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EVENTRÜCKBLICK & TOPTIPP: THE STORY OF JAZZ – Portraits of the Lions, Chapter 1: Duke's Place – eine Hommage an den einflussreichsten Pianisten, Komponisten und Bandleader der Jazzgeschichte!
Text & Fotos: Andrea Beckert
Wien, 06.10.2023. Das erfolgreiche Projekt „The Story of Jazz“ vom Bandleader, Impresario, Jazzpianist und leidenschaftlichen Geschichtenerzähler Kurt Prohaska geht 2023/24 im Wiener Metropol mit neuen Kapiteln der Jazzgeschichte weiter. Unter dem Motto „Portraits of the Lions“
will Kurt Prohaska zusammen mit seinem Trio und handverlesenen Special Guests vier der herausragendsten Persönlichkeiten des Jazz vorstellen und ehren.
Die neue Saison startete mit einer Hommage an den wohl einflussreichsten Pianisten, Komponisten und Bandleader der Jazzgeschichte: Duke Ellington. Im ersten Kapitel „Duke's Place“ (05. – 07.10.2023) gab es abwechslungsreiche Jazzmusik in gewohnt bester Qualität zu hören, informative
und lustige Anekdoten aus Duke's Leben zum Schmunzeln und eine Überraschung. Prädikat: wertvoll! Zur Fotogalerie (24 Fotos) ... |
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Über Duke Ellington:
Edward Kennedy „Duke“ Ellington (* 29. April 1899 in Washington, D.C.; † 24. Mai 1974 in New York City) war zweifelsohne einer der einflussreichsten ameri-kanischen Jazzmusiker.
Als begnadeter Pianist prägte er das Stride-Piano. Als Komponist verfasste er annähernd 2.000 Kompositionen, von denen an die hun-dert zu Jazzstandards wurden. Als legendärer Bandleader trug er zur Entwick-lung des Swing als Bigband-Stil bei. Als Arrangeur dachte er „orchestral“ – die Band war sein Instrument. In seinem Orchester beschäftigte und förderte er die herausragendsten Komponisten, Arrangeure, Solistinnen und Solisten der Jazz-geschichte: Billy Strayhorn, Juan Tizol, Johnny Hodges, Ben Webster und Ella Fitzgerald, um nur einige wenige zu nennen. Sein Leben und seine Musik faszi-nieren und beeindrucken noch heute. Grund genug, diesem Ausnahmekünstler ein eigenes Kapitel „Duke's Place“ zu widmen.
Über das Konzert am 5. Oktober 2023:
Set 1: Der erste Teil stand ganz im Zeichen vom Leben und den faszinierenden Kompositionen von Duke Ellington.
Eröffnet wurde das Konzert mit der Slow Swing-Nummer „Satin Doll“. Zwischendurch beeindruckte Kurt Prohaska die an-wesenden Musikliebhaber einmal mehr mit Fachwissen und lustigen Anekdoten über das Leben und Schaffen von Duke Ellington. So erfuhr man, welche Rat-schläge die Mutter ihrem geliebten Sohn gab, um im Beruf und bei den Damen erfolgreich zu sein und warum der kleine Edward Kennedy Ellington, der kein Wunderkind war, von seinen Mitschülern den Spitznamen „Herzog“ (duke) be-kam. Kurt Prohaska stellte die musikalische Frage: „What Am I Here For?“ Nach der Ballade „Sophisticated Lady“ gönnte der Bandleader seinen Musikern eine Pause. Während seines Solo-Auftrittes lies Kurt Prohaska das Publikum Duke Ellington beim Komponieren über die Schultern schauen, so begann „In A Senti-mental Mood“ mit einfacher Melodieführung und entwickelte sich durch mehre-re Harmonien zum komplexen
Stück. Schon damals scharte sich die Damenwelt ums Klavier. Naheliegend, dass sich auch Kurt Prohaska eine
Kollegin auf die Bühne holte. Zusammen gaben Kurt Prohaska am Klavier und die bezaubernde Sängerin Lady Lili Mae zwei Duette zum Besten. Die Slow Swing-Nummer „Just Squeeze Me“ und die berührende Ballade „Come Sunday“ kamen bei den jazzaf-finen Musikfans besonders gut an. Nach „Cotton Tail“ und „Do Nothing Till You Hear From Me“ schickte das Kurt Prohaska Trio das Publikum in die Pause. Set 2: Im zweiten Teil stand der legendäre Arrangeur und Bandleader des Duke Ellington Orchestra’s, welches führend beim Swing in den 1930er-Jahren war, im Mittelpunkt. Dafür formierte sich das Kurt Prohaska Trio
mit den Special Guests Tomy Molnár (saxes, clarinet), Christof Zellhofer (cornet, trumpet) und Karel Eriksson (trombone) zu einer kleinen Big Band mit sechs Musikern. Für Begeiste-rung sorgten die Swingnummern „In A Mellow Tone“, „Rockin' In Rhythm“ und „It Don't Mean A Thing“, bei dem Christof Zellhofer auch zum Mikrofon griff und sang. Danach brachte das Sextett mit „Caravan“ von Juan Tizol und Duke Elling-ton aus dem Jahr 1937 afro-kubanische Klänge wunderbar zu Gehör.
Kurt Prohaska gab auch Einblicke in das damals oft nicht einfache
Tourleben, wenn beispielsweise das Orchester im Süden Auftritte
absolvierte, aber die afro-amerikanischen Musiker keine
Hotelzimmer bekamen. Viel Alkohol und Scherze |
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aus Langeweile unter den Musikern dürften öfters zu Reibereien geführt haben.
Mit Bravour meisterte die kleine, feine Big Band eine der gefühlvollsten Kompo-sitionen, die Duke Ellington jemals geschaffen hatte: „Mood Indigo“ begann als Ballade und nach und nach steigerte sich das Tempo bis zum Vierfachen.
Gegen Ende des Abends gab es dann noch eine Überraschung: Kurt Prohaska er-zählte, dass er an einem Musical schreibt. Musical und Jazz? Passt das zusam-men? Ja!
Inhalt des Stücks: Ein junger Musiker möchte so gerne Duke Ellington
spielen hören und ist auf der Suche nach Duke's Place. Es folgte
ein kleiner Vor-geschmack und Auszug: „Take The "A" Train“, „Don't Get Around Much Any More“ und „C Jam Blues aka Duke's Place“. Chapeau!
Nach zweieinhalb Stunden großartiger Musik und trotz fortgeschrittener Stunde wollte das
restlos begeisterte Publikum die Musiker nicht so einfach von der
Bühne gehen lassen und so forderten sie lautstark eine
obligatorische Zugabe ein, welche mit „Perdido“ (Juan Tizol, 1941)
prompt erfüllt wurde. Nach diesem Konzert waren Musiker und
Publikum gleichermaßen froh und glücklich. Vielen Dank für diesen
tollen Abend!
Fazit:
Sechs fulminante Musiker standen Donnerstagabend auf der kleinen Bühne des Wiener Metropols. In gewohnt hoher Qualität und mit großer Spielfreude zele-brierten die Ausnahmekünstler
einige der komplexesten Kompositionen von Duke Ellington. Flankiert wurde der wunderbare Kurt Prohaska (piano, musical direction & storytelling) vom in sich ruhenden Joe Abentung (double bass) und dem virtuosen Dusan Milenkovic (drums). Gleich mehrere Special Guests brillier-ten an diesem Abend: Souverän wie immer agierte Tomy Molnár am Saxophon und auf der Klarinette. Trompeter Christof Zellhofer spielte nicht nur fabelhaft sein Instrument, sondern überraschte auch als tadelloser Sänger. Der großartige Karel Eriksson rundete mit seiner Posaune den Sound perfekt ab.
Weiblichen Charme versprühte Sängerin Lady Lili Mae, die mit Reminiszenzen an Ella Fitz-gerald und die Duke Ellington-Sängerin Ivie Anderson beeindruckte. Immer wie-der bekam das Publikum abwechselnd von allen Bandmitgliedern meisterhafte und ausschweifende Soli zu Gehör. Das schweißtreibende Engagement der Musi-ker wussten die Fans mit frenetischem Beifall zu würdigen.
Das erste Kapitel von „The Story of Jazz – Portraits of the Lions“ machte jeden-falls Lust auf mehr Musik, weitere außergewöhnliche Persönlichkeiten und viele Geschichten aus der Welt des Jazz.
Bis zum nächsten Mal!
UNISEX-Bewertung: 4,5 von 5 Punkte
The Story of Jazz – Portraits of the Lions
Theaterverein Wiener Metropol (Metropoldi)
05. – 07.10.23, Chapter 1: Duke's Place
23. – 25.11.23, Chapter 2: Miles' Tones
22. – 24.02.24, Chapter 3: Bags' Grooves
11. – 13.04.24, Chapter 4: Trane Connections
Hernalser Hauptstraße 55, 1170 Wien
www.kurtprohaska.com, www.wiener-metropol.at |
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