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FREIZEIT-TIPP: VIENNA DESIGN WEEK – viele gute Gründe
Text: Andrea Beckert, Vienna Design Week PR; Fotos: Andrea Beckert
Design für alle! Wer sich für Design interessant, wird sich über das bunte und abwechslungsreiche Programm der dreizehnten Ausgabe der VIENNA DESIGN WEEK besonders freuen. Lilli Hollein, Direktorin der VIENNA DESIGN WEEK, und ihr tolles Team ist es wieder gelungen für die 10-tägige Woche eine Fülle von Veranstaltungen rund um Designneuheiten, Talks, Workshops und Führungen auf die Beine zu stellen.
Donnerstagabend, am 26. September 2019, begann die VIENNA DESIGN WEEK mit einem großen Eröffnungsfest. Während des Festivals kann man die spannende Welt von Design und die Festivalzentrale im Althan Quartier und viele neue Orte in ganz Wien kennen lernen. Traditionsreiche Handwerksunternehmen öffnen ihre Räumlichkeiten und bieten Einblicke in die interessanten Produktprozesse. Vor Ort hat man dann die Gelegenheit mit KünstlerInnen über ihre jeweiligen Projekte ins Gespräch zu kommen und mehr über ihre Strategien, Herangehensweisen und Denkprozesse zu erfahren. Heuer ist Finnland zu Gast.
Bis 6. Oktober 2019 wird Wien wieder zur City Full of Design. www.viennadesignweek.at
Quasi als Vorgeschmack haben wir hier ein paar Tipps, Empfehlungen und Highlights für designaffine Personen für die kommenden zehn Tage zusammengestellt. Und es gibt viele gute Gründe für die VIENNA DESIGN WEEK.19: |
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Grund 1: Österreichs größtes Designfestival |
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Bei Österreichs größtem kuratiertem Designfestival lernt ein breites Publikum Wien von einer neuen - von einer kreativen Seite kennen und entdeckt bei Streifzügen oft verborgene Orte in der Bundeshauptstadt.
Bereits zum 13. Mal bringt die VIENNA DESIGN WEEK heimische und internationale Kreativschaffende und lokale Produzenten zusammen. Nach intensiven Entstehungs- bis Produktionsprozessen in Architektur, Grafik-, Produkt-, Möbel-, Industrie- und Social Design präsentieren sie in Ausstellungen, Produktpräsentationen, Workshops und weiteren Formaten Design in all seinen Facetten. Während dieser zehn Tage hat man auch die Möglichkeit mit DesignerInnen aus Wien, Österreich und ganz Europa interessante Diskussionen zu führen.
FESTIVALZENTRALE
Das Areal ist seit 1978 mit der Errichtung des derzeitigen Baus durch die Architektengemeinschaft rund um Kurt Hlawenicka und Karl Schwanzer, ein urbanistischer Hotspot. Mit 2,4 Hektar ist das Gebiet das größte Stadtentwicklungsprojekt innerhalb des Gürtels und polarisiert dementsprechend.
HIVEOPOLIS | Artificial Life Lab
Oftmals fokussieren urbane Habitate lediglich auf eine Spezies: auf uns, den Menschen. Das visionäre Projekt HIVEOPOLIS hingegen verfolgt die Strategie, diese Ökosysteme durch Komplexifizierung aufzu-
werten und so für zukünftige Herausforderungen, etwa den Klimawandel, widerstandsfähiger zu machen.
CIRCULAR SHOWER | EOOS
Für das Thermalbad Vöslau entwickelte EOOS eine Gartendusche, die verwendetes Duschwasser mittels einer Pflanzenkläranlage wiederaufbereitet. Ein Steinkreis markiert den rituellen Ort der Reinigung – ursprünglich im Bad, nun auch in der Festivalzentrale der VIENNA DESIGN WEEK. Schlanke Stangen bilden eine intimen, von Pflanztrögen umschlossenen Raum, der natürliche Kreisläufe erlebbar macht: Zum Zwecke der Reinigung leitet die Installation Duschwasser durch sieben Meter Wurzelraum spezieller Pflanzen und erforscht im Sinne einer Reihe an EOOSDesignarbeiten aus den Bereichen Sustainable und Social Design Potenziale, die zu einer nachhaltigen Lebensweise beitragen.
Technologie & Phytotechnologie: alchemia – nova |
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Grund 2: Die Festivalzentrale im Althan Quartier |
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Die diesjährige Festivalzentrale ist im Althan Quartier (Julius-Tandler-Platz 3, 1090 Wien, Barrierefreier Zugang über Althanstraße 4) untergebracht. Das noch nie öffentlich zugängliche Gebäude über dem Franz-Josefs-Bahnhof ist auch die größte Festivalzentrale, die die VIENNA DESIGN WEEK je hatte. Für zehn Tage bietet das pulsierende Headquarter im Herzen von Wien Alsergrund für 49 AusstellerInnen und zahlreichen Talks, Work in Progress, Paneldiskussionen sowie Workshops den perfekten Raum. In der Finland Lounge wird Design aus dem diesjährigen Gastland beim Festival präsent.
Öffnungszeiten (27.09. – 06.10.19): täglich von 10: 00 – 20:00 Uhr, Sa. bis 22:00 Uhr
VEGETABLE LIVING ROOM TAKEOVER!
Ich will einen Garten! Der Traum von raiseaplant ist es, Heimgemüseanbau für alle zu ermöglichen – egal ob mit oder ohne grünem Daumen. Der Indoorgarten „Shreba“ lässt Gemüse im Innenraum wachsen. Bewässerung und Beleuchtung passieren dabei völlig automatisiert, das Raumklima wird verbessert. Die einzigartige Bestäubungsfunktion ermöglicht es, fruchttragende Pflanzen wie Paradeiser, Paprika oder Gurken erstmals auch im Innenraum zu kultivieren.
SEBASTIAN MENSCHHORN: CLOUD COLLECTION
Für den größten europäischen Onlineshop für Stahlprodukte hat Engelstein & Grünberger studios die Idee entwickelt, eine kleine, feine Edition mit Objekten aus Stahl zu lancieren. Mit Sebastian Menschhorn konnte das Wiener Unternehmen für die Gestaltung einen kongenialen Partner gewinnen, an den der Wunsch gerichtet wurde, Objekte aus Stahl zu entwerfen, die eine weiche, warme und fast ätherisch leichte Anmutung haben – also Eigenschaften, die das Gegenteil von Stahl sind.
FRAUEN, DIE IHRE GESCHICHTE STICKEN
Ein Projekt, das buchstäblich verknüpft. Ein Projekt, das die Geschichte(n) von Frauen verschiedener Religionen, sozialer Hintergründe und unterschiedlichen Alters entlang eines roten Fadens eindrücklich macht. Migrantinnen in Jesenice und Schutzsuchenden aus Ljubljana schufen zusammen eine Textil- und Erinnerungswand. Die darauf befindlichen gestickten Symbole stehen für individuelle persönliche Schicksale und wachsen im Zusammenwirken zu einer kollektiven Erzählung an. |
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Grund 3: Der Fokusbezirk Alsergrund hat einiges zu bieten |
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Neben Programmpunkten in der gesamten Stadt, bespielt die VIENNA DESIGN WEEK jedes Jahr wechselnd einen Bezirk besonders intensiv. Der Fokusbezirk 2019 ist der Alsergrund. Der dichtbebaute 9. Wiener Gemeindebezirk bietet eine atmosphärische Vielfalt, historisch bedeutende Orte und sich gerade neu zusammensetzende Stadtentwicklungsgebiete. Somit bildet der Alsergrund die perfekte Basis für ein vielfältiges Programm, wie zum Beispiel: Stationen der Passionswege, Präsentationen, Work in Progress, Führungen und vieles mehr. Versteckte Traditionsunternehmen öffnen ihre Türen und warten darauf von Einheimischen sowie dem internationalen Publikum entdeckt zu werden.
STUDIO SAIN mit Drechsler Hermann Viehauser
Wie befriedigend das Drechseln ist, kann Hermann Viehauser als einer der Letzten in Österreich berichten.
Den Formen beim Entstehen zusehen – das ist etwas, das auch Namuun Zimmermann und Martijn Rigters gern tun. In Wien zu Studio Sain zusammengefunden, verstehen sie es, hochästhetische, aus dem Material entwickelte Objekte genauso wie soziale Prozesse zu gestalten. Aber wo treffen sich die Formenwelten der jungen Designschaffenden und des erfahrenen Handwerkers? Fasziniert von der Dynamik und Präzision, die Viehausers Arbeit an der Schnittstelle von Ornament und Funktion ausmacht, fängt Studio Sain nun genau diese Qualitäten in Objekten ein.
Drechsler Hermann Viehauser, Tendlergasse 7, 1090 Wien
STUDIOTUT mit Tischlerei Bretschneider – DIE WERKSTATT
Werkstätten sind Orte der Begegnung: Materialien treffen auf Formen, innovative Ansätze auf altherge-
brachte Fertigkeiten oder Problemstellungen auf gestalterische Lösungen. Am wichtigsten ist aber, dass sich hier Menschen begegnen, Erfahrungen austauschen und zusammen arbeiten. Eine dieser Werkstätten ist jene von Maria-Theresia Bretschneider.
Die Passionswege 2019 fügen dem kollaborativen Kosmos der Tischlerei ein weiteres Element hinzu: das studiotut. Marie Nemeth und Silvia Stocker, die unter diesem Namen firmieren, haben in den letzten Jahren gezeigt, wie geschickt sie Inhalte, Räume und Produkte verknüpfen können. Auf dieser Basis ermöglichen die Designerinnen intime – ja, fast romantische ! – Begegnungen mit Möbeln.
Tischlerei Bretschneider – DIE WERKSTATT, Sensengasse 4, 1090 Wien |
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Grund 4: Gastland Finnland – eine raue, wilde Schönheit |
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Tervetuloa Suomeen! Mit dem jährlich wechselnden Gastland macht es sich die VIENNA DESIGN WEEK zur Aufgabe, einen vielschichtigen Einblick in das gestalterische Schaffen anderer europäischer Länder zu geben. Finnisches Design ist unverwechselbar verbunden mit stilprägenden Marken: Artek, Iittala, oder Marimekko zählen zu den klingenden Namen.
„Es freut uns besonders, dass im finnischen Festivalprogramm Kreativschaffende des zeitgenössischen Designs hervortreten, die sich mit gesellschaftlichen Werten und dem Übergang zwischen Design und Kunst auseinandersetzen.“, so Dr. Laura Hirvi, Leiterin des Finnland-Instituts.
Zugegeben, beim Stichwort „finnisches Design“ fallen einem vielleicht Adjektive wie geradlinig oder kühl ein. Dass das bei Weitem nicht alles ist, was Gastland Finnland zu bieten hat, beweist auch Teemu Salonen. Verspielt, witzig und frisch kommen seine Hingucker zwischen Kunst und Design daher. Zusammen mit der Glas Bauer KG aus dem Fokusbezirk Alsergrund erarbeitet er eines der Passionswege-Projekte.
WILD AT HEART
Im Zentrum des Auftritts Finnlands als Gastland steht die von Designer Tero Kuitunen kuratierte und gestaltete Ausstellung „Wild at Heart“ zu zeitgenössischem finnischen Design. Elf finnische DesignerInnen und Brands setzten mit ihren Werken aktuelle Akzente in finnischen Designs und zeigen Textil- und Holzdesign, künstlerische Werke und Designobjekte voll von Humor, Ausgelassenheit und Leidenschaft.
FINLAND LOUNGE
Minimalistische Formen, Sensibilität im Umgang mit der Natur, der Einsatz erneuerbarer Materialien und ein unvergleichlich hohes Qualitätsbewusstsein – es verwundert nicht, dass finnisches Design seit jeher Weltruhm genießt. Letztlich ist es wohl auch ebendiese simple, geerdete und naturbezogene Arbeitsweise, die das Leben der Finnen durch die Jahrzehnte hindurch begleiten und aufzuwerten wusste
und so das Land zu einem der glücklichsten der Welt zählt. Als stimmungsvoll gestaltete Wohlfühlzone für Besuchende versammelt die FINLAND LOUNGE in der Festivalzentrale im Althan Quartier eine Auswahl handverlesener finnischer Brands und bietet so einen stilgerechten Rahmen zum Relaxen, Diskutieren und Freunde treffen. Ausgestellt sind Designs der Unternehmen Adea, Arkki by Lovi, Lepo Product, Nikari, Poiat Products, Secto Design, EVAVAARADESIGN und Woodnotes. |
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Grund 5: Passionswege |
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Design als verbindendes, kreativ-schöpferisches Element: Mit ihren ergebnisoffenen, moderierten Annäh- rungsprozessen zwischen Unternehmen und heimischen sowie internationalen Designschaffenden zählen die Passionswege jedes Jahr zu den Highlights der VIENNA DESIGN WEEK. Die über den Sommer entstan- denen Arbeiten präsentieren die sechs Passionswege-Teams: Ville Kokkonen mit J. & L. Lobmeyr, Studio Tut mit Tischlerei Bretschneider, Studio Sain mit Drechsler und Kunsthandwerk Viehauser, Teemu Salonen mit Glas Bauer, sowie Teresa Berger mit Galvanik Austria, Erli Grünzweil und Zinnfiguren Offizin Kovar.
TEEMU SALONEN mit Glas Bauer
Palmen aus Plastik, pastellfarbene Salatblätter, ein Autoradio, ein grünlicher Glasbrocken – die Versatz- stücke, die der finnische Designer Teemu Salonen in seinen Arbeiten verwendet, scheinen den abseitigsten Ecken des Alltags entnommen. Glasermeister
Reinhard Bauer erhält die mittelalterliche Technik am Leben, lebhaft bunte Fenster aus kleinen Glasstücken und Bleistegen zu fertigen.
Glas Bauer, Pramergasse 20, 1090 Wien
TERESA BERGER mit Galvanik Austria
Dass organisches Material und hart glänzende Oberflächen einander keineswegs widersprechen, beweist Helga Tauer mit ihrem Galvanisierungsbetrieb. Mittels elektrischer Spannung überzieht sie von Pflanzen bis zu Sportgeräten mit einer Schicht aus Metall. Teres Berger und Helga Tauer widmen sich einem Problem, das unsere Konsumkultur der Natur bereitet: der Verschmutzung der Meere und dem Korallensterben. Aus metallisiertem Einwegplastik entstanden so poetische Denkmäler an die Formenvielfalt der Ozeane.
Galvanik Austria, Spittelauer Lände 29, 1090 Wien
VILLE KOKKONEN mit J. & L. Lobmeyr
Wer an Glas denkt, muss auch an Licht denken. Nirgendwo ist das augenscheinlicher als bei J. & L. Lobmeyr. Denn dort bricht sich das Licht nicht bloß in den zahllosen Facetten der Kristallluster, sondern spielt auch auf der Oberfläche des quasi substanzlosen Musselinglases. Gemeinsam begeben sich Designer und Manufaktur auf die Suche nach dem Licht – sowohl im massiven Block als auch in der zarten Blase aus Glas.
J. & L. Lobmeyr, Kärntner Straße 26, 1010 Wien |
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Grund 6: viele unterschiedliche Formate & Themen
& Preise |
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Neben den altbekannten und bewährten Formaten Stadtarbeit und Debüt runden zwei wegweisende Themen Urban Food & Design und Game Design das mannigfaltige Festivalprogramm ab.
Zum zweiten Mal machen sich die Kreativen der Stadt im Format Urban Food & Design Gedanken zum Thema Konsum. Im Rahmen einer Challenge suchen sie nach alternativen und gleichzeitig nachhaltigen Nahrungsquellen, ökonomischen Produktionswegen und effektiven Versorgungswegen für immer mehr Menschen in der Stadt. Die fünf besten Konzepte wurden von einer Fachjury ausgewählt und werden in der Ausstellung „Food in Progress“ präsentiert.
Das neu konzipierte Format Game Design beleuchtet die am
schnellsten wachsende Branche der Kreativ- industrie. Das
Labor, eine Game- und Grafikdesignschnittstelle, bietet
BesucherInnen Gelegenheit, Spiele- entwicklerInnen aus
verschiedenen Disziplinen bei der Arbeit an ihren Spielen über die
Schulter zu schauen.
Mit hochkarätig besetzten Talks, vielfältigen Workshop- und Tourprogrammen in der ganzen Stadt lädt die VIENNA DESIGN WEEK BesucherInnen jeden Alters zur thematischen Vertiefung ein. Weiters bietet das Festival themenspezifische Vermittlungsprogramme zu Architektur, Social Design und Handwerk.
RADO STAR PRIZE AUSTRIA
Im Rahmen des Wettbewerbs lud der Schweizer Uhrenhersteller talentierte Designschaffende ein, den Markenleitspruch „Master of Materials“ kreativ umzusetzen. Die visionärste Umsetzung wird nun mit 5.000 Euro gewürdigt und ist während des Festivals exklusiv zu sehen. Zeitgleich präsentiert Rado die neue, futuristisch anmutende „True Thinline Deep Web“, die in Zusammenarbeit mit der österreichischen Modedesignerin und Rado Star Prize Austria-Gewinnerin 2017, Flora Miranda, kreiert wurde.
Rado Boutique Wien, Kärntner Straße 18, 1010 Wien
MOBILE KITCHENS
Das Designduo chmara.rosinke spielt mit den gängigen Vorstellungen von Designerküchen und dem dazugehörigen Lifestyle – und stellt dabei etablierte Konzepte auf den Kopf! Küchen werden nicht vom Raum, sondern vom Objekt her gedacht.
Als Ergebnis entstanden Küchen jenseits des klassischen Möbelbaus,
die sich durch ihre Mobilität und Modularität auszeichnen.
Festivalzentrale im Althan Quartier, Julius-Tandler-Platz 3, 1009 Wien |
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