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Reinhard Nowak, Felix Kurmayer, Margot Ganser-Skofic, Michael Zallinger, Victoria Kirchner, Stephan Paryla-Raky und Leila Strahl
EVENTRÜCKBLICK: WACHAUFESTSPIELE WEISSENKIRCHEN – Von wegen Mariandl! – zum Tränen lachen!
Text: Andrea Beckert, Fotos: Gerhard Grail

Wien, 25. August 2023. Vom 18. Juli bis 26. August 2023 stand ein wahrer Publikumsmagnet am Spielplan der Wachaufestspiele Weißenkirchen: „Von wegen Mariandl!“ Die Vorstellungen waren rasch ausverkauft. Grund genug für Intendant Marcus Strahl am 24. August eine Zusatzvorstellung anzu-setzen. In der Komödie von Stefan Vögel mit Bühnenmusik von Frizz Fischer brillierten Verena Scheitz, Stephan Paryla-Raky, Reinhard Nowak, Margot Ganser-Skofic, Victoria Kirchner, Leila Strahl, Felix Kurmayer und Michael Zallinger in ihren Rollen. Cast und Publikum wurden an den Original-Drehort in der Wachau der 1960er-Jahre zurückversetzt. Manchmal musste das Publikum so sehr lachen, bis die Tränen kamen. Prädikat: besonders wertvoll!
Margot Ganser-Skofic Verena Scheitz Victoria Kirchner Michael Zallinger
Leila Strahl Stephan Paryla-Raky Felix Kurmayer Reinhard Nowak
Inhalt:
Ort: Der Gasthof „Graue Ente“ in der Wachau. Zeit: 1961.
In der Wachau wird gerade der österreichische Film „Hofrat Geiger“ mit Hans Moser, Waltraut Haas, Rudolf Prack, Peter Weck und Gunther Philipp gedreht. Die Dreharbeiten haben im „Goldenen Kalb“, dem Gasthaus des Bürgermeisters Gustl Schüller (Reinhard Nowak), begonnen, während im total heruntergekom-menen Gasthaus zur „Grauen Ente“ von Marianne Mühlbacher (Verena Scheitz) und deren Tochter Mariandl (Victoria Kirchner) das Geschäft nicht so gut läuft. Die Altwirtin Windischhuber (Margot Ganser-Skofic) möchte, dass das Gasthaus renoviert wird, damit Gäste kommen. Doch befindet sich Marianne hier in einem Teufelskreis – keine Gäste, keine Renovierung – keine Renovierung, keine Gäste. Das Mariandl schleicht sich mit ihren 21 Jahren auch ständig aus dem Haus, um einerseits die Filmcrew im Ort und andererseits den Schani (Kellner) der „Grauen Ente“ Toni (Michael Zollinger) zu treffen, in den sie sich verliebt hat.
Der deutsche Regisseur Leonhard Füllkrug (Stephan Paryla-Raky) ist nervlich völ-lig am Ende, da Hans Moser damit droht, aus dem Film auszusteigen, weil Bür-germeister Schüller aufdringlich ist und unbedingt in diesem Film mitspielen möchte. Auf der Suche nach einer neuen Filmlocation und Unterkünfte für die Stars wird er im maroden Gasthaus zur „Grauen Ente“ fündig. Mit viel weiblichen Charme verhandelt Mariandl mit dem Regisseur, dass der Film „Hofrat Geiger“ im Gasthaus zur „Grauen Ente“ gedreht wird und in Gasthaus zur „Blauen Gans“ umbenannt wird. Während die Filmausstatterin und Kostümbildnerin Lily Lewis (Leila Strahl) bereits dabei ist, das Gasthaus für die Dreharbeiten zu gestalten, ist Marianne Mühlbacher zunächst nicht damit einverstanden, dass in ihrem Gasthaus gedreht werden soll. Doch lässt sie sich in Anbetracht der Summe, die der Regisseur für die Nutzung des Gasthauses bezahlt, überzeugen. Doch mit der Bedingung, dass der Film nicht unanständig ist. Mariandl muss daher das Drehbuch vorab lesen. Und hier entdeckt das Mariandl plötzlich die Parallelen zum eigenen Leben. So erfährt Mariandl auch, dass ihr Vater noch lebt, nicht im Krieg als Pilot gefallen ist und der Drehbuchautor des Films Franz Schneider (Felix Kurmayer) ist.
Nachdem der Regisseur darauf besteht, dass der Drehbuchautor persönlich in die Wachau kommt, um das Drehbuch umzuschreiben, trifft Marianne nach 22 Jahren wieder auf den Vater vom Mariandl, die wiederum so ihren Vater kennen-lernt. Marianne Mühlbacher, die mittlerweile das Drehbuch auch gelesen hat, er-klärt ihm, dass es für ihn sicherlich kein Happy End geben wird, wie er es in sein Drehbuch Hofrat Geiger geschrieben hat.
Welche Parallelen verbergen sich im Drehbuch noch? Oder war das eigene Leben am Ende ganz anders, als Marianne ihrer Tochter Mariandl bislang erzählt hat? Wie wird das erste Zusammentreffen von Tochter und Vater ablaufen? Welche kleine Rolle bekommt Bürgermeister Gustl Schüller im Film? Und gibt es für alle Paare ein Happy End?
Im traumhaften Ambiente des Teisenhoferhofs spitzt sich das Herzenswirrwarr zu und kulminiert in einem komödiantischen Feuerwerk.
  Fazit über das Stück und die Zusatzvorstellung am 24. August 2023:
Die Auftragsarbeit für die Wachaufestspiele 2023 stammte aus der Feder von Stefan Vögel, dem meistgespielten Komödienautor im deutschsprachigen Raum. Basierend auf dem Stoff von „Hofrat Geiger“ ist „Von wegen Mariandl!“ ein Stück mit hohem Nostalgiefaktor ganz ohne Heimatfilm-Kitsch. Genial-bissige Wort-meldungen der weiblichen Charaktere sorgten für viele Lacher vor allem bei den Damen im Publikum. Martin Gesslbauer gestaltete ein authentisches Bühnen-bild, wo sich im heruntergekommenen Gasthaus die Ereignisse überschlugen. Kostüme von Christine Zauchinger und Make-up Design von Andreas Moravec waren perfekt aufeinander abgestimmt.
Unter der tollen Regie von Marcus Strahl, der seit 2005 diese Sommerfestspiele als Intendant leitet, fanden sich die Schauspieler*innen in einer witzigen, turbu-lenten und berührenden Geschichte wieder. Auf der Bühne durchlebte Verena Scheitz als Marianne Mühlbacher, Wirtin der „Grauen Ente“, eine wahre Achter-bahn der Gefühle. Victoria Kirchner überzeugte als süßes Mariandl Mühlbacher, Mariannes Tochter, für ihre Gesangsdarbietung bekam sie zu Recht besonders viel Applaus vom Publikum. Margot Ganser-Skofic nahm sich als mürrische Windischhuberin, Altwirtin der „Grauen Ente“, kein Blatt vor den Mund und ihr böser, durchdringender Blick sprach Bände – großartig! Sichtlich viel Spaß an seiner Rolle hatte Reinhard Nowak als Gustl Schüller, der aufdringliche Bürger-meister und Wirt des „Goldenen Kalb“ hatte als Trauerweide seinen großen Auf-tritt – herrlich-komisch! Publikumsliebling und Multi-Stimmimitator Stephan Paryla-Raky mimte ganz wunderbar den Regisseur Leonhard Füllkrug kurz vor seinem Nervenzusammenbruch. Leila Strahl bewies als quirlige Filmausstatterin und Kostümbildnerin Lily Lewis, wie sexy man sich auf einer Leiter bewegen kann. Michael Zallinger hatte als verliebter Toni nur Augen für sein Mariandl. Felix Kurmayer verkörperte Franz Schneider, kein Hofrat, sondern ein Autor, dem beim Wiedersehen mit seiner großen und einzigen Liebe Marianne und seiner Tochter Mariandl große Schuldgefühle plagen. Michael Prochazka hatte als Gast einen kurzen Auftritt. Gerald Pichowetz und Marcus Strahl liehen Hans Moser und Rudolf Prack ihre Stimmen.
Manchmal musste man so sehr lachen, dass einem sogar die Tränen kamen. Bei der Zusatzvorstellung gab es mehrmals Szenenapplaus und am Ende minuten-langen frenetischen Beifall und selbstverständlich standing ovations.
Dieser Ausflug mitten in das Weltkulturerbe Wachau bleibt unvergesslich. Ein herzliches Danke an das gesamte Team der Wachaufestspiele Weißenkirchen!

UNISEX-Bewertung: 5 von 5 süße Wachauer Marillen bzw. 5 von 5 Punkte

Wachaufestspiele Weißenkirchen 2023: „Von wegen Mariandl!”
18.07. (Premiere) – 26.08.23, Treisenhoferhof

(bei Schlechtwetter in der Wachauhalle)
Weißenkirchen 177, 3610 Weißenkirchen in der Wachau, www.wachaufestspiele.com
Reinhard Nowak und Stephan Paryla-Raky Stephan Paryla-Raky und Leila Strahl
Verena Scheitz und Margot Ganser-Skofic Leila Strahl Verena Scheitz und Victoria Kirchner
       
Verena Scheitz und Felix Kurmayer Verena Scheitz und Reinhard Nowak
Felix Kurmayer, Reinhard Nowak, Victoria Kirchner, Margot Ganser-Skofic und Stephan Paryla-Raky Victoria Kirchner und Michael Zallinger Margot Ganser-Skofic und Reinhard Nowak
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