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Impressionen
FREIZEIT-TIPP: KÖRPERWELTEN – Eine Herzenssache – ein Blick unter die Haut!
Text & Fotos:Andrea Beckert

Ab 4. Oktober 2019 gastierte die KÖRPERWELTEN mit dem Programm „Eine Herzenssache“ in Wien. 150.000 Besucher! Das ist die eindrucksvolle Bilanz der KÖRPERWELTEN in Wien. Nach 128 Tagen verabschieden sich Gunther von Hagens` „KÖRPERWELTEN – Eine Herzenssache“ nun aus der österreichischen Hauptstadt.

Im unterirdisch gelegenen „Studio F“ der Wiener Stadthalle präsentierten der umstrittene Plastinator Dr. Gunther von Hagens und Kuratorin Dr. Angelina Whalley rund 200 plastinierte menschliche Exponate, an Hand denen alle Facetten des Körpers – von Organfunktionen bis häufige Erkrankungen – leicht verständlich erläutert wurden. Skelette, Ganzkörperplastinate, Sehnen, Muskulatur und einzelne Organe – all das könnten sich Interessierte in der faszinierenden Anatomieschau genau ansehen. Das menschliche Herz als „Supermuskel“ mit seinem weitverzweigten Gefäßsystem stand im Fokus der Wanderausstellung. Wer schon immer mal einen Blick in den menschlichen Körper machen wollte, hatte bis 9. Februar 2020 in Wien die Möglichkeit dazu. Prädikat: Sehenswert!
Das Plastinationsverfahren:
Unzählige Arbeitsschritten und viel Geduld sind nötig, bevor die faszinierenden Körper- und Organplastinate den Firmensitz im brandenburgischen Guben des umstrittenen Erfinders des Plastinations-Verfahrens Dr. Gunther von Hagens auf Reisen gehen und einem breiten Publikum präsentiert werden können.
Das Plastinationsverfahren kurz zusammengefasst: Nachdem der Verwesungs-
prozess im Körper gestoppt wurde, Organe, Sehnen, Muskeln, Knochen, sowie Nervenstränge und Gefäße von Haut und Fettgewebe mit Pinzette, Skalpell und Schere vorsichtig entfernt und freigelegt wurden, werden sämtliche Körper-
flüssigkeiten durch Kunststoff ausgetauscht. Danach wird der Körper in die gewünschte Pose gebracht. Im letzten Arbeitsschritt wird das Präparat mit Hilfe eines speziellen Gases gehärtet und somit der Plastinationsprozess abgeschlos-
sen. Je nach Komplexität kann die Plastination von einem ganzen Körper bis 1.500 Arbeitsstunden dauern.

Die Wanderausstellung zu Gast in Wien:
Nun kommen die KÖRPERWELTEN wieder nach Wien und präsentieren die aktuelle Wanderausstellung „Eine Herzenssache“. Auf ca. 1.200 Quadratmeter Ausstellungsfläche im Studio F erhalten die Besucher einen profunden Einblick in das menschliche Innenleben. Die rund 200 menschlichen Präparate, darunter Ganzkörper- und Teilplastinate, Körperscheiben und einzelne Organe, stammen von freiwilligen, anonymisierten Körperspendern.
Beginnend beim (Bänder)Skelett, über das Zusammenwirken von Knochen, Sehnen und Muskulatur, das Herz-Kreislauf-System, Blutgefäße, das weitver-
zweigte Nervensystem bis zum rund 7 Meter langen Verdauungstrakt inkl. des Immunsystems, ist die Anatomieschau sehr abwechslungsreich gestaltet. Durch Querschnitte blickt der Besucher auf die inneren Organe. Nichts für schwache Nerven sind die teils betroffen machenden Darstellungen von vorgeburtlichen Entwicklungsstufen des Embryos im Mutterleib.
Anhand faszinierender Präparate erläutern die Ausstellungsorganisatoren Organfunktionen und häufige Krankheiten wie Alzheimer, Gallensteine oder diverse Krebsgeschwüre, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dabei werden Plastinate von gesunden und kranken Organen gegenüber gestellt. Ein gesun-
des Herz ist ebenso zu sehen, wie ein Herz mit künstlicher Herzklappe. Der Vergleich zwischen einer Nichtraucher- und einer schwarzen Raucherlunge veranschaulicht auf drastische Weise die Auswirkungen auf die Gesundheit.
Highlights der Ausstellung sind faszinierende Ganzkörperplastinate, die in unterschiedlichen Posen gezeigt werden. Fremde, tote Kunstwerke teilweise hinter Glaskästen wie etwa „Der Organpräsentator“, „3D Scheibenplastinat“, „Der Skiflieger“, „Die Balkenturnerin“, „Eislaufendes Paar in Todesspirale“, „Titanik-Paar“, „Der Feuerwehrmann“, „Der Schachspieler“, „Muskelmann mit Skelett“ und einige mehr kann man sich in den KÖRPERWELTEN in Wien genau anschauen.
Im Fokus der Wanderausstellung steht der Motor des Lebens: das Herz mit sei-
nem weitverzweigten Gefäßsystem. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zählen zu den häufigsten Todesursachen, obwohl sie oft vermeidbar wären.
Weiters werden ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht mit all ihren Folgen – wie Herzerkrankungen, Arterienverkalkung, Zuckerkrankheit und Gelenkbeschwerden – thematisiert. Lebensmittel können unsere Gesund-
heit, unser Wohlbefinden und unsere Lebenserwartung im positiven wie im negativen Sinn beeinflussen, ein vielseitiges Nahrungsangebot (Obst, Gemüse, Getreideprodukte, Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Fette und Öle) wird empfohlen. Auf einer Tafel steht geschrieben: „Sich gesund ernähren bedeutet: Iss von allem genug, aber auch nicht zu viel!“

Die Ausstellung beleuchtet aber auch den „Spiegel der Seele“ und wie negative Gefühle, Wut und Feindseligkeit, Pessimismus, Hektik, Anspannung und Über-
lastung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.
Ergänzt werden die menschlichen Exponate durch Informationstafeln und Grafiken mit Texten in deutscher und englischer Sprache. Blutdruckmessgeräte, an dem die Besucher der Ausstellung sich ein eigenes Bild über ihre gesundheit-
liche Verfassung machen können, und eine Mitmachstation runden die Plastina-
tenschau perfekt ab.

Fazit:
Die aktuelle Wanderausstellung „KÖRPERWELTEN – Eine Herzenssache“ vereint Anatomie mit Ästhetik, Kunst mit Wissenschaft und ein respektvoller Umgang mit dem menschlichen Körper.
Zugegeben, vorm Betreten der KÖRPERWELTEN-Ausstellung im Studio F der Wiener Stadthalle verspüre ich, wie vielleicht auch der ein oder andere Besucher, ein mulmiges Gefühl. Doch das Konzept überzeugt rasch und eine Andachts-
stimmung macht sich breit. Faszinierend, leicht verständlich und beeindruckend zugleich sind die einzelnen Themen aufbereitet. Mit Hilfe von geruchsfreien Plastinate können nicht nur angehende Ärzte, sondern auch ein breites Publi-
kum einen Blick in fremde, tote Körper werfen und ihr Wissen über den Aufbau und die Funktionen der Organe vertiefen. Bei gedimmtem Licht im neuen Studio F kommen die menschlichen Kunstwerke besonders gut zur Geltung. Während des Rundganges regen Informationstafeln zum Nachdenken über das eigene Leben an. Tipps und Anregungen zeigen, wie bereits kleine Änderungen im täglichen Leben sich auf Körper, Gesundheit und Seele positiv auswirken.
Mit vielen, neuen Eindrücken und einem gesundheitsbewussten Motto komme ich aus der Ausstellung: Das Leben positiver und gelassener sehen, um ein langes, gesundes Leben zu führen.

Weitere Infos unter www.koerperwelten.de
Der Skiflieger Die Balkenturnerin Eislaufendes Paar in Todesspirale
Paar in Umarmung Titanik-Paar
Der Feuerwehrmann Der Admiral
Der Herzchirurg Der Schachspieler
innere Organe Gehirn Niere Verdauungstrakt
Herz Herz mit künstlicher Herzklappe
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