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Romeo & Juliet
EVENT-TOPTIPP: ROMEO & JULIET – in the rush of emotions!
Text: Andrea Beckert, Sujet: Open House Theatre, Fotos: Janos Klotz

Vienna, July 14, 2024. Unfortunately, good English-language theatre is hard to find in Vienna. The „Open House Theatre“ is a real asset to the Viennese theatre scene. The company is performing William Shakespeare's most famous love story of all time in the original English language until 20 July at the romantic Pötzleinsdorfer Castle. Rating: outstanding!
Inhalt:
In Verona bekriegen sich die beiden verfeindeten Familien der Montagus und der Capulets seit ewigen Zeiten. Beleidigungen und blutige Fechtkämpfe stehen an der Tagesordnung, sobald Familienmitglieder aufeinandertreffen. Romeo, ein Montagus, hat jedoch andere Sorgen, er ist in Rosaline unglücklich verliebt.
Paris hält bei Capulet um Juliets Hand an. Damit Juliet ihren zukünftigen Ehe-mann kennenlernen kann, veranstaltet der Vater einen Maskenball. Ein Diener, der des Lesens unkundig ist, bekommt eine Gästeliste und soll in Verona Einla-dungen verteilen. Er fragt die herbeikommenden Romeo und Benvolio, ob sie ihm die Namen vorlesen könnten. Rosalinde wird auch auf dem Ball sein, des-halb gehen Romeo und seine Freunde Benvolio und Mercutio maskiert auf das Fest. Romeo und Juliet begegnen sich zum ersten Mal und verlieben sich sofort ineinander. Nach dem Ball erscheint Juliet am Balkon, während Romeo im Garten wartet. Beide bekunden ihre ewige Liebe und verabreden sich, um sich am nächsten Tag heimlich trauen zu lassen.
Romeo bittet Bruder Lorenzo, die heimliche Vermählung mit Juliet vorzuneh-men. Er willigt ein, in der Hoffnung, durch diese Trauung den jahrelangen Streit der verfeindeten Familien endlich beenden zu können.
Mercutio, Benvolio und Romeo treffen sich. Juliets Amme erscheint, erst nach-dem sie Mercutios böse Scherze ertragen musste, erfährt sie von Romeo, wann und wo die heimliche Hochzeit stattfinden soll.
Tybalt erscheint und fordert Mercutio zu einem Fechtkampf heraus, bei dem Tybalt Mercutio eine tödliche Wunde zufügt und daran stirbt. Aus Wut zieht Romeo seinen Degen und ersticht Tybalt. Romeo wird daraufhin aus Verona verbannt. Nach der Hochzeitsnacht muss er nach Mantua fliehen.
Wenn es nach den Plänen des Vaters geht, soll Juliet bereits am nächsten Mor-gen, einen Tag früher als geplant, mit Paris verheiratet werden. Verzweifelt bit-tet Juliet Bruder Laurence um Rat. Er gibt Juliet schließlich einen Schlaftrunk, der sie für mehrere Stunden in einen todesähnlichen Zustand versetzen werde, um so der Hochzeit zu entrinnen. Juliet willigt ein. Romeo soll durch einen Brief, der ihn allerdings wegen eines Missgeschicks nicht erreicht, von diesem Plan in Kenntnis gesetzt werden.
Trotz Angst und Zweifel trinkt Juliet schließlich das Mittel, während die letzten Vorbereitungen für die Hochzeit stattfinden. Die Amme findet Juliet, die keiner-lei Lebenszeichen zeigt. Capulet, seine Frau und Paris sind entsetzt und bekla-gen ihr trauriges Schicksal. Juliet wird in die Familiengruft überführt. Ein Freund Romeos sieht die mittlerweile beigesetzte Juliet, eilt zu Romeo und berichtet ihm vom angeblichen Tod seiner Liebsten. In der Hoffnung, im Tod endlich mit seiner Juliet vereint zu sein, entschließt Romeo sich das Leben zu nehmen. Er kauft Gift und eilt nach Verona zum Grab seiner Frau. Vor der Gruft trifft Romeo auf Paris, beim Duell der beiden stirbt Paris. Romeo betrachtet die schlafende Juliet ein letztes Mal, dann nimmt er das tödliche Gift und bricht an ihrer Seite zusammen. Im nächsten Augenblick erwacht Juliet aus ihrem todesähnlichen Schlaf, erblickt Romeos Leichnam, küsst seine Lippen, ergreift Romeos Dolch und begeht ebenfalls Selbstmord. Als die verfeindeten Eltern von der tragischen
  Liebesbeziehung erfahren, erkennen sie ihre Mitschuld und versöhnen sich über dem Grab ihrer Kinder.

Fazit über die Vorstellung am 13. Juli 2024:
Absolut stimmig, poetisch und gut inszeniert, so kann man dieses einzigartige Open-Air-Theatererlebnis mit wenigen Worten zusammenfassen.
Maria Lohn und Ricky McMurry zeichneten gemeinsam für die witzige bis dra-matische Inszenierung verantwortlich. Die Kostüme von Katharina Kappert und das Make-up von Lynda Pearce unterstrichen die jeweiligen Charaktere perfekt. Authentisch und spektakulär waren die Fechtduelle von Kampf-Choreografin Roberta Brown. Ganz nach dem Motto „Weniger ist mehr.“ präsentierte sich die Bühne von Raoul Rettberg. Das Schloss Pötzleinsdorfer selbst diente als Kulisse und versprühte ein besonderes Flair. Säulen und Balkon wurden liebevoll mit Blumengirlanden dekoriert und Lichterketten setzten vor allem mit Einsetzten der Dämmerung romantische Akzente. Zusätzlich steuerte die Natur, wie zum Beispiel laut zirpende Grillen, tolle Soundeffekte bei.
In dieser imposanten Kulisse spielte sich das exzellente Ensemble in einen wah-ren Rausch der Emotionen. Beeindruckend waren die deutliche Artikulation und die Bühnenpräsenz aller Protagonisten. Der verträumte Sam Kozeluh und die jugendlich anmutende Louise Marie Prack spielten das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur mit viel Hingabe und Leidenschaft. Randall Galera und Emily Busvine waren als Romeos treue Freunde Mercutio und Benvolio zu erleben. Dennis Kozeluh und Anne Weiner zeigten sich als Juliets Eltern, Capulet und Lady Capulet, auf der Bühne. Die großartige Lynne Ann Williams war als wortge-wandte Amme zu sehen. Pete Steele gab einen hitzköpfigen Tybalt und einen betrunkenen Junkie ab. Robert Chionis schlüpfte in eine Doppelrolle – als Mon-tagues (Romeos Vater) und vor allem für seine ausgezeichnete Darstellung von Bruder Lorenzo erhielt er viel Applaus. Nicola Ségur war als ehrfurchtgebietende Fürstin von Verona außer sich vor Zorn über den öffentlichen Kampf der verfein-deten Familien. Ein wahrhaftiges Energiebündel war Sophie Maurer als Petra / Abraham und hatte als Diener, der des Lesens unkundig ist, die Lacher auf ihrer Seite. Mattia Calabrese hielt als Paris bei Capulet um Juliets Hand an. Jérôme Schüpbach verkörperte Balthazar/Sampson. Cosma Laner mimte die kühle Rosa-line und Karoline Lehner spielte Livia. Alina Korhammer, Amanda Eisner, Johan-na Ablinger und Anastasija Ristic rundeten als Wachen das Ensemble ab.
Zum Schluss gab es für das gesamte Team absolut gerechtfertigten frenetischen Applaus. Die Open House Theatre-Produktion „Romeo & Juliet“ im Schloss Pötz-leinsdorf ist ein wirklich sehenswertes Sommertheaterstück!

UNISEX-Bewertung: 5 von 5 Punkte

Romeo & Juliet
06., 09. - 13. & 16. - 20.07.24, Schloss Pötzleinsdorf

Geymüllergasse 1, 1180 Wien
www.openhousetheatre.at
Sam Kozeluh und Louise Marie Prack Louise Marie Prack
Nicola Ségur, Sam Kozeluh, Louise Marie Prack und Robert Chionis Sam Kozeluh und Louise Marie Prack
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