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UNISEX on the Road: GRÖNLAND: Sommerliche Coolness
Text und Fotos: Andrea Beckert
Auf Grönland, der größten Insel der Welt, sind jahrtausend alte Traditionen und moderner Fortschritt kein Widerspruch. Die in Ostgrönland lebenden Inuit geben ihren herzlich willkom-
menen Gästen gerne Einblicke in ihr von der Natur bestimmtes Leben.
„Kalaallit Nunaat“ (übersetzt: Land der Grönländer) hat definitiv viel mehr als Schnee, Eis und Eisberge zu bieten. Unter der arktischen Sonne sammeln Grönland-Liebhaber von der ersten bis zur letzten Minute Erinnerungen für die Ewigkeit. Dieses Land muss man selber erkunden und erleben! Diashow (25 Bilder) starten... |
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Die Natur bestimmt das Leben auf Grönland und hat immer das letzte Wort!
Noch etwa 85 % der Insel sind vom Inlandeis bedeckt. Im nahezu endlosen Eispanzer sind rund 10 % der weltweiten Süßwasserreserven gespeichert. Durch die Schwerkraft und nachdrückende Eismassen setzt sich das Inlandeis in Bewegung und die so entstandenen enormen Gletscher wandern auf die Küsten zu. Schließlich „kalben“ (Stücke brechen ab und stürzen ins Wasser) einzigartige Eisberge ins Meer – eines der größten Naturschauspiele Grönlands.
Einheimische wie Forscher bestätigen, dass in den letzten Jahren das grönländische Inlandeis immer schneller geschmolzen ist. Zu Zeiten, in denen über die globale Erwärmung der Erde heiß diskutiert wird, stimmen einen die unzähligen Eisberge umso nachdenklicher.
Natürlich hat sich ein breites Spektrum an Land- und Meeresbewohner dem arktischen Klima bestens angepasst. Die meisten Wildtiere Grönlands bekommt man jedoch nur abseits bewohnter Gebiete zu Ge-
sicht: Symbol und Inbegriff für die raue weitläufige Landschaft ist natürlich der mächtige Eisbär. Moschusochsen, Rentiere, Wölfe, Polarfüchse, Schneehasen, Robben und Walrosse fühlen sich hier ebenfalls sichtlich wohl. Rund 60 Vogelarten, wie beispielsweise der Seeadler, brüten in Grönland. Mit ein bisschen Glück kann man in den Gewässern vor Grönland verschiedenste Walarten beobachten. Zu den häufigsten Arten in Nord- und Ostgrönland zählen Finn-, Zwerg-, Buckel-, Nar- und Schwertwal sowie im Süden und Westen Grönland-, Blau- und Pottwal.
Zum typischen Grönland-Bild gehören die heulenden Huskys, die in Gruppen vor den Häusern angebun-
den sind. Besonders WICHTIG: Huskys sind für die Inuit Arbeitstiere und keine Kuschelhunde! Daher die Hunde im eigenen Interesse NICHT streicheln!!
In den Sommermonaten macht „Grünland“ – wie es übersetzt heißt – seinem Namen alle Ehre. Die meist wenige Zentimeter hohe grönländische Vegetation erwacht im kurzen arktischen Sommer zu neuem Leben. Dank des milden Klimas überziehen farbenprächtige Blumen, Büsche, Moose, Farne, Schachtelhalm-
gewächse und Heidepflanzen die steinige Landschaft. Ein Großteil der über 500 auf Grönland vorkommen-
den Arten entfaltet ihre reizvolle Blütenpracht im „Tal der Blumen“ in Tasiilaq, wie zum Beispiel die grön-
ländische Glockenblume oder die Nationalblume Niviarsiaq (auch als „Arktisches Weidenröschen“ besser bekannt, übersetzt: junges Mädchen). |
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Nach der Einwanderung aus dem damaligen dänisch-norwegischen Königreich im 17. Jahrhundert wurden die Inuit zum evangelisch-lutherischen Glauben bekehrt. Dennoch haben grönländische Traditionen, die Lebensanschauung und die einzigartige Kultur der Inuit nichts am hohen Stellenwert in ihrer Kultur und in ihrem Leben eingebüsst.
Typisch für die immer lächelnden Einheimischen ist der Glaube ans Schicksal und an die dunkle Seite des Lebens. Überlebenswichtig ist gute Kameradschaft, außer Jagdutensilien und Kleidung gehörte alles jedem. Wichtige Entscheidungen werden auch heute noch gemeinsam getroffen. Ein höheres Ansehen richtete sich früher nach den persönlichen Fähigkeiten, beispielsweise Geisterbeschwörer, fruchtbare Frauen, eine gute Näherin, ein erfolgreicher Jäger oder Fischer.
Nach wie vor haben die Inuit hohe Achtung gegenüber Seelen und Verstorbenen. Der Körper ist ein vor-
übergehender Sitz der Seele. Einem Neugeborenen wird der Name eines verstorbenen Familienmitglieds gegeben, damit die Seele weiterlebt. Am Friedhof stehen daher namenlose weiße Kreuze.
Mythen und Sagen spiegeln sich in Kunst und Kunsthandwerk wieder. Die kleinen kunstvollen Schnitz-
figuren namens Tupilak, unter anderem aus Holz, Zähnen, Knochen oder Stein gefertigt, sollen starke Zau-
berkräfte besitzen. Die Unikate sind von der Natur, Tier- und Geisterwelt inspiriert und in allen Fremdenver-
kehrsbüros und Souvenirläden erhältlich.
Wichtig: Um Schwierigkeiten bei der Einreise in Ihr Heimatland zu vermeiden, lassen Sie sich vor Ort (!) eine CITES-Genehmigung (Convention on International Trade in Endangered Species) ausstellen.
Die traditionelle Qilaat-Trommel kam ursprünglich zur Unterhaltung, Geisterbeschwörung und Zauberei zum Einsatz. Trommelgesang und -tanz wird heute nur noch zu speziellen Anlässen, wichtigen Feiern und für Touristen aufgeführt.
Die traditionelle Jagdtechnik, die Methoden der Eskimorolle sowie die von Hand geworfene Harpune wer-
den seit Jahrtausenden weitervererbt. Neben dem grönländischen Kajak, welches etwa vor 4.000 Jahren erfunden wurde, und dem Ulo (ein Messer für die Frauen) gehört auch der Hundeschlitten zu den tradi-
tionellen und nach wie vor genutzten Gebrauchsgegenständen. Mit der heutigen modernen Gesellschaft haben aber auch Schneemobil, Handys und Internet Einzug gehalten. |
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Nach einem 2-stündigen Flug von Reykjavik landet das Passagierflugzeug sanft auf einer Schotterpiste in Kulusuk. Wer hierher kommt, betritt einen der ärmsten Teile Grönlands, der jedoch reich an Kultur und un-
berührter Natur ist. Etwas mehr als 3.000 der insgesamt 57.000 Grönländer leben im Herzen Ostgrön-
lands. Die Infrastruktur endet an den Stadtgrenzen und die Hauptverkehrsmittel sind Boote, Helikopter und Geländewagen. Asphaltierte Straßen und fließendes Wasser zählen zum seltenen Luxus. Dafür sind überwältigende Naturschönheiten allgegenwärtig.
Obwohl diese Region etwas unterhalb des Nördlichen Polarkreises liegt, ist das Wetter angenehm mild und trocken. Bei 24-stündigem Sonnenschein, Windstille und Temperaturen von 10 bis 20° C kann man durch-
aus mit kurzärmeligem T-Shirt die warmen Sonnenstrahlen genießen. Dennoch kann das Wetter mehrmals pro Tag rasch umschlagen. Besonders wichtig sind windundurchlässige, wasserfeste Kleidung, die schichtweise und kurzfristig an die jeweiligen Bedingungen angepasst werden kann, sowie robustes Schuhwerk für Wanderungen im steinigen Gelände. Bei Schiffsfahrten sind der kühle Fahrtwind und die kälteabstrahlenden Eisberge nicht zu unterschätzen. Haube, Schal und Handschuhe sollten sich in jedem Koffer befinden. Übrigens: Im Juli und August gibt es hier Mücken! Insektenspray und Antihistamin, falls Sie auf Stiche allergisch sind, sollten griffbereit sein.
Grönland gilt als sicheres Reiseziel, in dem die gleichen Pass- und Visumvorschriften wie für Dänemark gelten. Im heutigem autonomen Gebiet gilt das „Schengener Abkommen“. Selbstverständlich sind Elektrizi-
tät (220 V Wechselstrom, europäische Steckdosen mit zwei runden Polen) und moderne Kommunikation (Handy und Internet) am neuesten Stand. Offizielles Zahlungsmittel ist die Dänische Krone. Mit den meisten Kreditkarten kann man in vielen Geschäften, Hotels und Restaurants zahlen. Die Esskultur hat bei den Inuit nach wie vor große Bedeutung. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Wild, Vögel und Fisch sind wesent-
liche Bestandteile der einfachen traditionellen Küche. Delikatessen sind getrockneter Kabeljau und Rentierfleisch sowie Walhaut mit Speck.
Zwei Orte in der Kommune Ammassalik, sowie Übernachtungsmöglichkeiten und einige empfehlenswerte Aktivitäten stellen wir Ihnen im zweiten Teil vor. Weiter ...
Web-Tipps: www.eastgreenland.com, www.ammassalik.gl, www.schengen.com |
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