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EVENTRÜCKBLICK: HOTEL TSCHAUNER Die Neue – Innovation trifft auf Stegreiftradition!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Bettina Frenzel
Wien, 13.06.2018. Die 109 Jahre alte Tschauner Bühne im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring ist das einzige noch existierende Stegreiftheater Europas. Dienstagabend wurde hier mit einer frenetisch umjubelten Welturaufführung von „Hotel Tschauner – Die Neue“ aus der neuen Reihe „Stegreif 2.0“ die Spielsaison 2018 eröffnet. Bis Anfang September heißt es wieder: GEMMA TSCHAUNERN! |
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Saisoneröffnung:
Zur Eröffnung der Spielsaison begrüßten Landtags-
präsident Harry Kopietz, der Präsident von Basis-Kultur-Wien, die Geschäftsführerin der Tschauner-Bühne Mag. Monika Erb und Brau-Union-Direktor und Tschauner-Bühnen-Sponsor Wolfgang Haas die zahl-
reich erschienen Ehrengäste. Neben Kulturstadt-
rätin Veronika Kaup-Hasler waren auch Schauspiel-
kolleginnen und -kollegen, Freunde der Stegreif-Freiluftbühne und einige VIPs gekommen, um bei der Premiere dabei zu sein bzw. wenn das „Hotel Tschauner“ seinen Betrieb aufnimmt.
Tschauner Bühne – reich an Geschichte und Tradition:
Die Tschauner-Bühne wurde 1909 von Gustav Tschauner gegründet und nach dessen Tod von seiner Frau Karoline weitergeführt. 1957 wurde der Standort der Bühne in der Maroltingergasse 43 ver-
legt und 1959 der Spielbetrieb wieder aufgenom-
men. 1987 verkaufte Karoline Tschauner die Bühne an das Wiener Volksbildungswerk (Basis. Kultur. Wien). Mag. Monika Erb, die „den Tschauner“ vor zwei Saisonen als Geschäftsführerin übernommen hat, und ihr fleißiges Team sorgen nun mit der neuen Schiene „Stegreif 2.0“ dafür, dass die lange Theatertradition neu interpretiert wird und auch junge Publikumsschichten die Tschauner Bühne für sich entdecken. Das Stück „Hotel Tschauner – Die Neue“ ist für die Tschauner Bühne geschrieben worden, um die Tradition des Hauses mit Stegreif 2.0 weiterzuführen und feierte am 12. Juni 2018 eine umjubelte Welturaufführung.
Tipp: Noch bis 8. September 2018 bleiben die Tore der Tschauner Bühne für Liebhaber von Sommert-
heater – und all jene, die es noch werden wollen – geöffnet. Neben Stegreif Klassik und Stegreif 2.0 reicht das vielfältige Programm von Musical über Kabarett und Konzerten bis zu Kindertheater. Da ist sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei!
Ob unter romantischem Sternenhimmel oder bei Regen unter mobilem Schiebedach – das Publikum sitzt im Freien und kann man bei jeder Witterung ausgelassen lachen.
Einzige Stegreifbühne Europas – Immaterielles Weltkulturerbe:
Mit dem Stück „Hotel Tschauner“ möchten die Be-
treiber das wertvolle kulturelle Erbe des klassischen Stegreifspiels weiterführen und pflegen. Mag. Monika Erb: „Wir sind die letzte Bühne in Europa, die Stegreif spielt, und wir haben dieses Genre als immaterielles Weltkultur-
erbe eingereicht und sind guter Hoffnung, dass wir dieses Weltkulturerbe im November 2018 auch zuge-
sprochen bekommen. Es geht darum, die Tradition weiter zu erhalten und neue, junge Zielgruppen an-
zusprechen.“ Die Tschauner-Chefin stimmt das zuversichtlich, dass die Bühne 2019 nicht nur ihr 110-Jahr-Jubiläum feiert, sondern auch die feierliche Verleihung des Kulturerbestatus gleich mit.
Inhalt:
Wie beim Stegreiftheater üblich, gibt es auch bei Stegreif 2.0 „Hotel Tschauner – Die Neue“ eine fest-
gelegte Grundgeschichte. Neben ein paar Schlüs-
selszenen und einstudierten Gesangsnummern wird alles andere aus dem Stegreif gespielt. Genau ge-
nommen ist jede Aufführung anders und somit eine Uraufführung! Routine wird darüber hinaus durch wechselnde Stargäste verhindert.
In der ersten Folge geht es um eine Erbschaft, nämlich um das in die Jahre gekommene „Hotel Tschauner“. Vom einstigen Glanz eines 4-Stern-Hotels ist nur mehr ein Sternenpickerl über dem Eingang übrig geblieben. Über der Rezeption, die auch als Hotel-Bar zum nächtlichen Treffpunkt wird, hängen drei Uhren: Paris - New York - Ottakring.
Dessen Eigentümerin ist eben verblichen und hat ihr Hotel einer Drag Queen, Lucy McEvil, überrasch-
end vermacht. Als die neue Hotelchefin im rücken-
freien schwarzen Abendkleid ihr leicht vergilbtes Hotel übernimmt, wartet nicht nur ein Haus ohne Einnahmen auf sie, sondern auch viel Arbeit (Cock-
tail trinken, zum Friseur gehen und so weiter) und einige eigenwillige Personen. Ein Mann (Thomas Schreiweis), der eigentliche Anwalt ist, trägt rote Uniform mit Käppchen und meldet sich am Telefon mit „Hallo, Hotel Tschauner, Portier“. Er unterstützt die Erbin des Hotels so gut er kann. Zum „Inventar“ |
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des alten Hotels gehört natürlich auch Personal: Die Küchenchefin mit Vorliebe für Hausmannskost Anna Maria Fuchs (Linde Prelog) ist irritiert, hat ihr doch die einstige Chefin in trauter Zweisamkeit im Bett versprochen, dass sie ihr die Bruchbude vermachen wird. Aus Zorn und um das drohende Unheil zu ver-
hindern, versucht die Köchin mit einer vergifteten Knackwurst ihre Zielperson zu eliminieren. Das sexy-vulgäre Stubenmädchen, das eigentlich eine arbeitslose Schauspielerin ist, Jana Novacek (Petra Kreuzer), nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Zwei Hotelgäste logieren seit Monaten ohne zu bezahlen im Hotel, die esoterisch-angehauchte Elke Hofer (Astrid Golda) mit ihrer Tochter Amelie (Ida Golda), die als Pop-Sternchen mit der „Kindergitarre“ auf ihren großen Durchbruch wartet. Und dann wäre da noch dieser zwielichtige Lokalkritiker Helmuth Mut (Karim Rahoma), der das Hotel inspiziert.
Die leer ausgegangene konservative, niederöster-
reichische Verwandtschaft schäumt vor Wut. Allen voran die Tochter der verstorbenen Hoteldirektorin Hanni Reiter-Schlachbacher (Eva D.), eine autoritäre und politisch hervorragend vernetzte Landtagsab-
geordnete, ist schockiert, weil ihr nur die „Tschau-
ner-Sauna“ zugesprochen wurde und nun versucht sie mit allen Mitteln, sich das Hotel doch noch unter den Nagel zu reißen, um auf dem prächtigen Grund-
stück „frei finanzierte Eigentumswohnungen“ zu errichten. Ihr leidender Ehemann und „Trottiviechi“ Ing. Rudi Schlagbacher (Jürgen Kapaun) und ihr 24-jähriger Sohn Basti Schlagbacher (Georg Hasenzagl), der seit zwei Jahren ein eigenes Zimmer hat, haben an der Seite von Hanni nichts zu lachen.
Nur ein erfolgreicher Musikevent zur Neueröffnung und ein neuer Spa-Bereich mit Yoga-Angebot kön-
nen dem alten Hotel wieder zu neuem Glanz verhel-
fen, doch Pannen und Intrigen scheinen sämtliche Bemühungen scheitern zu lassen. Die Zukunft des „Hotel Tschauner“ scheint ungewisser denn je…
Plötzlich taucht noch ein Stargast auf, mit dem niemand gerechnet hat. Es dauert nicht lange und es geht turbulent zu im „Hotel Tschauner“.
Welche Pläne verfolgt das skurrile Personal? Wer isst die vergiftete Knackwurst? Wie viele Sterne bekommt schließlich das neu eröffnete Hotel?
Über all diesen spannenden Geschehnissen wacht die alte Frau Tschauner: Mit strengem Blick hängt ihr Bildnis an der Wand des Hotels. Und welches Ge-
heimnis verbirgt sich hinter ihrem Gesicht?
Hotel Tschauner – Haben Sie schon reserviert? Noch sind Zimmer bzw. Sitzplätze frei!
Fortsetzung folgt – dann im nächsten Jahr!
Leading Team & Schauspieler:
Das Leading Team, bestehend aus Petra Kreuzer, Thomas Schreiweis, Andy Hallwaxx, Petra Fibich (Bühnenbild) und Susanne Rader (Kostüme), hat bereits im Vorfeld hervorragende Leistung erbracht und das Konzept perfekt vorbereitet.
„Hotel Tschauner – Die Neue“ wartet neben hoch-
karätigem Ensemble auch mit wechselnden Star-
gästen auf: Lucy McEvil, die neue Hotelchefin mit wunderbar trockenem Humor, behält auch in turbu-
lenten Situationen Stil und Haltung. Petra Kreuzer, die als Spielleiterin alle zusammen hält, spielt selbst die arbeitslose Schauspielerin Jana Novacek, die als kokette Reinigungskraft irgendwie über die Runden kommen muss. Linde Prelog hantiert als gnadenlo-
se Küchenchefin Anna Maria Fuchs treffsicher mit messerscharfen Pointen. Mit ihr sollte man es sich besser nicht verscherzen, sonst serviert sie vergiftetes Essen. |
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Thomas Schreiweis macht als eigentlicher Jurist
Dr. Eduard Novotny in seiner roten Uniform mit Käppchen vor allem als Portier gute Figur. Sein Humor und sein herzhaftes Dauergrinsen
werden vom Publikum mit viel Applaus belohnt. Kabarettistin, Sängerin und Moderatorin Eva D. überzeugt als resolute, konservative Abgeordnete Hanni Reiter-Schlagbacher. An der Seite der skrupellosen Hanni leiden auch Jürgen Kapaun als Hannis Ehemann und „Trottiviechi“ Ing. Rudi Schlagbacher und Georg Hasenzagl als Sohn Sebastian Schlagbacher, kurz Basti, Zuschauer spenden Trost in Form von Applaus. Astrid Golda als exzentrische Energiearbeiterin Magistra Elke Hofer und Ida Golda als talentierte Nachwuchssängerin Amelie Hofer stehen als Mutter und Tochter auf der Bühne. Dann schleicht auch noch Karim Rahoma als mafiös wirkender Lokalkritiker Helmuth Mut im Hotel umher und verbreitet Angst und Schrecken.
Musikalische Untermalung kommt von Florian Schäfer am Klavier, der im Aufzug, welcher außer Betrieb ist, sitzt. Einige herrliche Musikeinlagen, darunter neu getextete Coverversionen wie zum Beispiel „Der Gschupfte Ferdl“ und „Sexualverkehr“, zaubern ein Schmunzeln ins Gesicht der Besucher.
Bei der Welturaufführung war Sängerin, Schauspie-
lerin und Kabarettistin Eva Maria Marold Stargast im „Hotel Tschauner“, die mit Witz, Charme und einer fulminanten Gesangseinlage ihre Kollegen auf der Bühne und das Publikum begeisterte.
Weitere Stargäste: 13.06.: English Lovers & Magda Leeb; 20.06.: Verena Scheitz; 21.06.: Martin Oberhauser; 04.07.: Caroline Vasicek; 05.07.: Adriana Zartl; 06.07.: Lennie Johnson; 14.08.: Alexander Jagsch; 15.08.: Faris Rahoma; 16.08.: RaDeschnig
Fazit:
Während der Sommer-Saison 2018 gastiert auf der einzigen noch existierenden Stegreifbühne Wiens mit Schiebedach wieder der Humor. Mit „Hotel Tschauner – Die Neue“ steht aus der neu kreierten Stegreif 2.0-Reihe eine fulminante Eigenproduktion am Spielplan. Die Schauspieler spielten sich die zahlreichen Pointen präzise zu, sodass es kaum möglich war, einstudierte Szenen von unvorherge-
sehenen Situationen zu unterscheiden. Pure Spiel-
freude und Kreativität zeichneten die schlagferti-
gen Publikumslieblinge auf der Bühne aus.
Geschäftsführerin Mag. Monika Erb: „Stegreif ist eine der schwersten Theaterformen. Stegreif ist so kon-
zipiert, dass es einen Handlungsfaden gibt. Es gibt Szenen in denen klar ist, was passieren muss. Wie diese Szenen aber ausgelegt werden, liegt in der Kreativität der Schauspieler und Schauspielerinnen. Das ist wirklich schwierig. Ich hab schon viele Proben gesehen und jede Probe war anders.“
Herzhaftes Lachen und tosender Applaus waren Indiz dafür, dass sich die Premierenbesucher köstlich amüsierten. Jede Vorstellung ist anders – jede Vorstellung ist etwas Besonderes – jede Vorstellung ist eine Premiere!
UNISEX-Bewertung: 5 Sterne bzw. 5 Punkte für ein amüsantes Stegreifstück mit Musik und grandiosen Schauspielern.
Weitere Vorstellungen:
13., 20. & 21.06.18 // 04. – 06.07.18 // 14. – 16.08.18
Beginn: 19.30 Uhr
Tschauner Bühne
Maroltingergasse 43, 1160 Wien
Weitere Informationen unter www.tschauner.at |
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Das Gewinnspiel ist abgeschlossen!
Herzlichen Dank für die zahlreichen Einsendungen.
Hinweis: Alle Emails, die an diesem Gewinnspiel teilgenommen haben, wurden gelöscht. |
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