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EVENTRÜCKBLICK: DAVID GARRETT – „Unlimited – Greatest Hits“ als Konzertmotto & Lebensphilosophie!
Text und Fotos: Andrea Beckert
Wien, 1. Juni 2019. Das hätte sich Antonio Giacomo Stradivari wohl nie gedacht, dass auf seiner rund 300 Jahre alten Geige neben Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach und Claude Debussy auch AC/DC, Michael Jackson, Stevie Wonder, Led Zeppelin, Metallica, Coldplay, Prince, Queen, Guns N’Roses, die Beatles und viele mehr erklingen würden – und das an einem Abend! So einen breiten musikalischen Bogen – von den großen Meistern der Klassikwelt bis zu den Größen der Pop- und Rock-Geschichte – kann nur ein Genie spannen, wie zum Beispiel: David Garrett.
Beim charismatischen Ausnahmegeiger verschmelzen die musikalischen Grenzen zu einem harmonischen Kunstwerke für die Ohren. Seit einem Jahrzehnt begeistert er nun mit seinem Crossover-Konzept Fans weltweit. Grund genug, dieses Jubiläum mit einer „Unlimited – Greatest Hits“-Tournee zu feiern. Nach 18 Konzerten (in Deutschland und der Schweiz) endete diese Tour Freitagabend mit einem frenetisch umjubelten Konzert in Wien. Immer lächelnd geigte sich Herr Garrett quer durch die Rock- und Pop-Geschichte und fügte der mannigfaltigen Setliste ein wenig zeitlose Klassik hinzu. Ebenfalls mit dabei waren seine legendäre Band und ein fantastisches Orchester. Die Stimmung bei den vorwiegend weiblichen Fans war Freitagabend in der Halle D der Wiener Stadthalle ausgelassen. Prädikat: One to watch
and hear! Weitere Konzert-Impressionen (20 Fotos) ... |
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Ein Geigenvirtuose gastierte gestern, Freitagabend, in der Wiener Stadthalle: David Garrett. Im Rahmen seiner Jubiläumstournee „Unlimited - Greatest Hits“ präsentierte der deutsch-amerikanische Geiger das Beste aus zehn Jahren Crossover. Für seine ambitionierte Setlist wählte Herr Garrett insgesamt 28 der besten und beim Publikum beliebtesten Songs aus, die er während eines rund zweieinhalb stündigen Konzert präsentierte – Respekt!
Konzert:
Kurz nach 19:30 Uhr fuhr während eines kurzen Intros eine Videowall mit dem Schriftzug „UNLIMITED“ hoch und gab den Blick auf die Bühne mit
Band und Orchester frei. Gleich zu Beginn begeisterte der fesche Stargeiger seine Fans mit klassischer Musik – Beethoven‘s 5. Sinfonie. Danach ging es nahtlos mit „He's A Pirate“ aus „Fluch der Karibik“ und dem Nirvana-Hit „Smells Like Teen Spirit“ weiter. Darauf folgte eine kurze aber herzliche Begrüßung durch David Garrett, für den es, nach eigenen Angaben, immer etwas Besonderes ist in Wien zu spielen. Warum der begeisterte Rock-Fan das Image eines Geigenrebellen hat, wurde beim AC/DC-Hit „Thunderstruck“ rasch klar. Seine musikalische „Heimat“ ist und bleibt aber die Klassik. Sein großes Ziel ist es, seine Fans an klassische Werke heranzuführen. Daher war es naheliegend, dass der Stradivari-Meister seine versierten Fans mit einer locker-leichten Komposition verwöhnte – „Air“ von Johann Sebastian Bach. Köpfe und Füße nickten daraufhin im Takt zur Musik von „Eye Of The Tiger“ von Survivor. David Garrett und seine Kollegen touren immer wieder durch Südamerika, dabei lernen sie neue lateinamerikanische Stück kennen. Das heißblütige „Tico Tico“ begeisterte jedenfalls die Zuschauer. Das folgende „Toccata“ von Johann Sebastian Bach war ein perfektes Beispiel für Garretts beliebten Stilmix. Danach ging es mit Rock vom Feinsten weiter – die sinfonische Version von „Nothing Else Matters“ von Metallica war eindrucksvoll. Für „Walk This Way“ von Aerosmiths gab es genauso viel Applaus wie für „Superstition“ von Stevie Wonder. Sein Lieblingssong von Led Zeppelin, „Stairway To Heaven“, durfte natürlich nicht fehlen. Metallica wurde danach ein zweites Mal gecovert, und „Master Of Puppets“ kam bei den Zuschauern ebenfalls gut an. Mit einem sensationellen „Smooth Criminal“ von Michael Jacksons schickte David Garrett seine glücklichen Zuhörer dann in die Pause.
Kurzweilig ging es auch im zweiten Teil weiter. Zur Melodie von
„Asturias“ (Isaac Albeniz) schwebte der fabelhafte Geiger auf
einer schmalen Plattform von der Decke herab auf die Bühne. Nach
„Child's Anthem“ (Toto) und entführte David Garrett sein breites
Publikum wieder in die Klassik. Bei Beethovens 9. Sinfonie
„Scherzo“ und „Clair de Lune“ von Claude Debussy konnte er aufs
Neue seine beeindruckende Fingerfertigkeit beweisen. Bei der
darauffolgenden Nummer genügten nur ein paar wenige Noten, um das
nächste Highlight zu erkennen. Für den Coldplay-Hit „Viva La Vida“
nahm David seinen eigenen Sound mit einem Pedalboard live auf der
Bühne auf, um diesen sofort wieder abzuspielen, während er weitere
Noten aufnahm, als dann auch noch Band und Orchester einsetzten,
entstand eine wunderbare Dynamik. Es hat bereits Tradition, dass
Band und Orchester eine eigene Nummer zum Besten geben. David
Garrett überlies seinen Musikerkollegen die Bühne, und zu den
Klängen von „Back in Black“ von AC/DC rockte dann die gesamte
Halle. Bei der Gelegenheit stellte er seine fabelhafte Band näher
vor: John Haywood (Keyboard / Piano), Jeff Lipstein (Schlagzeug),
Jeff Allen (Bass), Marcus Wolf (Gitarre) und Franck van der
Heijden (Dirigent & Arrangeur, Musical Director & Gitarre) und
natürlich das wunderbare Orchester „Neue Philharmonie Frankfurt“.
Danach kehrte der Superstar wieder zurück auf die Bühne. „Ain't No
Sunshine“ (Bill Withers) kam bei vielen Fans mindestens genauso
gut an wie „Dangerous“ (Michael Jackson). Für einen
Gänsehautmoment sorgte dann ein romantischer „November Rain“ von
Guns N’Roses. Zum rasanten „Sabre Dance“ lieferten sich
computeranimierte Autos ein dramatisches Autorennen auf der
Videowall im Hintergrund. Zum Klassik-Rock-Leckerbissen „In the
Air Tonight“ von Phil Collins erstrahlte die ganze Halle in
romantisch-gedämpftem Handytaschenlampenlicht. Und mit „Purple
Rain“ von |
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Prince zollte David Garrett den viel zu früh verstorbenen Superstar Tribut. Beim fulminanten Finale – ein Queen-Medley – kamen die Rock-Fans noch einmal voll auf ihre Kosten. Zugegeben, ein Konzert mit „We Will Rock You“ zu beenden, war wohl keine gute Wahl, denn alle sangen lautstark mit und die Stimmung in der Halle pulsierte. Noch während tosendem Applaus verschwanden die Künstler von der Bühne.
Lautstark wurden vom restlos begeisterten Publikum eine Zugabe eingefordert und von Herr Garrett samt Band prompt erfüllt. Es folgte der Beatles-Klassiker „Hey Jude“. Auch wenn die Tour „Unlimited“ heißt, war kurz nach 22:00 Uhr leider das Limit für diesen Konzertabend erreicht.
Für seine hervorragende Leistung wurde David Garrett nach rund zweieinhalb Stunden zu Recht von seinen Fans gefeiert. Somit gingen der unvergessliche Konzertabend und eine erfolgreiche Tournee gleichermaßen würdig zu Ende – mit frenetischem Applaus und standing ovations. Und tosender Applaus geleitete den
Saitenvirtuosen von der Bühne.
Fazit:
David Garrett ist ein Garant für herausragende Musik. Gemeinsam mit seiner virtuosen Band und großem Orchester präsentierte der „Teufelsgeiger“ am 31. Mai 2019 Highlights aus 10 Jahren Crossover. „Unlimited“ (grenzenlos) ist mehr als „nur“ ein Programm-Titel – es ist seine Lebensphilosophie und sein Musikkosmos. Seine Liebe gehört der Klassik – seine Vorliebe der Rockmusik. Doch egal ob traumhafte Klassik, poetische Balladen, kraftvolle Pophits oder mitreißende Rock-Rhythmen, David Garrett spielt alle Stücke gleichermaßen virtuos und das macht ihn – neben seiner souveränen Technik – so einzigartig. Dabei wechselt er mühelos zwischen Stradivari- und E-Geige, um seinen Geigen mal zarte und im nächsten Moment entfesselte Pop- und Rock-Klänge zu entlocken. Augenzwinkernd erzählte er ein paar Anekdoten unter anderem aus seiner Kindheit, seiner Karriere und von seinem Studium in New York. Nur so nebenbei, im lässigen Outfit, mit fingerlosem Handschuh, Totenkopfring, die Haare zurückgebunden und coolen Boots machte der legere Star auf der Violine auch optisch eine gute Figur. ;-)
Neben dem Star des Abends liefen auch die fünfköpfige Band – Dirigent & Arrangeur, Musical Director Franck van der Heijden an der Gitarre, John Haywood am Keyboard / Piano, Jeff Lipstein am Schlagzeug, Jeff Allen am Bass und Marcus Wolf an der Gitarre – und das sensationelle Orchester, „Neue Philharmonie Frankfurt“, zur Höchstform auf. Dem Publikum gefiel es und viele Soli wurden mit
tosendem Applaus gewürdigt.
Passend zur wunderbaren Musik gab es auf der riesigen LED-Leinwand im Hintergrund der Bühne spektakuläre Videoclips mit lodernden Flammen, einer Unterwasserszene mit David Garrett, Silhouetten von Musiker und Tänzer, ein Schattentheater, Computer-Animationen, natürlich Nahaufnahmen von den Musikern auf der Bühne und vieles mehr zu sehen. Die Live-Bilder wurden mit Spezialeffekten verfremdet. Auf opulente Pyrotechnik verzichtete Garrett diesmal ganz – das tat der Begeisterung aber keinen Abbruch.
Eine gigantische Lichtanlage tauchte die Stadthalle in stimmungsvolles Licht.
Stargeiger und Fans verbrachten gemeinsam einen fulminanten Abend, der alle in die Musik völlig eintauchen und alles andere vergessen lies. Grenzenlos war am Ende jedenfalls die Freude der Fans, denn alle Anwesenden verliesen schließlich die Wiener Stadthalle mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Bleibt nur zu hoffen, dass David Garrett uns auch weiterhin an seiner Musik teilhaben lässt und seinen Fans noch viele schöne Momente schenkt – vielleicht schon bald beim nächsten Klassik-Konzert in Wien.
Aktuelle CD:
DAVID GARRETT – Unlimited Greatest Hits
VÖ: 26.10.18, Label: Polydor / Universal Music |
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