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EVENTRÜCKBLICK: CIRQUE DU SOLEIL – hochkarätiges Fest für alle Sinne!
Text und Interview: Andrea Beckert, Fotos: Andrea Beckert (13, Backstage), Cirque du Soleil (Richard Termine (3) / Marie-Reine Mattera (2))
Der weltberühmte Cirque du Soleil gastiert seit dem 10. Februar mit einer neuen Erfolgsshow unter dem großen weißen Grand Chapiteau in Neu Marx in Wien: Corteo. Nach der Weltpremiere 2005 in Montreal sorgt diese hochkarätige Erfolgsproduktion nun erstmals in Österreich für Be-
geisterungsstürme. Die ebenso spektakuläre wie poetische Show handelt vom Traum des Clowns Mauro. Und in seiner facettenreichen Traum-
welt zwischen Himmel und Erde ist wirklich alles möglich. Weiter zur Diashow (40 Fotos)...
In eine Welt voller Gefühle und Gegensätze verschmelzen zwei Stunden lang viele kleine humorvolle Details mit waghalsiger Akrobatik der Extraklasse. Mit far-
benprächtigen Kostümen und abwechslungsreicher Musik begeistert das bestechende Bühnenspektakel des kanadischen Sonnenzirkus seine Gäste. Die Bühne, die den Zuschauerraum durch eine 31,6 m lange Bahn in zwei Hälften teilt, wird zur Spielfläche für Engel, tragischkomische, tollpatschige und akroba-
tische Clowns, entzückende Kleinwüchsige und Riesen, sowie für den Zirkusdirektor mit der Pfeife und für zwei fast echte Pferde. Zweiundsechzig internationa-
le Artisten lassen die Träume von Mauro dem Träumer-Clown lebendig werden. Zu den vielen Höhepunkten zählen unter anderem eine atemberaubende Trampo-
lin- und Schleuderbrettnummer, bei denen sich die akrobatischen Spitzensportler der Schwerkraft einfach widersetzten. Ebenfalls faszinierend ist der leiden-
schaftliche Lufttanz eines Strapaten-Duos, welches mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit durch das Zelt fliegt und für romantische Stimmung im Publikum sorgt. Klassische Jongleure und Hochseilartisten verleihen der mitreißenden Show einen nostalgischen Touch und bringen euphorisch klatschende Zuschauer ebenfalls zum Lachen und Staunen. In „Corteo“ ist absolut jede Nummer sehenswert.
Übrigens, ein Blick hinter die Kulissen des berühmten Cirque wurde zum unvergesslichen Erlebnis…
Lassen Sie sich vom Flair des wohl berühmtesten Zirkus der Welt verzaubern und tauchen Sie ein in die fantastische Welt des Cirque du Soleil! |
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Backstage:
Sowohl auf der Bühne als auch im Backstage-Bereich ist alles bis ins kleinste Detail geplant, wie ein Blick hinter die Kulissen des kanadischen Sonnenzirkus zeigt. Die 62 Top-Artisten, die ihr Make-up selbst auftragen, kommen aus 21 ver-
schiedenen Ländern und die meisten sind seit der Premiere 2005 in Montreal bei der Show dabei. Da keine Zweitbesetzung vorgesehen ist gibt es eine Er-
satznummer, die bei Bedarf, z.B. falls sich ein Artist verletzt, ausgetauscht wer-
den kann. Um den hohen Standard und die Qualität stetig zu Verbessern wird jede Show auf DVD aufgenommen. Am nächsten Tag beginnt der typische Ar-
beitstag für die Artisten um 11:00 Uhr mit einer Analyse der Show vom Vortag. Danach wird ein penibler Trainingsplan erstellt, wann, wer, wie lange und wo (auf der Bühne oder im Artistenzelt) probt. Designerin Dominique Lemieux hat mit viel Liebe zum Detail und aus rund 900 verschiedenen Stoffen mehr als 260 Kostüme für das Corteo-Ensemble kreiert. Ein Chefkoch und drei Köche verkös-
tigen das gesamte Zirkus-Team. Um 17:00 Uhr gibt es Abendessen, spätestens nach dem ersten Highlight, der Kronleuchter-Nummer, weiß man auch warum.
Übrigens, der Aufbau der gesamten transportablen Zeltstadt, die aus dem Grand Chapiteau (das Zirkuszelt ist 17 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 51 Me-
tern und bietet Sitzplätze für etwa 2.700 Zuschauer) sowie aus einem großen Eingangs- und Künstlerzelt, Kasse, Küche, Schule, Büros und Lager besteht, dauert sieben Tage. Nach drei Tagen ist Dank einer logistischen Meisterleis-
tung wieder alles für den Weitertransport in die nächste Stadt verstaut.
Der 20jährige Berliner Patrick Schuhmann, der erst seit 6 Monaten die Corteo-
Truppe vervollständigt, gab mir noch weitere spannende Einblicke und erzähl-
te mit strahlenden Augen über sein faszinierendes Zirkusleben:
Hallo. Was ist das Beste an Cirque du Soleil?
Ich glaube, dass Beste ist, dass hier jeder seine eigene Aufgabe hat und jeder versucht in seiner Aufgabe der Beste zu sein. Jeder ist ein Supertalent in dem was er macht, egal ob er auf, neben oder hinter der Bühne ist oder sich sein Aufgabenbereich auf oder hinter dem Zelt befindet. Jeder ist der Beste indem was er tut.
Wenn jeder der Beste sein möchte, klingt das ein wenig nach Konkurrenzkampf?
Ja, den gibt es, unter den Artisten schaukelt man sich gegenseitig hoch, das ist aber auch gut so, denn dadurch wird man immer besser, sicher muss eine ge-
wisse Konkurrenz da sein, um besser zu werden.
Wenn man durch die Zeltstadt geht hört man viele verschiedene Sprachen. In welcher Sprache sprecht Ihr hauptsächlich?
Hauptsächlich in Englisch, in meinem Team sprechen wir auch manchmal Französisch.
Bringt Ihr Euch gegenseitig die Sprachen bei, oder bleibt dafür keine Zeit mehr?
Doch schon, ich habe drei Jahre in Kanada studiert, daher spreche ich drei Sprachen. Die Russen sprechen nicht so gut Englisch, die lernen hier ziemlich viel Englisch, weil sie keine andere Wahl haben.
Wie sieht es mit der kulinarischen Verpflegung aus?
Wir haben eine eigene Küche, die ist super gut, ich habe nirgendwo eine bes-
sere Küche gesehen, da können wir jederzeit hingehen, es gibt jeden Tag zwei Menüs und wir können uns gesund ernähren wie immer wir wollen.
Wie bist Du Cirque du Soleil gekommen?
Also Cirque du Soleil war 2006 mit der Show „Dralion“ in Berlin. Vorher habe ich so etwas noch nie gesehen. Ich war schon vorher Turner, ich war davon so fas-
ziniert und ich habe mich auch ein bisschen fürs Showbusiness interessiert. Ich fand das so unglaublich, dass nichts Anderes mehr in meinem Leben inte-
ressant war, ich wollte das unbedingt machen. Dann habe ich mich mit einem Video auf der kanadischen Zirkusschule beworben und wurde angenommen.
Wie ging es dann weiter?
Nach drei Jahren auf der Zirkusschule habe ich mich ebenfalls mit einem Video beim Cirque du Soleil beworben und siehe da, ich wurde sofort übernommen.
Perfekt.
Danke, danke. (lacht)
Bei welcher Nummer stehst Du auf der Bühne?
Ich bin Schleuderbrett- und Roue Cyr-Artist (Roue Cyr ist ein Reifen aus Metall). Aber das Schleuderbrett ist meine Spezialität, das habe ich während meiner Ausbildung gelernt und mache das jetzt immer noch weiter. Das Schleuderbrett ist eine Wippe wie auf einem Spielplatz, bloß, dass es ein flaches Brett hat und zwei Leute darauf springen.
So wie dieses dort drüben?
Genau.
Was macht Ihr zwischen den einzelnen Nummern, wenn Ihr gerade nicht auf der Bühne steht?
Oh, dann sitzen wir hier im artistic tent auf unseren tollen Couchen und verfol-
gen die Show vorm Fernseher, oder wir bereiten uns auf die nächste Nummer vor. Natürlich haben wir auch hinter der Bühne viel zu tun, wir müssen an ir-
gendeinem Seil ziehen, oder irgendetwas auf der Bühne auf- oder abbauen. Wir sind schon beim Aufbau involviert und natürlich helfen wir auch gerne den an-
deren Artisten auf der Bühne.
Lernt Ihr während der Tour eine neue Choreografie?
Nein, es ist immer die gleiche Choreografie, die Tricks verändern sich. Wir ver-
suchen in den Tricks besser zu werden und versuchen uns hochzuschaukeln. Wir feilen an der Technik, damit es fürs Publikum immer besser und interessan-
ter wird. Wenn Du möchtest, dann guck doch zu, ich bin in fünf Minuten dran, ich muss mich noch umziehen.
Das mach ich sehr gerne, danke.
Bitte, bitte. |
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On stage:
Corteo ist der italienische Begriff für eine fröhliche Prozession und Motto die-
ser erstaunlichen Performance. Mauro der Träumer-Clown träumt von seinem eigenen Begräbnis. Im Traum erweisen ihm seine ehemaligen Zirkuskollegen mit einer festlichen Parade die letzte Ehre. Auch vier grazile Gestalten, die ehe-
maligen Geliebten des toten Clowns, verabschieden sich von Mauro während sie mit anmutiger Luftakrobatik auf drei riesigen prachtvollen Kronleuchtern über Mauros Bett wirbeln. Über seinem Bett wacht auch ein kleiner liebenswer-
ter Engel, von dem Mauro seine extra large-Flügel inklusive einer Unterrichts-
lektion, wie man damit fliegt, erhält. Ein kunterbunter Traum voller Höhepunkte und Erinnerungen aus Mauros erfülltem und aufregendem Zirkusleben beginnt:
An seine unbeschwerte Kindheit erinnert sich Mauro der Träumer-Clown offen-
sichtlich besonders gerne. Auf zwei Trampolin-Betten zeigt eine Gruppe klei-
ner Kinder (sechs Artisten) auf spielerische Art Akrobatik der Spitzenklasse und jedes Kunststück übertrifft das vorherige an Waghalsigkeit. Die Frage, ob Clown Mauro ein athletischer junger Mann war, bleibt an dieser Stelle leider unbeant-
wortet. Die nächste Nummer, Cyr Wheel, verlangt durch dieses einfache kreis-
förmige Sportgerät den fünf Artisten perfekte Körperbeherrschung sowie größ-
te Geschicklichkeit und Kraft ab. In Mauros Traum ist alles Möglich, da geht zum Beispiel der Weiße Clown mit einem Kerzenleuchter in der Hand kopfüber über ein Drahtseil. Danach präsentiert der kleine Zirkusdirektor sein außergewöhnli-
ches Talent beim Umgang mit seinen Pferdchen, sofern die zwei „Pantomime-
pferde“, in denen jeweils zwei Artisten stecken, nicht dem kleinen Clown das Leben schwer machen. Und zu feurigen lateinamerikanischen Rhythmen tanzt eine junge Frau gut gesichert mit Spitzenschuhen, einem Einrad, mehreren Reifen und barfuss über ein Seil in sechs Meter Höhe. Scheinbar mühelos geht sie Schritt für Schritt auf einem 40° Winkel nach oben gespanntes Seil und ver-
schwindet „im Himmel“. Übrigens, diese eindrucksvolle Seiltanznummer ist ein gutes Beispiel dafür, dass beim Cirque du Soleil die Sicherheit der Artisten höchste Priorität hat. Abwechslungsreich geht es weiter, wenn beispielsweise auf einem Golfplatz ein kleiner kecker Golfball sein Spielchen mit dem Riesen-
clown und dem dummen August spielt. Danach liegt Romantik im Zirkuszelt in der Luft. Ein Paar bringt mit einem wortlosen aber dennoch ausdrucksstarken Acrobatic Duett ihre romantischen Gefühle für einander zum Ausdruck. Ihre innige Harmonie spiegelt sich dabei in einer Reihe von akrobatischen und artis-
tischen Posen. Eine plötzlich erscheinende menschliche Marionette fordert Mauro am Strand zum Ball spielen auf. Der Träumer-Clown lässt sich nicht lange Bitten und kündigt ein Match zwischen AC Milan gegen Rapid Wien an. Zirkus-
zauber liegt in der Luft, wenn die entzückende kleinwüchsige Clownin Valenty-
na an einem Bund Heliumballons schwebt und vom Publikum zärtlich durch das Zirkuszelt geschubst wird. Danach ist es wieder Zeit für Spannung, Aktion und Dynamik, wenn sich drei exzellente Akrobaten gegenseitig auf einer Wippe in die Höhe katapultieren und dabei beeindruckende Sprünge zeigen.
Mit der spektakulären Nummer Paradis geht es im zweiten Teil nahtlos weiter. Ein trampolinförmiges Netz und drei weiter auseinander befindliche koreani-
sche Spannrahmen bilden ein Universum, in dem absolut atemberaubende Luft-
akrobatik als natürlichste Sache der Welt erscheint. Dabei wirbeln zwölf Artis-
ten mit anmutiger Leichtigkeit durch die Luft und verblüffen einmal mehr mit Präzision und Höchstschwierigkeitsgrad. Nach so viel Nervenkitzel sorgen Mauro der Träumer-Clown und der Riesenclown mit zarten Klängen von Kristall-
gläsern und tibetische Schalen für etwas Entspannung. Ergänzt wird das musi-
kalische Zusammenspiel von einer Geigenspielerin und dem perfekten Orches-
ter im Hintergrund. Große Geschicklichkeit ist die Grundvoraussetzung für die folgende Jonglade-Nummer. Vier junge Artisten jonglieren mit Ringen, Reifen und Keulen. Während ihrer rasanten Darbietung verschmelzen Jonglage und Akrobatik miteinander. Die Leiter-Arcobatic zählt zu einem weiteren ganz groß-
en Highlight. Bei seinem Versuchen den Engel, der ihn von oben beobachtet, zu erreichen, versetzt ein einzigartiger Leiterkünstler die Zuschauer durch seine überragende Balance und Gewandtheit auf einer besonders langen, frei stehenden Leiter in unglaubliches Staunen. Der Humor ist im einzigartigen „Teatro Intimo“ zu Gast. Acht bereits bekannte Figuren zwängen sich in ein winziges Theater, um eine wilde und verrückte Version von „Romeo und Julia“ aufzuführen, dass es hierbei ständig zu unerwarteten Wendungen kommt ver-
steht sich eigentlich von selbst. Eine erstaunliche Performance leistet auch das Strapaten-Duo, wenn das Paar an langen Bändern voller Zärtlichkeit und Poesie scheinbar mühelos durch die Luft schwebt. Zum Schluss fliegt Mauro der Träumer-Clown auf seinem Fahrrad über die Bühne und betrachtet von oben zufrieden das bunte Treiben auf der Bühne, wo sich zum letzten Mal die Wege mehrerer Artisten kreuzen. Während der Tournik-Nummer dient den Artis-
ten ein zentraler Würfel mit zwei zusätzlichen Stangen auf jeder Würfelseite als Arbeitsgerät. Purer Nervenkitzel und die Missachtung der Schwerkraft lassen die Zuschauer auf ihren Plätzen erstarren, wenn bis zu sechs Artisten gleich-
zeitig synchron auf den vier Stange turnen und sich währenddessen zusätz-
lich die Bühne zum Drehen beginnt.
Danach heißt es endgültig Abschied nehmen von Mauro und seinen Kollegen. Zum großen Finale stürmen noch einmal alle exzellenten Artisten auf die Bühne und zelebrieren gemeinsam die Freude am Leben. Das restlos begeisterte Pu-
blikum würdigt all Abendlich mit minutenlangem Standing ovation die einzigarti-
gen Leistungen mit herzlichem und euphorischem Applaus.
Weitere interessante Informationen über Cirque du Soleil und die aktuellen Shows finden Sie unter www.cirquedusoleil.com. |
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