EVENTRÜCKBLICK: MAX SIMONISCHEK & SIMONE KOPMAJER – ein Abend ganz im Zeichen der Liebe!
Text 6 Fotos: Andrea Beckert
Wien, 24.10.2021. Feinste Jazz/Love-Songs und erstklassige Arrangements, dazu Weltliteratur, durften BesucherInnen erwarten, als Simone Kopmajer, eine der international erfolgreichsten und charismatischsten Jazzsängerinnen Österreichs, auf den versierten Schauspieler Max Simonischek traf. Gemeinsam haben die beiden Ausnahmekünstler am 23. Oktober 2021 ihren ersten Abend im ausverkauften Vindobona absolviert. Zusammen verzauberten sie das Wiener Publikum mit ihrem eigenen Programm „Our love is here to stay“. Und ein vierbeiniger „special guest“ wusste die Gunst der Stunde zu nutzen, um die Blicke auf sich zu ziehen – doch dazu etwas später. Prädikat: Wertvoll! Zur Fotogalerie (14 Fotos) ... |
Jazz & Lesung – eine wunderbare Kombination:
Jazzmusikerin Simone Kopmajer und Schauspieler Max Simonischek lernten sich bei einem gemeinsamen Auftritt bei einem Benefizabend kennen und es hat sofort gepasst – zur großen Freude der Fangemeinde der beiden Ausnah- mekünstler. In ihrem eigenen Pro- gramm „Our love is here to stay“ kom- binieren sie nun das Beste aus beiden Welten – Jazz & Literatur.
Hausherr Wolfgang Ebner begrüßte die Gäste, danach betraten die
Künstler die Bühne. Simone Kopmajer lieferte mit ihrem hervorragenden Mitmusiker Reinhardt Winkler am Schlagzeug
jaz- zige Liebeslieder. Bereits der Eröff- nungstitel
„L-O-V-E“ von Bert Kaempfert betonte vorzüglich die jazzige Seite
Kopmajers. Das Original von Franz Liszt „La Campanella“ fand sich
in neu bearbeiteter und in ihrem Style arran- gierter
Interpretationen wieder. Aus einem der romantischsten Lieder aus
dem gleichnamigen französischen Film „A Man And A Woman“ wurde
eine sanft verträumte Jazz-Version. Der Titel „Exactly Like You“
von Jimmy McHugh and Dorothy Fields stand in Sachen Sanftheit dem
Original um nichts nach. Der Jazz-Klassiker „Over the Rainbow“ aus
dem Musicalfilm „Der Zauberer von Oz“ zeigte einmal mehr die ganze
Klasse der Künstlerin mit feinem Timbre. Ihre tolle Version von
„Stranger In Paradise“ wurde vom Pub- likum begeistert aufgenommen. Glei- ches
lies sich auch über „Liebesleid (Die Liebe kommt, die Liebe geht), ein Comedian Harmonists-Lied, sagen.
Hier passte einfach alles: Gesang, Ar- rangement, Qualität und vor allem die Leidenschaft für großartige Musik. Die Songauswahl war beeindruckend, da waren sich alle einig.
Zwischendurch übernahm der renom- mierte Schauspieler Max Simonischek, Sohn von Charlotte Schwab und dem im Publikum anwesenden Peter Simo- nischek, die Weltliteratur. Er rezitierte die berühmteste Doppel-Ehebruchge-
schichte „Die Dame mit dem Hünd- chen“ des russischen Schriftstellers Anton Tschechow. Mit natürlich einge- setzter Stimmführung vermittelte er |
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die leidenschaftlichen Emotionen der beiden Hauptfiguren und das Publikum lauschte aufmerksam seinen Worten.
Kurzinhalt: Anton Tschechow – „Die Dame mit dem Hündchen“
Der Moskauer Bankangestellte Dmitri Dmitritsch Gurow und die Dame mit dem Hündchen, Anna Sergejewna von Diederitz, sind verheiratet, aber jeder mit einem anderen Partner.
Er hat seine Familie daheim zurückge- lassen und Annas Ehemann ist momen- tan dienstlich verhindert. |
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Auf der Jaltaer Strandpromenade lockt Dmitri dem weißen Spitz einer jungen Dame, Anna, an. Nach einer Woche Be- kanntschaft kommen sich die zaghaf- te, unerfahrene Anna und der beinahe doppelt so alte Dmitri immer näher. In ihrem Fall handelt es sich um Liebe und Leidenschaft, Kurzweil dominiert fortan und das Liebespaar lässt sich ins benachbarte Oreanda kutschieren.
Annas Ehegatte erkrankt und sie muss schleunigst nach S. abreisen. Auch Gurow muss zu seiner Moskauer Bank zurück. Was bleibt, sind die Erinne- |
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rungen an ihre glückliche Zeit und der
Wunsch, sich bald wieder zu sehen.
Zum Jahreswechsel belügt er seine Frau, täuscht eine Dienstreise nach Petersburg vor, aber S. ist sein Reise- ziel. Durch Zufall trifft sich das Liebes- paar während eines Theaterbesuches. Nachdem die glückliche Anna ihre Überraschung verdaut hat, verspricht sie einen Besuch in Moskau. Anna be- lügt ihren Gatten – schiebt ihr Frauen- leiden vor, und fährt nach Moskau. In Annas Zimmer treffen sich die Lieben- den heimlich…
Max Simonischek, der als Schauspieler üblicherweise keine Zugabe gibt, hatte für diesen Anlass ein Gedicht geschrie- ben, doch leider soll ein Hund das Blatt Papier mit jenem Gedicht gefressen haben – im Arm hielt er einen kleinen, süßen Spitz. Der vierbeinige „special guest“ hat jedenfalls die Herzen des Publikums im Sturm erobert und den Stars des Abends vielleicht auch ein wenig die Show gestohlen. ;-)
Stattdessen beglückte der mit dem Nestroy Theaterpreis ausgezeichnete Künstler das Publikum mit dem Ge- dicht „Der Brief, den du geschrieben“ von Heinrich Heine, welches er zufäl- ligerweise auswendig konnte.
Der Titelsong aus Simone Kopmajers aktuellem Album „My Wonderland“ (VÖ: 04.09.20, Label: Lucky Mojo Records) bildete den perfekten Aus- klang eines Abends, der wohl als Auf- trag für weitere gemeinsame Projekte verstanden werden möchte. Mit frene- tischem Applaus bedankte sich das restlos begeisterte Publikum für einen unvergesslichen Abend im Vindobona.
Fazit:
Für Freunde, Kenner und Genießer erstklassig arrangierter, gediegener Jazz-Klänge und romantischer Welt- literatur bot der Abend wohltuende Abwechslung von Altbekanntem, dar- gebracht von drei virtuosen Künstlern – Schauspieler Max Simonischek, Jazz-
sängerin Simone Kopmajer und Schlag- zeuger Reinhardt Winkler. Einfach großartig! Danke!
Web-Tipps:
www.simonekopmajer.com
www.vindobona.wien |