Andrea: Hallo, Andrea. Schön Euch kennen zu lernen.
Lauri: Hallo. Ich nehme die Andrea gleich mit, Aki kommst Du auch?
Aki: Sicher, komme. Hallo.
Lauri: Du schreibst für eine Webseite?
Andrea: Ja, ich schreibe fürs Online-Magazin UNISEX, ich versuche über Themen zuschreiben, die sowohl für Frauen als auch für Männer interes-
sant sein könnten.
Lauri: Okay.
Aki: Ist das Möglich?
Andrea: Meistens, es gibt schon The-
men, die, wie ich hoffe, jeden interes-
sieren, zum Beispiel Kabarett, Reisen, Musik, kulinarische Themen und noch einiges mehr. Okay, das heutige Inter-
view wird wohl mehr weibliche Leserin-
nen interessieren. ;-) Wie geht’s Euch?
Lauri und Aki: Gut.
Andrea: Euer aktuelles Album „The Rasmus“ ist seit kurzem erhältlich. Was könnt Ihr mir über die Entstehung erzählen?
Lauri: Wir haben dieses Album ziem-
lich schnell zusammengestellt. Wir hat-
ten eine sehr klare Version von dem was wir machen wollten. Eero lebt in Italien, Paui lebt in Singapur. Nach un-
serem letzten Album haben wir uns eine kleine Pause genommen, dann ha-
ben wir beschlossen, dass wir wieder in Helsinki zusammenzukommen. Wir hatten ein paar intensive Monate und schrieben Songs, danach sind wir di-
rekt ins Studio gegangen. Wir wollten alles sehr klein und überschaubar hal-
ten. Vorher haben wir mit großen ame-
rikanischen Produzenten zusammen-
gearbeitet, doch diesmal wollten wir es klein und familiär halten, nur wir vier. Ich glaube, wir hatten ein besse-
res Gefühl bei den Aufnahmen nach so einer langen Zeit. Wir wollten wieder zu unseren Wurzeln zurückgehen. Wir haben diesmal alles selber gemacht. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keinen Plattenvertrag für dieses Al-
bum. Wir hatten nur eine Idee, sind herumgehangen und spielten Songs, als wir fertig waren gingen wir direkt ins Studio.
Andrea: Wie kann ich mir Euren Ar-
beitstag vorstellen?
Aki: Wir stehen zwischen 8:00 und 9:00 Uhr auf, um 12:00 Uhr sind wir heute hierher gekommen, dann haben
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wir auf den Soundcheck gewartet und haben die Bühne aufgebaut.
Andrea: Ich meinte eigentlich wäh-
rend der Album-Aufnahmen.
Aki: Es ist eigentlich sehr ähnlich, wir standen um ca. 10:00 Uhr auf, nach dem Frühstück gingen wir ins Studio. Ich glaube, wir haben sehr schnell ge-
arbeitet, nach 2 Wochen waren wir mit allen Tracks fertig. Dann hat es noch 2 bis 3 Wochen gedauert bis alles fertig war. Das ging ziemlich schnell.
Lauri: Die Idee dahinter war alles frisch zu halten, die Songs schnell und spontan aufzunehmen.
Andrea: Jetzt ist das Album heraußen und Ihr könnt nichts mehr ändern, wie geht es Euch damit?
Lauri: Es ist die gleiche Art wie Du ein Tagebuch schreibst, manchmal glau-
bst Du schon, dass es damals ein bis-
schen blöd war, zu diesem Zeitpunkt fühlte es sich aber richtig an. Es ist wie ein Tagebuch über The Rasmus. Wir kennen uns seit 18 Jahren und es ist unser 8. Album.
Andrea: Wer hat den Song „I'm A Mess“ geschrieben?
Lauri: Ich hatte die Idee zu diesem Song. Ich habe den Song den Jungs zuerst auf der Akustik-Gitarre vorge-
spielt. Ich hatte diesen simplen Song, sie mochten den Song, dann haben wir alle improvisiert und alle haben etwas dazugetan. Wir haben den Song erst am Abend bevor wir ins Studio gingen fertig geschrieben. Es ging ziemlich schnell, wir hatten diese un-
mittelbare Power. Ich glaube, es ist eine gute erste Single. In dem Song geht es um eine Person, die nicht per-
fekt ist, aber er ist ein netter Mann. Er hat einen guten Scharm, aber er macht Fehler, er ist immer zu spät, er ist eine schwierige Person. Es geht um den menschlichen Typen.
Andrea: Hat der Song autobiografische Teile? ;-)
Lauri: Nein, obwohl, manchmal singe ich schon über mich, aber dieser Song ist über einen sehr guten Freund, den ich kenne.
Andrea: Lauri, Du spielst doch ver-
schiedene Instrumente? Zum Beispiel: Klavier, Schlagzeug, Gitarre.
Lauri: Ja, als Kind habe ich Klavier ge-
spielt, ich haben 5 Jahre begonnen und 10 Jahre Klavier gespielt. In unse- |
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rer ersten Band spielte ich Schlag-
zeug. Heute spiele ich Schlagzeug und Gitarre.
Andrea: Vom Song „Sky“ gibt es auch
eine Piaon-Version. Spielst Du in diesem Song Klavier?
Lauri: Nein, Paulis Freund von Singa-
pur spielt hier Piano.
Andrea: Was bedeutet Luxus für Euch?
Aki: Luxus ist für mich, wenn ich Zeit für mich selbst habe, oder wenn Du mit jemanden Zeit verbringen kannst den Du liebst.
Lauri: Vielleicht ist unser Leben Lu-
xus. Unser Hobby wurde zu unserem Job, wir reisen um die ganze Welt, spie-
len diese tollen Konzerte, treffen net-
te Leute. Luxus können auch die klei-
nen normalen Dinge im Leben sein, zum Beispiel: Ich bin heute Morgen joggen gegangen, ich habe mich da-
bei gut gefühlt, ich fand diesen klei-
nen Park in der Nähe des Hotels, ich habe mir die Bäume angesehen, und da war auch einer sehr schöne moder-
ne Kirche.
Andrea: Apropos reisen, was sind die schönsten Momente wenn Ihr auf Tour seit?
Lauri: Natürlich ist es nett wenn Du in eine neue Stadt kommst, aber es ist auch nett, wenn Du schon mehrmals am gleichen Ort warst, Du kennst schon die Tradition. Ich kann es nicht mehr erwarten nach Paris zu kommen, ich esse dort immer die französische Zwiebelsuppe im gleichen Lokal in die-
ser kleinen Straße neben der großen Basilika Sacré-Coeur. Es ist nett, dass wir ein paar gute Restaurants in der ganzen Welt kennen.
Andrea: Und welche Erinnerungen habt Ihr an Wien?
Lauri: Ja, auf Wien freuen wir uns auch immer, dann gibt es immer Euer Wiener Schnitzel. Wie hieß das Lokal gestern?
Aki: Wir waren gestern im Figlmüller, das ist ein Schnitzelhaus, mmm…
Lauri: Das war cool, einer von uns hat gestern das Schnitzel fotografiert und auf Facebook gepostet: „Wir essen.“ Ein paar andere Finnen haben gefragt, ob wir im Figlmüller sind. Sie haben das Lokal an der Größe des Schnitzels erkannt, das war echt lustig.
Andrea: Kocht Ihr während der Tour auch manchmal selber?
Aki: Ja, ich bevorzuge Chai, das ist ein |
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indischer Space Tee mit Ingwer.
Lauri: Eero kocht immer im Tourbus. Kochen ist nett. Wir machen oft Barbe-
cue im Sommer, hängen herum mit Freunden, weißt Du, nach der Arbeit.
Andrea: Arbeit ist ein gutes Stichwort um noch auf den heuten Abend zurück-
zukommen. Habt Ihr schon die Setliste für heute Abend fertig?
Aki: Wir haben noch nicht alles ent-
schieden, aber wir wissen schon die meisten Songs.
Lauri: ja, wir haben heute schon da-
rüber gesprochen, wir werden heute Nacht ein paar kleine andere Songs spielen. Wir haben ja einige Songs aus denen wir wählen können.
Andrea: Stimmt.
Aki: Gibt es einen Song, an den Du interessiert bist?
Andrea: Oh Gott, zugegeben, es gibt mehr als nur einen Song, an den ich interessiert bin. ;-)
Aki: Zum Beispiel.
Andrea: Ok, wenn Du mich so fragst. Alle! Na ja, so viele wie Ihr halt unter-
bringt. Mit welchem Song werdet Ihr heute Abend eröffnen?
Lauri: Stranger.
Andrea: Spielt Ihr heute mehr Songs von Eurem neuen Album oder mehr alte Hits?
Lauri: Wir werden ziemlich viele neue Songs spielen, aber natürlich werden wir auch viele alte Songs spielen.
Aki: Nicht alle, aber viele.
Lauri: Wir werden unser Bestes geben.
Andrea: Das klingt gut. ;-) Abschlie-
ßend, Euer neues Album ist heraußen, jetzt seid Ihr auf Tour, worauf dürfen wir uns (die Fans) als nächstes freuen?
Lauri: Nach der Tour werden wir nach Singapur gehen um ein Video zu drehen.
Aki: Lauri bekommt im Video zu „Stran-
ger“ eine Krone aufgesetzt.
Lauri: Die Idee hinter dem Song ist, der Song ist über jemanden, der etwas abbricht, und dann ein neues Leben beginnt, er entdeckt etwas Neues und sieht sein Leben plötzlich in einem neuen Licht.
Andrea: Das klingt nach ziemlich viel Spaß. Doch zuvor, heute Abend werden wir sicherlich auch viel Spaß haben. Vielen Dank fürs nette Gespräch.
Aki: Auf jeden Fall, danke!
Lauri: Bis später, danke! |