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EVENT-TIPP: LADIES NIGHT – Burlesque einmal anders
im Vindobona!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Jan Frankl
Wien, 5. Oktober 2022. Das Vindobona am Wallensteinplatz in Wien-Brigittenau ist bekannt und beliebt für sein mannigfaltiges Programm, welches von Varieté, Burlesque, Travestie, Comedy, Musical, Lesungen, Kabarett, Musik bis hin zu Dinnershows reicht.
Geschäftsführer Wolfgang Ebner sorgt nun mit „Burlesque einmal anders" für ein volles Haus. Denn statt den Damen lassen in „Ladies Night“ die Männer die Hüllen fallen.
Die temporeiche Erfolgsproduktion wurde bereits im Vorjahr unter viel Beifall bei den Berndorfer Festspielen gezeigt. Viktoria Schubert führt auch bei der fürs Vindobona adaptierten Produktion wieder Regie.
Sie sind weder schön noch blutjung, aber sie brauchen das Geld – so lernen Christoph von Friedl als Gerry, Werner Brix als Willi, Reinhold G. Moritz als Schurli, Robert Kolar als Pauli, Martin Bermoser als Andi, Thomas Höfner als Amir von Linda Hold als Maggie, was Frauen wirklich sehen wollen. Bei ihrem Auftritt im Club „Chez Max“ von Wolfgang Fifi Pissecker erobern sie als „The Fabulous Strippendales“ die Herzen im Sturm – vor allem die der Frauen.
Am 4. Oktober 2022 ging es im Vindobona heiß her, denn die Komödie „Ladies Night“ feierte ihre Wien-Premiere. Zahlreiche prominente und vorwiegend weibliche Gäste feuerten lachend und kreischend die Männerstrippgruppe an. Der Premierenabend endete mit tosendem Applaus und Standing Ovations.
„Ladies Night“ ist für neun weitere Vorstellungen bis einschließlich 6. November 2022 im Wiener Vindobona zu sehen. Prädikat: prickelnd!
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Inhalt:
Kein Job, kein Geld, keine Aussicht: Mit anderen Wor-ten: schlechte Zeiten für sechs arbeitslose Fabriks-arbeiter. Mit dem eigenen Selbstwertgefühl gerät auch das Glück daheim ordentlich in Schieflage. Da bleibt nur noch das Bier in der Gaststätte. Als „Die wilden Mustangs“, eine Männerstripgruppe, in die Stadt kommen, stehen alle Frauen plötzlich Kopf. Die nackten Herren der Schöpfung werden wie Göt-ter gefeiert und viele große Geldscheine wandern in ihre kleinen Tangas. Eine verwegene Idee entsteht in den Köpfen der vom Pech verfolgten Männer. Warum nicht selbst die Hüllen fallen lassen, um Geld zu ver-dienen? Damit sind die „The Fabulous Strippendales“ geboren, die sich gleich und voller Eifer ans Brain-storming machen. Die anfängliche Euphorie lässt allerdings bald nach. Ihnen wird nämlich bewusst, dass man von Strippern nicht nur Sixpacks, sondern auch tänzerische und erotische Fähigkeiten erwartet. Und nichts davon haben die Männer zu bieten. Rasch ist klar, sie brauchen unbedingt einen professionel-len Trainer oder Trainerin, der bzw. die ganz genau weiß, was Frauen wirklich sehen wollen. Kellnerin Maggie, die früher als Tänzerin gearbeitet hat, er-klärt sich
spontan bereit, mit den Männern im Wirts-haus-Hinterzimmer zu
proben. So bekommt zum Beispiel Schurli, der am liebsten wie sein Idol Mick Jagger und mit E-Gitarre auftreten möchte, Einzel-unterricht bei ihr.
Während die Männer für die Show üben, wachsen die Zweifel, ob sie mit ihren eigenen Äußeren wirklich Geld verdienen können. Willi beispielsweise hat ei-nen Waschbärbauch und weil so einen fetten Typ niemand nackt sehen möchte, verlässt er die Gruppe ein paar Tage vor der ersten Show. Die Männerstrip-gruppe wurde für einen Polterabend gebucht.
Bald haben die Amateurstripper eine Million Klicks. Einerseits steigt plötzlich das Selbstbewusstsein der Männer, manche werfen sich in Schale und Pauli hört zum Stottern auf. Andrerseits ist ihr Geheimnis rasch stadtbekannt. Maggie hat einen weiteren wichtigen |
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Auftritt im Club Chez von Max organisiert. Alles scheint verloren zu sein, weil nun alle im Publikum die Mitglieder der Gruppe kennen. Sie sind kurz da-vor aufzugeben, als der Barbesitzer Max ihnen sagt, dass er schon 200 Eintrittskarten für ihre Show ver-kauft habe.
Weil sie nicht mehr viel zu verlieren haben und um Maggie nicht zu enttäuschen, entschließen sie sich, das Programm durchzuziehen – einschließlich Willi, der wieder Arbeit hat, Schurli, dem seine Frau Mut macht, und Amir, auf dem seine ganze Familie stolz ist. Die heißen Typen strippen zu Tom Jones’ Version von „You Can Leave Your Hat On“ und weiteren be-kannten Nummern wie „Sex Bomb“ und „Horny“.
Am Ende des Abends stellt sich dann die alles ent-scheidende Frage in dieser turbulenten Komödie: Ganz oder gar nicht? Werden „The Fabulous Strip-pendales“ das Letzte, womit sie sich bedecken – ihre Mützen – ins Publikum werfen? Für die prickelnde Antwort sollten sich Zuschauer beiderlei Geschlech-ter rasch Tickets kaufen.
Fazit:
Die Wien-Premiere von „Ladies Night“ lockte am 4. Oktober neugierige Damen und Herren gleicherma-ßen ins Vindobona.
Auf einfühlsame Art und Weise zeigte das Stück die Sorgen und Nöte von Männern, die ihre berufliche Perspektive und in der Folge auch ihre Selbstachtung verlieren. Dennoch kam der Humor in der turbulen-ten und nachdenklich stimmenden Bühnenfassung der Filmkomödie „Ganz oder gar nicht“ von Stephen Sinclair und Anthony McCarten nicht zu kurz. Amü-sante Pointen, frivole Witze und vorprogrammierte Pannen lockerten das ernste Thema auf.
Und wieder einmal mussten die Damen den Männern zeigen, wo es lang geht bzw. was Frauen wirklich se-hen wollen. Unter der lustvollen Regie von Viktoria Schubert konnten die männlichen Schauspieler ihre komödiantischen Talente voll ausspielen. Die tollen Choreografien von Linda Hold und Birgit Wanka- |
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Noisternig verlangten den Schauspielern viel Kör-pereinsatz sowie ihr letztes Hemd und ihre letzteHose ab.
Waschbärbauch oder Sixpacks? Hier war für jeden Geschmack etwas dabei! Christoph von Friedl hielt als Gerry die Gruppe zusammen und hatte ein Auge auf Maggie. Den pummeligen, mürrischen Willi ver-körperte Werner Brix besonders authentisch. Rein-hold G. Moritz litt als Schurli unter der Trennung von seiner Frau Doris. Robert Kolar als dünner, hilf-loser, stotternder Pauli im hautengen lila Anzug war tatsächlich zum Brüllen komisch. Martin Bermoser mimte überzeugend Andi, der eine Einzelgarderobe bekam. Als Thomas Höfner in der Rolle des Amir seine Muskeln „tanzen“ lies, gerieten vor allem aber nicht nur die Damen in Ekstase, Gekreische und Ent-zückung. Unter der Anleitung von Linda Hold als Maggie kamen die verborgenen Talente der „Natur-gewalten“ ins Scheinwerferlicht.
Niemand regte sich so wunderbar auf wie Wolfgang Fifi Pissecker, der gegen Ende als Barbesitzer Max seinen Auftitt hatte.
Den sechs Leidensgenossen war die gesamte Auf-merksamkeit des Publikums gewiss – während des etwa 2 1/2-stündigen „Vorspiels“ (inkl. Pause) bis zum tänzerisch fulminanten Höhepunkt!„Ladies Night“ ist eine Stripperkomödie, die hält, was sie verspricht – viel Witz, Esprit, eine Prise Sexappeal und noch mehr nackte Tatsachen.
Die skurrile Suche der Protagonisten nach einer neu-en Bestimmung sorgte am Premierenabend für gute Unterhaltung und das wird wohl auch bei den fol-genden Vorstellungen bis 6. November der Fall sein.
UNISEX-Bewertung:
4 von 5 kleine Tangas bzw. 4 von 5 Punkte
Ladies Night
04. (Premiere), 07. – 09., 15., 16., 22. & 23.10. / 04. & 06.11.22, Das Vindobona
Wallensteinplatz 6, 1220 Wien
Programm & Tickets: www.vindobona.wien |
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