Es ist leider auch schon wieder vorbei – das vielleicht kleinste, aber besonders feine „International Open Air Summer Festival 2021“ von „The Story of Jazz“ auf der Freiluftbühne Pawlatschen im Wiener Metro- pol. Hier ein Rückblick auf einen
Konzertabend vol- ler Professionalität, Leidenschaft und Virtuosität ...
3rd Festival Day: Six And Four:
Der dritte Festival-Tag stand unter dem Motto „Six And Four“. Das fast 3-stündige Jazz-Konzert bestand aus mehreren Teilen mit unterschiedlichen Line-Ups: Heath Jones Quartet, Kurt Prohaska Trio feat. Stefan Pista Bartus & Klemens Marktl, Preston Prock & The Oklahomans, Spencer Banister's Stablemates und den krönenden Abschluss bildete Fiona Fergusson mit „Gifts of Love“.
Kurt Prohaska (AUT, piano), seines Zeichens Klavier- spieler, Impresario, Conférencier und musikalischer Leiter, führte musikalisch wie erzählerisch durch den Abend. In seine humorvollen Anekdoten passend zu den jeweiligen Liedern mischte er auch wissenswerte Informationen. Zwischendurch stellte Kurt Prohaska die Frage: „Jazz, was ist das?“
Eine Kurzantwort: „Musik passiert.“ Zu seinen musikalischen Partnern zählte eine fantastische Rhythmusgruppe, bestehend aus dem begnadeten Klemens Marktl (AUT, drums, arrangements) und dem hervorragenden Stefan „Pišta“ Bartus (SVK, double bass).
Freitag Abend begrüße Kurt Prohaska auch „The Oklahomans“ auf der
Bühne, die eigens aus dem großen Mutterland des Jazz zum
Jazz-Festival ins kleine Österreich eingeflogen wurden: der
versierte Heath Jones (USA, tenor saxophone), der 22-jährige |
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Rising Star Spencer Banister (USA, trombone) und Preston Prock (USA, vocals), der ganz nach seinem großen Vorbild Frank Sinatra die ausgewählten Num- mern mit seiner tollen Stimme intonierte.
Die Solisten harmonierten auch im Kollektiv, in klas- sischer 4- oder 6-Besetzung, ganz wunderbar. Wäh- rend gefinkelter Solo-Passagen konnte jeder Musiker seiner Kreativität freien Lauf lassen und erhielt dafür viel Applaus vom Publikum.
Beim „International Open Air Summer Festival 2021“ gab die Grande Dame des Jazz Fiona Fergusson (UK, vocals) als Special Guest ihr Debüt in Wien. Mit ihrer gefühlvollen Stimme sang sich die charismatische Sängerin, deren Stil von den Stimmen der großen Jazz-Ladies wie z.B. Ella Fitzgerald, Billie Holiday und Sarah Vaughan geprägt wurde, direkt in die Herzen des Publikums.
Die ursprünglichen Kompositionen wurden mit musi- kalischer Intuition bearbeitet und auf die begnade-
ten Musiker perfekt zugeschnitten. Mühelos wandel- ten sie zwischen unterschiedlichen Jazzstilen und zeigten die vielen Gesichter, die Jazz hat. Neben be- liebten Jazzstandards gab es Balladen, eine Swing Parade, Mad Bebop und Bossa Nova zu hören.
Die abwechslungsreiche Setliste wurde aus den Re- pertoires von Miles Davis, Oliver Nelson, Hank Jones (Freund und Lehrer von Kurt Prohaska), Ella Fitzge- rald, Coleman Hawkins, Charlie Parker, Hernry Masi- ono, Jimmy Heath, Sarah Vaughan, um nur ein paar große Namen zu nennen, zusammengestellt.
Gleich zum Beginn des Jazzprogramms intonierten die
Ausnahmekünstler „Four“ von Miles Davis. Darauf folgte die
Komposition „Six And Four“, ein Blues im |
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Sechsviertel-Takt, der dem Abend den Titel gab. Wei- tere Highlights, wie „Stella by Starlight“, „Body and Soul“, „The Way You Look Tonight“, „The Girl For Me“, „Polkadots & Moonbeams“, „The Day Wine And Roses“, „Blue Bossa“ mit lateinamerikanischen Rhyth- men und viele mehr, wurden virtuos interpretiert.
Fiona Fergusson veredelte mit ihrer sinnlich-inten- siven Stimme Songs wie „Almost Like Being In Love“, „Beautiful Love“, „What Is This Thing Called Jazz?“ und „The Gift of Love“.
Nach nur einer Zugabe „You’d Be So Nice to Come Home To“ ging der Abend leider schon wieder zu Ende. Schade, denn das restlos begeisterte Publikum hätte gerne noch mindestens eine Viertelstunde länger (bis 22:00 Uhr) feinste Musik gehört. Vielen lieben Dank für diesen
unvergesslichen Abend!
Fazit:
Vier gute Gründe für dieses internationale Open Air Summer Festival: 1.) große Namen und aufstrebende Newcomer harmonierten gemeinsam auf der Bühne, 2.) das jeden Tag wechselnde Programm begeisterte klassische Jazz-Enthusiasten und junge Jazzfreund gleichermaßen, 3.) ein tief in der Tradition verwur- zelter und dennoch moderner Sound fand großen Anklang, 4.) bei herrlichem Sommerwetter herrschte entspannte Atmosphäre im Innenhof des Metropols.
Tipp:
Nach dem Festival ist vor den Herbs-/Winter-Konzer- ten. Ab September geht „The Story of Jazz“ im Metro- poldi
in die nächse Runde. Alle Informationen und Termine finden Sie unter www.kurtprohaska.com und www.wiener-metropol.at. |