehör: als Intro „Die Schatten werden länger“ und „Mama, wo bist du“. „Schwert und Stein“ aus „Artus – Excalibur Musical“, der Titel- song von „Rebecca“, „Oh Herr“ aus „3 Musketiere“ waren weitere Kostproben aus dem breit gefächerten Repertoire der talentierten Künstlerinnen und Künst- ler von „Musical Unplugged“. Drei Songs aus dem Musical „Mozart“ schafften es ins kurzweilige Pro- gramm: „Irgendwo wird immer getanzt“, „Jeder Ab- schied ist der Anfang einer Reise “ und „Wir zwei zu- sammen“. Musicalfans kamen bei „On my own“ und „I dreamed a dream“ aus dem Musicalklassiker „Les Misérables“ voll auf ihre Kosten. „Eh du verloren bist“ aus dem Musical „Dracula“ und „Gott ist tot“ aus „Tanz der Vampire“ sorgten für weitere Abwechs- lung. Interpretiert wurde ebenfalls der Hit von Udo Jürgens „Immer wieder geht die Sonne auf“ aus „Ich war noch niemals in New York“. Sich nur im Genre Musical zu bewegen ist für die Künstler zu wenig, sie interpretieren alle Richtungen. Und so wurde das Programm mit Austropop-Hits von Reinhard Fendrich („Zwischen Eins und Vier“ sowie „Weus‘d a Herz hast wia a Bergwerk“ und „Wo gehör ich hin“ aus „I Am From Austria“), Wolfgang Ambros („Heit drah i mi ham“ und „Es lebe der Zentralfried- hof“) sowie Georg Danzer („Weiße Pferde“) ergänzt. Mit dem Weihnachtslied „Mary, Did You Know" von Mark Lowry und Buddy Greene, „Heaven on their minds“ aus „Jesus Christ Superstar“ und „Reality“ von Richard Sanderson sorgte die Formation für eng- lischsprachigen Hörgenuss. Den obligaten kirchli- chen Beitrag gab man mit „In deinem Namen wollen wir“ von Werner Reischl zum Besten. Für weitere musikalische Überraschungen sorgten „Leuchtturm“ sowie die Pophymne „Irgendwie, ir- gendwo, irgendwann“ von der deutschen Popsänger- in Nena. Den Song „Tanz der Moleküle“ von Mia, einer deutschen Elektropop-Musikgruppe aus Berlin, kam im neuen, frischen Sound daher. Die „Irrenhausballade“ aus „Elisabeth“, „Vertrau in uns“ aus „Rudolf – Affaire Mayerling‘“, „Gefährliches Spiel“ aus „Hekyll & Hyde“ und ein emotionales „Mein Gott, warum?“ aus „Miss Saigon“ gefiel dem anwe- senden Publikum auch sehr gut. Leider ohne sexy Outfit, dafür mit besonders viel Spielfreude wurde von Michael Vinzenz die Rolle des Dr. Frank’n’Furter in „Sweet Transvestite“ aus dem Kultmusical „The Rocky Horror Picture Show“ dargeboten. Das High- light des Abends war auch gleichzeitig das offizielle Ende des Programms. In „Die Schatten werden län- ger“ lieferten sich Nicolas Vinzenz als Kronprinz Rudolf und Michael Vinzenz als Tod ein entfesseltes Duett. Dank ihrer beiden kraftvollen Stimmen waren sie ebenbürtige Gesangspartner und zogen das Pu- blikum in ihrem Bann. Danach forderten die restlos begeisterten Konzert- besucher die obligatorische Zugabe ein und beka- men die Eigenkomposition „Alle Lichter“ von Urge- stein des Austropop Ulli Bäer (Musik und Text, 1985) im Kollektiv zu hören. Da es zwischen den Songs kaum genug Zeit für aus- reichenden Applaus gab, war allen der große Jubel vom Publikum am Ende auf jeden Fall sicher. Fazit: In bester Erinnerung wird das Jubiläumskonzert „Musical Unplugged 15“sicherlich noch lange blei- ben. Rund zwei Stunden lang sangen sich talentierte InterpretInnen durch sämtliche Hauptrollen diverser Musicalklassiker. Mit der gleichen Leichtigkeit gab die Formation Austro-Pop-Hits und eine Pophymne zum Besten. Genauso schlicht wie die Songs, war auch das reduzierte, aber dennoch stimmungsvolle Lichtdesign. „Musical Unplugged“ ist pur, einfühl- sam, schnörkellos. Auch diesmal hat die Gruppe mit seinem puristischen Konzept den Geschmack der anwesenden Personen voll und ganz getroffen. Nun heißt es für die treue Fangemeinde geduldig warten, bis „Musical Unplugged 16“ am Spielplan der Kultur- szene Kottingbrunn steht. Weiterhin viel Erfolg! Web-Tipps: Weitere Informationen und Termine finden Sie unter www.musical-unplugged.at & www.kulturszene.at