EVENT-TOPTIPP: DAS PHANTOM DER OPER – entführt in eine Welt voller Emotionen! Text: Andrea Beckert, Fotos: VBW Deen van Meer Wien, 16.03.2024. „Das Phantom der Oper“ erwacht wieder zum Leben! Am 15. März feierte Cameron Mackintoshs spektakuläre Neuinszenierung von Andrew Lloyd Webbers „Das Phantom der Oper“ im Raimund Theater eine frenetisch umjubelte Gala-Premiere. Dem großartigen Ensemble, selbstverständlich begleitet vom tollen VBW-Orchester in großer Besetzung, gelang es, die Herzen der anwesenden Zuhörer*innen zu berühren. Für Gänsehautmomente sorgte die ebenso spannende wie geheimnisvolle Liebesgeschichte mit allen weltbekannten Songs, darunter Klassiker wie „Die Musik der Dunkelheit“, „Denk an mich“, „Engel der Lieder“ „Das Phantom der Oper“, „Mehr will ich nicht von dir“ und „Maskenball“. Das Premierenpublikum, darunter auch zahlreiche Prominente, war vom besonders hohen Standard der Vereinigten Bühnen Wien zu Recht begeistert. Das berühmteste Musical aller Zeiten läuft vorerst bis 31. Dezember 2024 im Raimund Theater. Fazit: superb! Inhalt: Basierend auf dem Roman „Le Fantôme de L'Opéra“ von Gaston Leroux erzählt das Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber die bekannte, spannende und geheimnisvolle Geschichte des Phantoms, einer mas-kierten Gestalt, die in den unheimlichen Katakomben unter der Pariser Oper lebt. Die Geschichte beginnt mit einer Versteigerung von Erinnerungsstücken in der Pariser Oper. Ein alter Herr, Raoul Vicomte de Chagny, ersteht eine Spieluhr in der Form einer Drehorgel mit einem kleinen Zimbel schlagenden Äffchen. Er er-innert sich an seine Jugend. Dann wird ein großer Kronleuchter zur Decke über dem Zuschauerraum gezogen, die „Ouvertüre“ erklingt. Die neue Oper „Hannibal“ wird geprobt. Der alte Operndirektor Lefèvre geht in Pension und stellt die beiden neuen Direktoren Monsieur André und Monsieur Firmin dem Ensemble vor. Nach einem Einsturz der Kulissen weigert sich der Star der Oper Carlotta aufzutreten. An ihrer Stelle singt das junge Chormädchen Christine in der Galavorstellung. Nach dem erfolgreichen Auftritt geht Christine in ihre Garderobe und hört dort die Stimme des Phantoms und glaubt, in dem Phantom den „Engel der Lieder“ gefunden zu haben, den ihr verstorbener Vater kurz vor seinem Tod versprach, zu ihr zu schicken, damit er sie im Gesang un-terrichte. Dann stellt sich der erste Verehrer Christines ein: Der junge Raoul Vicomte de Chagny, ein Mäzen der Oper, hatte sie noch während des Auftritts als Bekannte aus Kindheitstagen erkannt und gratuliert ihr zum Erfolg. Dem ei-fersüchtigen Phantom gelingt es, Christine in die Unterwelt der Oper zu entfüh-ren, wo es zunächst von der besonderen Kraft der Musik und seiner Liebe zu ihr singt. Christine gelingt es, ihrem Entführer die Maske zu entreißen und sein ent-stelltes Gesicht zu entblößen, woraufhin er sie zurück in ihre Garderobe bringt. Danach überschlagen sich die Ereignisse. Sowohl bei den Direktoren als auch bei Carlotta gehen Drohbriefe ein, dass anstelle Carlottas Christine die Haupt-rolle singen soll. Die Direktoren ignorieren die Briefe. Bei der Aufführung „Il Muto“ fängt Carlotta durch ein Spray, das das Phantom ausgetauscht hat, an zu quaken. Nun spielt doch Christine die Hauptrolle. Ein Bühnenarbeiter baumelt plötzlich erhängt von der Decke. Raoul und Christine fliehen auf das Dach des Opernhauses. Christine fürchtet sich mehr und mehr vor der Aggression des Phantoms und liebt Raoul, der sie verzweifelt versucht, vor dem übermächtig scheinenden Phantom zu beschüt-zen. Christine und Raoul beschießen gemein-sam Paris zu verlassen. Das Phan-tom hört zu und schwört Rache. Als Christine und das Ensemble den Applaus des Publikums entgegennehmen, passiert ein großes Unglück … Ein Jahr später feiern alle zum Jahreswechsel einen Maskenball. Das Phantom erscheint in roter Kleidung, beleidigt die Hauptdarsteller sowie die Direktoren und verlangt, dass seine Oper „Don Juan, der Sieger“ aufgeführt wird und ver-schwindet durch den Boden. Christine besucht das Grab ihres Vaters. Raoul erscheint, dann flieht das Liebes-paar davon. Wütend erklärt das Phantom den beiden den Krieg. Zurück in der Oper schmieden Raoul und die beiden Direktoren den Plan, den Wünschen des Phantoms nachzukommen, um es in eine Falle zu locken. Wäh-rend der Aufführung tötet das Phantom den Tenor, um selbst mit Christine zu singen. Christine demaskiert ihn und alle können zum ersten Mal sein entstell-tes Gesicht sehen. Zornig entführt das Phantom Christine in die Katakomben. Raoul macht sich auf die Suche nach ihr und wird vom Phantom gefangen ge-nommen. Das Phantom stellt Christine die Wahl, entweder bei ihm zu bleiben und ihn zu heiraten, damit Raoul frei wird, oder sich für Raoul zu entscheiden, wodurch dieser aber sterben müsse. Christine, die zwar voller Angst vor ihrem Entführer ist, sagt dem Phantom, dass er „nicht allein“ ist und küsst ihn aus Mit-leid. Verbittert jagt das Phantom die beiden fort. Christine gibt ihm den Ring zurück, den das Phantom ihr gegeben hatte, und küsst ihn zum Abschied auf den Mund. Bevor die anderen Verfolger das Phantom schnappen können, ver-schwindet es und hinterlässt nur seine Maske. Über Leading- und Kreativteam und Cast: Nach Großbritannien, den USA und Australien sorgte die spektakuläre Neufas-sung von Cameron Mackintosh des weltberühmten Meisterwerks nun auch bei der Wien-Premiere für Furore. Für das perfekte Bühnengeschehen zeichnet ein hervorragendes Leading- und Kreativteam verantwortlich – unter der Regie von Laurence Connor und der Regie in Wien von Seth Sklar-Heyn, die anspruchs-vollen Choreografie von Scott Ambler, dem wandlungsfähigen Bühnenbild von   Paul Brown, den detailverliebten und aufwendigen Kostümen von Jill Parker (Associate Kostümdesign und Überarbeitung von Maria Björnsons Designs), dem magischen Lichtdesign von Tony Award®-Preisträgerin Paule Constable und dem Sounddesign von Mick Potter. Aus über 1.000 Bewerbungen wurde diese hochkarätige Besetzung ausgewählt. Das gesamte Ensemble erfüllte die hohen Erwartungen – erstklassig gesungen (abgesehen von ein paar scharfe S und harte T bei der Aussprache), perfekt ge-tanzt und überzeugend gespielt. In der Titelrolle des Phantoms ging der gebürtige Schwede Anton Zetterholm auf der Bühne des Raimund Theaters vollkommen auf. Authentisch und viel-schichtig mimte der smarte Publikumsliebling das musikalische Genie, welches zerrissen zwischen Gier nach Liebe und Hass auf seine Mitmenschen ist, in den Katakomben unter der Oper lebt, sowie als Phantom der Oper die Loge Nr. 5 und ein monatliches Gehalt von 20.000 Franc von den Pächtern der Oper bean-sprucht. Detail am Rande: Anton Zetterholm hat eine besondere Verbindung zum Stück, denn als er zum ersten Mal „Das Phantom der Oper“ in London sah, hat er sich in Christine verliebt - nicht in die Figur, sondern in die Darstellerin Harriet Jones, die heute die Mutter seiner beiden Kinder ist. Lisanne Clémence Veeneman brillierte als Christine Daaé, ein einfaches Chormädchen, welches das Phantom fördert und so zum gefeierten Opernstar wird. Mit Charme und ihrer gefühlvollen Stimme verzauberte die Niederländerin nicht nur das Phan-tom und Raoul, sondern auch das begeisterte Publikum gleichermaßen. Ein grandioser Roy Goldman schlüpfte in die Rolle des verliebten Raoul Vicomte de Chagny, der als Mäzen der Oper nach Paris zurückkehrt, wo sich Christine und er nach langer Zeit wieder begegnen und verlieben. Rob Pelzer und Thomas Sigwald überzeugten als verzweifelte Direktoren der Pariser Oper Monsieur André und Monsieur Firmin. Die exzentrische Operndiva Carlotta Giudicelli, die vom Phantom verabscheut wird, wurde von Milica Jovanovic herrlich übertrie-ben gespielt und sorgte für so manche Lacher im Publikum. Greg Castiglioni hatte als Ubaldo Piangi seinen großen Auftritt. Ganz wunderbar verkörperten Patricia Nessy die strenge Ballettmeisterin Madame Giry und Laura May Croucher das Ballettmädchen und Christines Freundin Meg Giry. Des Weiteren war ein wunderbares Ensemble und fantastisches Corps de Ballet bestehend aus Birgit Arquin, Eva Maria Bender, Dejan Brkic, Jev Davis, Brodie Donougher, Amal El-Shrafi, Florian Fetterle, Ema Fróis do Amaral, Leonie Kappmeyer, Lilian Mandaaf, Richard McCowen, Emma McFarlane, Robert Meye, Matthew Petty, Danielle Raffoul, Steven Ralph, Darcie Ridder, Saman-tha Rodilfo, Lowri Shone, Marco Trespioli, Timo Verse und Dean Welterlen auf der Bühne des Raimund Theaters zu sehen. Ein paar tolle Swing-Darsteller (Fleur Alders, Niels Bouwmeester, Silke Braas-Wolter, Julia Hübner, Aaron Lynch, Vasilios Manis, Wolfgang Postlbauer, Lilly Rottensteiner) ergänzten die Produktion. Imposant war auch der Sound vom Orchester der Vereinigten Bühnen Wien in großer Besetzung. Fazit über die Premiere: Eine tragische Liebesgeschichte, sensationelle Gesangsdarbietungen, weltbe-annte Melodien und ein fallender Kronleuchter – die neue Erfolgsproduktion der Vereinigten Bühnen Wien überzeugte auf ganzer Linie. Die Inszenierung beein-druckte auch mit vielen dramatischen Spezialeffekten - darunter der Einsatz von viel Pyrotechnik, 3D-Soundeffekte und der legendäre Kronleuchter, der diesmal nicht in Richtung Bühne, sondern von der Decke ins Publikum hinab rast. Nach der famosen Premiere gab es minutenlangen Applaus und Standing Ova-tions für das gesamte Team auf und hinter der Bühne. Auch Theaterproduzent Cameron Mackintosh war persönlich anwesend, doch er saß nicht wie zu erwar-tend in der ersten Reihe, sondern er bevorzugte einen Sitzplatz in der letzten Reihe des Parketts. Kurz gesagt: „Das Phantom der Oper“ ist ein wahres Musical-Highlight im Wiener Raimund Theater, welches mit jeder Szene spannender und spektakulärer wird und einen immer mehr in den Bann zieht. UNISEX-Bewertung: 5 von 5 Punkte Das Phantom der Oper 15.03. – 31.12.24, Raimund Theater Wallgasse 18 – 20 , 1060 Wien www.musicalvienna.at